"Ich bin stolz auf das Team“: Duisburger Hilfsorganisation ISAR Germany besteht UN-Einsatztest

Simuliert wurde die Szenerie nach einem Erdbeben der Stärke 7,5. Hier wird eine verletzte Person nach der Rettung aus den Trümmern abgeseilt. | Foto: Stefan Heine / ISAR Germany
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  • Simuliert wurde die Szenerie nach einem Erdbeben der Stärke 7,5. Hier wird eine verletzte Person nach der Rettung aus den Trümmern abgeseilt.
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Die Hilfsorganisation ISAR Germany mit Hauptsitz in Duisburg ist durch die Vereinten Nationen erneut für internationale Rettungseinsätze zertifiziert worden.

Nach einem Einsatztest im Übungsdorf der Schweizer Armee in Epeisses bei Genf nahm ISAR-Präsidentin Dr. Daniela Lesmeister die Urkunde entgegen, die von dem UN-Repräsentanten Winston Chang übergeben wurde. Nach 2007 und 2012 war es der dritte Einsatztest, den ISAR erfolgreich absolviert hat.

Für Daniela Lesmeister, Dezernentin für Recht und Ordnung in Duisburg, ist der bestandene Einsatztest ein „Zeichen für die hohe Qualität der Arbeit des Rettungsteams von ISAR Germany“. Sie würdigte zugleich die Arbeit der ISAR-Mitglieder aus ganz Deutschland, die fast alle ehrenamtlich tätig sind. „Jedes Jahr bereiten sie sich in unzähligen Stunden bei gemeinsamen Übungen auf die weltweiten Hilfsmissionen vor. Dies Engagement ist unbezahlbar und kann nicht genug gewürdigt werden. Ich bin stolz auf das Team“, so Lesmeister.

Rund 50 Mitglieder von ISAR Germany hatten sich dem Einsatztest in Epeisses gestellt. Simuliert wurde ein Erdbeben der Stärke 7,5. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, es gab laut Drehbuch viele Verletzte und Verschüttete.
ISAR Germany hatte die Aufgabe, mit Rettungshunden und Ortungstechnik nach Verschütteten zu suchen. Anschließend mussten die eingeschlossenen Menschen aus den Trümmern befreit werden.

Verschüttete nach Erdbeben geborgen

Rund um die Uhr arbeiteten sich zwei Einsatzgruppen abwechselnd durch Betondecken und -wände, versorgten die Verletzten noch unter den Trümmern medizinisch und brachten sie dann aus den eingestürzten Gebäuden. Dafür mussten die Verletzten auch abgeseilt werden. Die Übungen fanden unter Aufsicht von Prüfern statt, die durch die UN-Organisation INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group) berufen sind. Diese nahmen zudem das Zusammenspiel mit anderen Hilfsorganisationen und der UN sowie das Einsatzmanagement von ISAR Germany unter die Lupe. Grundlage dafür ist das Regelwerk der INSARAG für internationale Einsätze zur Suche und Rettung von Menschen nach Katastrophen.

INSARAG-Sekretär Winston Chang erklärte, er sei stolz darauf, dass seine Organisation inzwischen mit 49 Teams aus der ganzen Welt mehr Mitglieder habe als je zuvor. „Das eigene Wissen teilen und von anderen lernen ist der Geist, welcher INSARAG von Beginn an leitet und der uns auch in Zukunft tragen wird“, sagte er. Den großen Jubel des ISAR-Teams, der nach Verkündigung des Prüfungsergebnisses ausbrach, kommentierte Chang lächelnd mit den Worten: „Es scheint, als habe Deutschland gerade wieder die Fußballweltmeisterschaft gewonnen.“

Hintergrund
=> An dem Einsatztest im Übungsdorf Epeisses bei Genf nahmen Teams aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien teil. Gastgeber waren die Humanitäre Hilfe der Schweiz sowie die Schweizer Armee.
=> In Deutschland ist neben der ISAR nur das Technische Hilfswerk (THW) von der INSARAG für internationale Katastropheneinsätze zertifiziert; das THW wurde bei dieser Großübung nahe Genf ebenfalls erfolgreich reklassifiziert.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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