Rauch in den Mai! oder: Wo wirst du denn rauchen, wenn es soweit ist?

Aschenbecherkehraus in NRW.   Foto: Kirchner

Die Sucht macht Frust: Am 1. Mai ist alles vorbei. Das kollektive Rauchverbot in Gaststätten ist Thekenthema Nummer drei neben Hoeneß und Götze.
Weniger ist die Rede davon, dass der Nichtraucher dann endlich die freie Kneipenwahl hat und sein Recht auf ein frisch Gezapftes bekommt – ohne anschließende Kopfschmerzen und ohne seine Kleidung in die Waschmaschine schmeißen zu müssen.

Wie in einem Ritual soll die Zigarette auf dem Altar des Nichtraucherschutzes geopfert werden. „Rauch in den Mai“ heißt es vielerorts oder „Qualmen was das Zeug hält“ – als wenn danach die Welt zugrunde ginge. Wir retten sie mit Nikotin! Deadline, 1. Mai, 0 Uhr!

Fragen wie „Rauchst du dann E“ oder „Wo wirst du denn rauchen, wenn es soweit ist?“ machen die Runde. Manch einer bricht eine Lanze für die Raucher, die ja diskriminiert werden. Im Vorteil seien die Kneipen mit den Biergärten, heißt es. Waren Biergärten nicht schon immer ein Vorteil? Aber auch Nichtraucher liebten sie.

Kaum die Rede davon, dass es eine Chance sein kann. Dass wieder mehr Gäste einkehren. Dass weniger zu rauchen ja eigentlich auch ganz gut wäre.
Nein– die Stunde Null naht. Rauch in den Mai, dann fliegen die Aschenbecher in den Müll und die Gäste flüstern laut in den Gassen und erzählen sich von der Zeit vor der Prohibition.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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