Jugendheim: Ein Verkauf ist vom Tisch

Der Verkauf des Michaelheims in Speelberg ist vom Tisch. Foto: Jörg Terbrüggen
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Auf diese Nachricht haben viele Speelberger sicherlich gewartet. „Wir werden das Michaelheim nicht verkaufen. Wir haben die Stadt gebeten uns von der Liste zu streichen.“ Das erklärte Pfarrer Bernd de Baey am Montag den Medien.

Kaum ein anderes Thema wurde in den letzten Wochen und Monaten so heftig diskutiert, wie der mögliche Verkauf des Speelberger Jugendhauses. Vor allem die Älteren hatten die Haltung der Kirche nicht verstanden. Hatten sie doch zum Teil beim Aufbau vor vielen Jahren selbst in die Hände gespuckt und mit angepackt, um den Bau zu finanzieren. Erst in der letzten Sitzung des Kirchenausschusses gab es ein klares Votum für den Erhalt des Hauses, dem „Herz von Speelberg“.
Und genau dieses Engagement vieler Speelberger und vor allem auch der Pfadfinder zeigte nun offensichtlich Wirkung. Sie hätten ihre Entscheidung, das Haus frei zu räumen, unter großem Druck und spontan getroffen. Dem Wunsch der Stadt entsprechend wollte man in der Flüchtlingskrise helfen. Allerdings hätte man die Folgen und Probleme nicht in Gänze im Blick gehabt. Die Bedenken und Sorgen konnten auch in zahlreichen Gesprächen nicht ausgeräumt werden.
„Wir wollen uns hier nicht auf Biegen und Brechen durchsetzen. Deshalb nehmen wir jetzt erst einmal den Dampf aus diesem Thema raus“, so Pfarrer Bernd de Baey in einem Gespräch mit dem Stadt Anzeiger. Schließlich solle es hier zu keiner Spaltung kommen. „Unser Anliegen ist offen, versöhnlich und miteinander umzugehen. Es geht um den Zusammenhalt in der Gemeinde und der war gefährdet. Daher ziehen wir unser Angebot zurück.“
In einer Presseerklärung hieß es: „Wir respektieren die Entscheidung und nehmen sie sehr ernst. Die Jugendarbeit der Pfadfinder, die überall anerkannt wird, ist von uns von sehr großer Bedeutung und hat unsere Unterstützung. Wenn die Leiterrunde der Pfadfinder nach intensiver Prüfung zu dem Ergebnis gelangt, dass ein Umzug für sie und ihre Zukunft doch mit zu vielen Fragenzeichen verbunden ist, dann kann der Verkauf des Michaelheims keine Lösung sein.“
Dies ändere aber nichts an der klaren Haltung der Kirche in Sachen Flüchtlinge. „Wir werden uns weiterhin entschieden für Flüchtlinge einsetzen“, so Pfarrer de Baey. Auch bei den Pfadfindern und dem Kirchenausschuss Liebfrauen ist die Flüchtlingshilfe als erklärtes Ziel weiterhin im Blick. Gerade die Pfadfinder haben sich bisher schon auf unterschiedlichste Weise für Flüchtlinge engagiert, Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien in den Alltag ihrer Gruppen aufgenommen.
„Es gibt viele Möglichkeiten, die uns offen stehen, damit wir wirksam helfen können“, so der Stadtpfarrer. Dazu könne nicht zuletzt auch das Michaelheim als Ort der Begegnung genutzt werden.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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