TBH und Stadt suchen Ausbildungspaten

Die Stadt und das Theodor-Brauer-Haus suchen für junge Flüchtlinge geeignete Ausbildungspaten. Foto: Jörg Terbrüggen
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Sie befinden sich nicht nur in einem völlig fremden Land mit anderen Kulturen, sie sind weit weg von ihrer Heimat und hoffen hier einfach auf ein klein wenig mehr Glück. Doch es sind nicht nur die sprachlichen Hindernisse, mit denen die vielen Flüchtlinge klar kommen müssen. Probleme gibt es auch in Sachen Arbeit.

Und da sind es vor allem die praktischen Dinge, die viele vor Probleme stellen. Denn oftmals hapert es nicht an handwerklichen Fähigkeiten, nein, es sind vielmehr Kleinigkeiten, wie der Name eines bestimmten Werkzeugs oder ähnlichem. Wie soll das ein junger Mann aus Syrien auch wissen? Finanzielle Unterstützung für derlei Probleme ist nicht vorgesehen, und so ist ein Scheitern in solchen fachbezogenen Fragen das logische Ende.
"Diese Arbeit muss also vom Ehrenamt kommen", bemerkte Andrea Schaffeld vom Theodor-Brauer-Haus in Emmerich. Gemeinsam mit der Stadt Emmerich entstand die Idee, sogenannte Ausbildungspaten und Flüchtlinge zusammen zu bringen. Denn immer mehr junge Flüchtlinge haben einen Ausbildungsplatz gefunden und die Ausbildung begonnen oder absolvieren eine sogenannte Einstiegsqualifizierung (Dauerpraktikum mit Besuch der Berufsschule als Gast), um dann im Sommer in die Ausbildung einzumünden.
"Wir haben einen Syrer, der bei der Firma Unkrieg eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker macht und einen Afghanen, der in der Bäckerei Horst Hemke untergekommen ist", nannte Andrea Schaffeld zwei von einigen Beispielen. Momentan geht es um 14 Personen, die Hilfe benötigen. "Die Firma ist hier meist auch nicht das große Problem, vielmehr ist es die Berufsschule mit dem Schuldeutsch", erläuterte Vera Artz von der Stabstelle Integration.
Die jungen Flüchtlinge zeichnen sich durch ihre Zuverlässigkeit und eine hohe Arbeitsbereitschaft aus, benötigen aber dringend Nachhilfeunterricht, um eben die Fachsprache des jeweiligen Berufs zu erlernen. Wer könnte das besser, als die Profis in den jeweiligen Berufen? Oder zumindest diejenigen, die bis vor kurzem noch in Lohn und Brot gestanden haben. So werden Helfer gesucht, die selbst eine Ausbildung abgeschlossen haben oder im dritten Ausbildungsjahr sind, aber auch pensionierte Lehrkräfte oder Handwerker im Rentenalter.
Angesprochen sind Helfer aus den Berufen Zahnarzthelfer, Anlagenmechaniker, KFZ-Mechaniker, Bäcker, Koch, Autolackierer, Tischler und Elektriker. Fachbücher, PC und weitere Unterrichtsmaterialien stellt das Theodor-Brauer-Haus ebenso wie Lernräume zur Verfügung. Ein Kennenlernabend "Ausbildungspaten" findet am 31. Januar um 18 Uhr im Theodor-Brauer-Haus, Kurfürstenstraße 8 in Emmerich statt. Wer nicht kommen kann, aber trotzdem Interesse an einem Kontakt hat, kann sich unter Tel.: 0 28 22/75 19 70 mit Vera Arzt in Verbindung setzen. 

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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