Halbfinalaus für den Rekordmeister gegen Iserlohn

Felipe Sturla bejubelte seinen Führungstreffer am Samstag - leider hat es für die RESG zum weiterkommen nicht gereicht | Foto: Ralf Isselhorst
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  • Felipe Sturla bejubelte seinen Führungstreffer am Samstag - leider hat es für die RESG zum weiterkommen nicht gereicht
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Spielberichte Rollhockey – Bundesliga Play-off Halbfinale Hin – und Rückspiel

ERG Iserlohn – RESG Walsum (1:1) 3:2

RESG Walsum – ERG Iserlohn (1:2) 3:3

Ein Tor Unterschied sollte den Iserlohnern reichen um das Finale gegen Remscheid zu erreichen. Die IGR setzte sich im zweiten Spiel überraschend gegen Germania Herringen durch. Die Chancen waren im zweiten Spiel durchaus vorhanden für die Roten Teufel, konnten aber keine für sich nutzen

Um die knappe Niederlage vom Samstag ausgleichen zu können brauchte die RESG zwei Tor Vorsprung. Beide Spiele waren hochklassig und boten die Dramatik eines Endspiels. Bis zur 23. Minute dauerte es, bis in Iserlohn der erste Treffer gefallen ist. In beiden Spielen ging es hin und her, wobei die Walsumer am Sonntag die Gäste förmlich in ihrer eigenen Hälfte festhielten. Allerdings stand es am Ende des Spiels 3:3 und wie beim verlorenen Halbfinale gegen Düsseldorf durften wieder die Gäste in der Halle Beckersloh feiern.

Nach dem Abpfiff kam es noch zu einer unschönen Szene zwischen dem Iserlohner Trainer Jens Behrendt und RESG-Routinier Nuno Rilhas. Nach einer verbalen Auseinandersetzung wäre es auch noch fast körperlich geworden, beide Mannschaften versuchten mit aller Kraft die beiden Streithähne voneinander zu trennen. Behrendt provozierte nach dem Schlusspfiff und erwies sich in der Situation alles andere als ein fairer Sportsmann. Beide bekamen dafür die Rote Karte, Iserlohn muss im Finale also ohne seinen Trainer hinter der Bande auskommen

ERG Iserlohn – RESG Walsum 3:2 (1:1)

Tore: 0:1 (23.) F. Sturla, 1:1 (25.) A. Costa, 2:1 (29.) S. Pereira, 3:1 (39.) A. Costa, 3:2 (42.) P. Queiros

Von Beginn an versuchten beide Mannschaften sich gegenseitig zu überlisten, beide Defensiven waren aber unüberwindbar und sowohl Glowka im Iserlohner als auch Tobias Wahlen im Walsumer Tor verhinderten durch zahlreiche Paraden einen Rückstand. Es dauerte bis zur 23. Minute ehe Felipe Sturla das 1:0 für die RESG erzielen konnte.

Nach einem Fehler im Iserlohner Aufbauspiel nutzte Sturla die Chance und schob den Ball an Glowka vorbei. Die Freude währte aber leider nur kurz, Andre Costa konnte noch vor dem Pausenpfiff ausgleichen. In der zweiten Hälfte wurde das Spiel jetzt offener geführt, beide Teams gingen jetzt mehr Risiko ein und es entwickelten sich die nötigen Freiräume für Torchancen. Mit einem Kunstschuss gelang Sergio Pereira die Führung für seine Iserlohner. Sein Ball setzte zuerst an den Innenpfosten und landete dann im Tor.

Die RESG rannte weiter an, fand aber keine Ideen um den Ball im Tor unter zu bringen. In der 36. Minute sah Pereira die blaue Karte. Xavier Berruezo probierte es vom Punkt aus, schoss den Ball aber über das Tor. Im Überzahlspiel tat sich aber keine Lücke auf, sodass der Vorteil nicht genutzt werden konnte. Nachdem Iserlohn wieder komplett war, wurde von Defensive auf Offensive umgeschaltet, Andreas Münger und Andre Costa schlossen einen Konter in der 39. Minute per Doppelpass ab, Costa gelang sein zweiter Treffer und Iserlohn erhöhte auf 3:1. Walsum gab sich aber nicht geschlagen, Nuno Rilhas probierte es aus der Distanz, Pedro Queiros gab dem Ball in der 42. Minute die richtige Wendung zum 3:2 Anschlusstreffer. Die Hoffnung bei den vielen mitgereisten Walsumer Fans war jetzt wieder da und der Wunsch zumindest noch den Ausgleich erzielen zu können. Die Uhr lief aber erbarmungslos runter und der amtierende Meister verteidigte clever.

Mit einer knappen Niederlage sollte es in das zweite Spiel gehen, die Hoffnung bei den Fans auf eine Wendung des Spiels am Sonntag war nach wie vor vorhanden.

RESG Walsum – ERG Iserlohn 3:3 (1:2)

Tore: 0:1 (5.) N. Hilbertz, 0:2 (11./Direkter) A. Costa, 1:2 (18.) C. Berg, 2:2 (32./Direkter), 3:2 (42.) S. Haas, 3:3 (44./Direkter) S. Pereira

Die Stimmung am Beckersloh war an diesem Sonntag schon finalwürdig. Die Walsumer und Iserlohner Fans unterstützen ihre Mannschaften nach Leibeskräften, die Halle war sehr gut gefüllt und der Traum vom Finale für die RESG-Anhänger noch nicht ausgeträumt. Leider reichte es am Ende wieder nicht, wobei die Roten Teufel Chancen zuhauf hatten

Nils Hilbertz schockte aber zunächst die Anhänger der RESG, seinen Konter konnte er für die 1:0 Führung für die Gäste nutzen. Pedro Queiros und Miguel Vila gingen in der Folge etwas zu hart in die Zweikämpfe, was mit einer doppelten Zeitstrafe geahndet worden ist. Günther Szalek hatte vor den Spielen noch gewarnt, dass die Disziplin das Zünglein an der Waage sein kann. Seine Worte kamen bei den beiden Heißspornen allerdings nicht so genau an.

Andre Costa ließ sich nicht lange bitten und verwandelte den fälligen Penalty zum 2:0. Um für mehr Ruhe im Spiel zu sorgen nahm Günther Szalek eine Auszeit um die richtigen Worte an seine Mannschaft zu richten. Der Druck auf das Tor von Patrick Glowka war permanent hoch, allerdings mangelte es am richtigen Abschluss, zu oft wurde es hinter dem Tor probiert oder man versuchte Glowka mit einem Bauerntrick zu überwinden. Der Nationaltorwart war aber stets zur Stelle und beendete die Angriffsversuche der RESG.

Christopher Berg gelang in der 18. Minute aber der Anschlusstreffer, ein wichtiges Tor so kurz vor der Halbzeit, was für weiteren Auftrieb sorgen sollte. Xavier Berruezo gelang in der 31. Minute der vielumjubelte Ausgleich, Sebastian Haas gelang in der 42. Minute sogar die Führung. Das Spiel wurde gedreht und zu diesem Zeitpunkt sah es nach Verlängerung aus. In der 44. Minute hatten die Walsumer die 15 an Teamfouls voll gehabt, Sergio Pereira nutze die Chance und konnte wieder ausgleichen.

Mit Unterstützung der Walsumer Fans warf Walsum jetzt nochmal alles nach vorne und die Iserlohner kamen gar nicht mehr aus ihrer Hälfte raus. Eine Minute vor Schluss bekam Andre Costa die blaue Karte und die RESG hatte die Gelegenheit um nochmal davon zu ziehen. Miguel Vila legte sich die Kugel zurecht, scheiterte aber an Glowka. Szalek nahm Wahlen aus dem Tor und ersetze ihn durch einen fünften Feldspieler, sodass es 5:3 auf dem Platz stand aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg und Iserlohn konnte das Unentschieden über die Zeit retten.

Der Traum vom Finale und vom Meistertitel war wieder ausgeträumt. Iserlohn konnte sich erneut durchsetzen. Statt das Resultat zu feiern provozierte Jens Behrendt sowas von unnötig. Er jubelte vor Xavier Berruezo und Nuno Rilhas und provozierte so beide Spieler, diese gingen – verständlicherweise – auf die Provokation ein. Behrendt konnte es nicht lassen und provozierte weiter. Die rote Karte war mehr als verdient, Trainer Szalek konnte nur ungläubig den Kopf schütteln. Das Verhalten von Behrendt war zu diesem Zeitpunkt nicht nachvollziehbar und einfach nur beschämend.

Die Fans in der Halle sahen das genauso und verabschiedeten den Iserlohner Trainer mit lauten Pfiffen aus der Halle. Die Roten Teufel haben gekämpft und alles gegeben, leider hat es auch dieses Mal am Ende nicht gereicht.

Im September startet die Rollhockey-Bundesliga wieder, bis dahin müssen sich die Fans wieder gedulden

Statistiken zum Spiel
Statistik Spiel 1

ERG Iserlohn: Patrick Glowka, Lukas Kost; Carlos Nunez, Nils Hilbertz, Kai Milewski, Christopher Hegener, Andreas Münger, Sergio Pereira, Timo Henke, Andre Costa

RESG Walsum: Tobias Wahlen, Rainer Lorz; Miguel Vila-Gallaguet, Christopher Berg, Christopher Nusch, Xavier Berruezo, Sebastian Haas, Nuno Rilhas, Pedro Queiros, Felipe Sturla

Schiedsrichter: L. Niestroy / T. Ehlert

Torfolge: 0:1 (23.) F. Sturla, 1:1 (25.) A. Costa, 2:1 (29.) S. Pereira, 3:1 (39.) A. Costa, 3:2 (42.) P. Queiros

Zeitstrafen: ERG 2 min (S. Pereira/36.) – RESG 0 min

Teamfouls: ERG 9 – RESG 9.

Statistik Spiel 2

RESG Walsum: Tobias Wahlen, Rainer Lorz; Miguel Vila-Gallaguet, Christopher Berg, Christopher Nusch, Xavier Berruezo, Sebastian Haas, Nuno Rilhas, Pedro Queiros, Felipe Sturla

ERG Iserlohn: Patrick Glowka, Lukas Kost; Carlos Nunez, Nils Hilbertz, Kai Milewski, Christopher Hegener, Andreas Münger, Sergio Pereira, Timo Henke, Andre Costa

Schiedsrichter: B. Ullrich / L. Nawratil
Torfolge: 0:1 (5.) N. Hilbertz, 0:2 (11./Direkter) A. Costa, 1:2 (18.) C. Berg, 2:2 (32./Direkter), 3:2 (42.) S. Haas, 3:3 (44./Direkter) S. Pereira

Zeitstrafen: RESG 4 min (M. Vila-Gallaguet/11. - P. Queiros/11.) – ERG 4 min (N. Hilbertz/32. – A. Costa/49.) - Rote Karte: N. Rilhas (RESG/50+) – J. Behrendt (ERG/50+)

Teamfouls: RESG 17 – ERG 9

Zuschauer: 400

Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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