DVG: Busse öffnen Türen

Warum machen Fahrer bei der DVG in einigen Fällen die Tür eigentlich nicht mehr auf?

Fast jeder Fahrgast kennt diese Situation oder hat sie bei anderen Fahrgästen schon einmal beobachtet – die Türen von Bus und Bahn schließen, ein Fahrgast kommt am Bahnsteig angerannt, drückt mehrfach auf den Schalter, um die Tür zu öffnen und der Fahrer fährt dennoch los. Was bei dem betroffenen Fahrgast Unmut und Ärger auslöst, löst bei allen anderen Fahrgästen in der Regel genau das Gegenteil aus, denn sie kommen durch das Verhalten des Fahrers pünktlich an ihr Ziel.

„Kommt ein Fahrgast noch angelaufen und drückt auf den Schalter an der Tür, leuchtet in der Fahrerkabine die Lampe Fahrgastwunsch im Armaturenbrett auf“, erklärt Manfred Kliesch, Abteilungsleiter Fahrbetrieb. „Der Fahrer muss in diesem Fall entscheiden, ob er die Tür noch einmal öffnet oder nicht. Dabei hat er seinen Fahrplan immer fest im Blick.“ Wenn der Fahrer pünktlich ist, fährt er sich durch das Öffnen der Tür eine Verspätung ein. Hat er bereits Verspätung, würde diese noch größer werden. Er muss also abwägen, was im Sinne der Mehrheit der Fahrgäste ist. Denn auf einen Fahrgast zu warten, bedeutet, dass in der Folge viele weitere Fahrgäste auf die Bahn warten müssten. „Ein Öffnungs- und Schließvorgang dauert einige Sekunden“, weiß Kliesch. „Diese hat der Fahrer nicht mal eben wieder reingeholt.“ Generell können sie ganz gut einschätzen, ob sie genügend Puffer haben, um die Tür nochmal für einen heraneilenden Fahrgast zu öffnen. Sie wissen, welche Ampeln schnell auf Grün schalten und an welchen Haltestellen in der Regel viel und an welchen weniger los ist.

Auch dadurch, dass die Busse und streckenweise auch die Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) im normalen Straßenverkehr unterwegs sind, sind Verspätungen aufgrund von Baustellen, Staus und Verkehrsstörungen sowie witterungsbedingte Beeinträchtigungen nicht auszuschließen. „Solche Verspätungen auszugleichen ist in der Regel sehr schwierig, da die Fahrpläne recht genau gestrickt sind und nicht viel Puffer lassen“, erklärt Kliesch. „Das ist aber auch bewusst so, denn andernfalls würden die Fahrzeuge länger an den Haltestellen stehen als notwendig und die Fahrtzeiten sich unnötig verlängern.“ Im Tunnelbereich haben Fahrer schon mal die Möglichkeit geringfügige Verspätungen wieder aufzuholen, denn hier fahren sie unabhängig von anderen Verkehrsteilnehmern und können weniger behindert werden als an der Oberfläche.

Bei allen Fahrzeugen kann der Fahrer erst dann abfahren, wenn alle Türen geschlossen sind. Eine grüne Lampe im Armaturenbrett signalisiert ihm, dass es losgehen kann. Doch nicht nur im Armaturenbrett gibt es Signale, die die Fahrer beachten müssen. Anders als die Busse, die sich in der Regel an den Lichtsignalanlagen aller Verkehrsteilnehmer orientieren, fahren die Bahnen nach Sondersignalen, die sich in der Regel neben den Gleisen befinden. Bekommt der Fahrer sein Fahrtsignal, kann er fahren. Wenn die Fahrer das Signal jedoch verpassen müssen sie warten, bis das nächste Signal kommt und das kann schon mal 90 Sekunden dauern – eine weitere Verspätung, die sie sich dann einfahren. „Grundsätzlich gilt, dass wir pünktlich sein und soweit es die Verkehrssicherheit zulässt, Verspätungen möglichst rausholen wollen“, erklärt Kliesch. „Manche Faktoren können wir jedoch nicht beeinflussen. Da bleibt uns manchmal nicht mehr als auf das Verständnis unserer Fahrgäste zu hoffen.“

Diese Nachricht stammt von der DVG.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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