Eine hündische Geschichte

Nachdem ich neulich eine Katzengeschichte geschrieben habe, will ich nun etwas von einem Hund berichten, der zwar nicht mein eigener war, an dem ich aber nichtsdestotrotz sehr hing. Es handelt sich um Fips, den Golden Retriever einer Freundin. Um ihn kümmerte ich mich, wenn sie krank war oder es zeitlich nicht schaffte, ihn Gassi zu führen. Zum Beispiel war sie am Wochenende öfters auf dem Flohmarkt. Die Flohmärkte, auf denen sie ihren Stand hatte, waren meistens in Köln-Mülheim und besonders gern ging ich von dort aus mit Fips in die Merheimer Heide, wo er eine große Auslauffläche vorfand. Ich holte ihn von Birgit ab, wo er mir bereits in freudiger Erwartung entgegen sprang. Einmal war er dabei so ungestüm, daß er einen Flohmarktstand umriß. Ich ging an den Acla-Werken vorbei, überquerte die Frankfurter Straße, dann ging es noch an einer Wohnsiedlung vorbei und endlich waren wir da und ich konnte Fips von der Leine nehmen. Ich fand es einfach schön, diesen Hund zu beobachten, wie er sich freute, sich austoben zu dürfen. Als echter Golden Retriever war Fips natürlich eine Wasserrratte, und sobald er irgendeine Form von Wasser, einen Bach, einen Teich oder einen Tümpel entdeckt hatte, sprang er hinein. Besonders drollig sah es aus, als er im Köln-Mülheimer Stadtparkteich mit den Enten um die Wette paddelte. Keine Angst, er tat ihnen nichts. Als Jagdobjekte waren für ihn eher Kaninchen und Eichhörnchen interessant, aber auch die verschwanden in ihrem Bau bzw. auf einem Baum, bevor er sie erwischen konnte. Oft trafen wir auch auf andere Hunde und ihre Besitzer. Es wäre sicher interessant gewesen, zu hören, was dann zwischenhündisch an Kommunikation ablief. Vielleicht in etwa so:
- Hallo Fips, lange nicht gesehen.
- Hallo Bodo, ja, ich war in letzter Zeit häufiger am Höhenfelder See. Mußte mal hingehen.
Man kann dort prima schwimmen. Viel besser als in dem Tümpel hier.
- Was macht denn eigentlich die Sahneschnitte von Cockerspaniel-Hündin, die Du
aufgerissen hattest?
- Vergiß es. Die steht jetzt auf so einen eingebildeten Lackaffen von Labradoodle.
Schau mal, da drüben ist Hugo.
- Oh ja. Mann, ist der alt geworden.
- Ja, er geht schon richtig steifbeinig. Komm, lass mal rübergehen, ihn begrüßen.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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