Duisburger Hoppeditzerwachen 2015 stand im Zeichen der Anteilnahme für die Opfer von Paris

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Das diesjährige Hoppeditzerwachen in der Stadt Duisburg wird duch das traurige Attentat in Paris in die Geschichte eingehen.

Es war eine Gratwanderung für den Verband der Duisburger Karnevalisten, den Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK).

Nach den schrecklichen Ereignissen von Paris am Freitagabend am Morgen darauf eine fröhliche Karnevalseröffnung zu feiern, diese Frage beschäftige den Vorstand des HDK rund um Michael „Michel“ Jansen in der Nacht zum Samstag.

Nach Rücksprache mit den Präsidenten der Duisburger Karnevalsgesellschaften wurde ein Weg gefunden, um trotz der traurigen Ereignisse die Traditionsveranstaltung trotzdem durchzuführen.

Und dieser sah eine sehr würdige Form des traditionellen Weckens der Galionsfigur des Karnevals in Duisburg. Der HDL Vorstand und auch die Gesellschaften bewiesen dabei ein beeindruckendes Fingerspitzengefühl.

Der Marsch der gut 1000 Karnevalisten der einzelnen Vereine und Gesellschaften bewegte sich ohne Musik und ohne die traditionellen „Helau“ Rufe vom Sonnenwall zum König Heinrich Platz, der in diesem Jahr erstmalig als Veranstaltungsort diente.

Einige Standarten und Fahnen trugen eine Trauerschleife. Die Musiker der „Ruhrpott Guggis“ hielten ihre Blasinstrumente bewusst vor sich und unterstrichen damit den Anlass des Schweigemarsches. Die Betroffenheit unter den Karnevalisten war unverkennbar.

Auf dem Platz war auch der Ablauf der um 11.11 Uhr beginnenden „Fünften Jahreszeit“ dem Anlass entsprechend geändert worden.

In seinen einleitenden Worten, in denen HDK Präsident Michael Jansen der Opfer von Paris gedachte und den Angehörigen sein Beileid und auch das der versammelten Karnevalisten übermittelte, gab er dennoch zu verstehen, dass sich die Karnevalisten in Duisburg ihr Brauchtum nicht nehmen lassen. Diese Freiheit müsse bleiben, um den Verursachern ganz klar aufzuzeigen, dass man sich nicht einschüchtern lässt. Die Veranstaltung abzusagen, wäre hier genau das falsche Signal gewesen.

„Wir wollen den Toten von Paris unseren Respekt zollen! Und das können wir am besten, in dem wir alle hier sind.“

Danach übergab er das Wort an Bürgermeister Volker Mosblech, der auch noch einmal in beeindruckenden Worten an die Ereignisse des Vorabends gedachte und eine Gedenkminute einlegte.

Im Anschluss beteten die gut 1500 Anwesenden auf dem König Heinrich Platz gemeinsam das „Vater unser“. Auch die Passanten auf der Königstraße und die Handwerker auf dem im Aufbau befindlichen Weihnachtsmarkt hielten in diesem Moment inne.

Nach dem Gedenken startete dann doch noch ein Kurzes aber Feines karnevalistisches Programm auf der Bühne.

„Wegen diesem großen Schreck sind wir heut nur ein wenig jeck!“ umschrieb es HDK-Präsident Michael Jansen.

Als Bindeglied zwischen der Trauer und dem karnevalistischen Teil der Veranstaltung fand sich die „KG Alle Mann an Bord“, deren Präsident Wilfried Schmitz auch noch einmal neben Worten der Trauer ganz klar darlegte, dass es Niemandem gelingen wird, altes Brauchtum mit solchen Aktionen zu zerstören und man zeigen müsse, dass so viele Menschen auch in Freundschaft zusammenstehen, zusammenhalten und zusammen feiern können. Der Applaus der Anwesenden unterstrich diese Meinung voll und ganz.

Nach dem Auftritt der Blauen Jungs ging es weiter im kurzweiligen Programm. Die Tanzgarde des Meidericher MCC zeigte ihr Können und die „Kaktusspatzen“ von Rot Gold Laar sangen bekannte Karnevalsschlager. Natürlich ließen es sich die designierten Tollitäten des Duisburger Karnevals nicht nehmen, sich auch dem wartenden Publikum zu präsentieren.

Die „große“ und die „kleine“ Prinzencrew marschierte unter Voranschreiten der Prinzengarde Duisburg auf den Platz auf und stellten sich dem närrischen Volk vor.
Als Abschluss starteten die „Ruhrpott Guggis“ ihre musikalischen Darbietungen auch eher besinnlich. Mit „Highland Cathedral“ sorgten sie für einen dem Anlass entsprechenden „guten Ton“.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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