Der auf den Wellen des Rheins tanzt

Vor der Emmericher Rheinbrücke hebt Kai mit seinem Kite aus dem Wasser ab. | Foto: Karsten Fransen
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  • Vor der Emmericher Rheinbrücke hebt Kai mit seinem Kite aus dem Wasser ab.
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Während Sturmtief „Niklas“ den Verkehr auf der Rheinbrücke und den Nahverkehr auf den Gleisen lahmlegte, konnte Kai Stanszik den heftigen Windböen doch sehr viel Positives abgewinnen. Kurzerhand schnappte er sich sein Kiteboard und tanzte auf den Wellen des Rheins.

Die Voraussetzungen hätten besser nicht sein können. Windstärke neun herrschte in Emmerich vor, als Sturmtief „Niklas“ über das Land zog. Unzählige kleine Wellen hatten sich auf dem Rhein gebildet, genau das Richtige für den 21-Jährigen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Karsten Fransen schnappte er sich sein Board und ab ging es Richtung Rheinwiesen. „Das war echt geil, aber nicht ohne. Es herrschte ein böiger Wind, bei dem man nicht alles ausprobieren konnte“, so der begeisterte Kiter.
Schnell den Termoprenanzug übergezogen, das Twintip unter die Füße gelegt und das Kite richtig in den Wind gehalten - und ab ging die Post. Bei der rasanten Geschwindigkeit spritzte die Gischt entlang des Brettes auf und schwupp ging es drei, vier Meter in die Höhe. Die Stelle zwischen Industriehafen und Segelflughafen bot super Verhältnisse, obwohl man das ein oder andere Mal auch der Schifffahrt auf dem Rhein sehr nahe kam.
Mit 14 Jahren entdeckte Kai den Spaß am Kiten. „Wir haben damals Urlaub in Zeeland gemacht und den Kitesurfern zugesehen“, erzählte der Emmericher. Schnell hatte ihn das Fieber gepackt und schon bald ließ er sich auf einer Matte mit dem Lenkdrachen über den Sand ziehen. Kai war Fleuer und Flamme, bekam immer mehr Spaß. „Ich habe mir dann ein Montain-Board gekauft und mich auf den Rheinwiesen ziehen lassen.“ Wenn der Wind es gerade zuließ, stand Kai auf seinem Board.

Du spürst die Natur hautnah

Der Kick reichte allerdings noch nicht ganz, und so erfüllte er sich den Traum vom Twintip. Mit diesem Board ging es dann aufs Wasser. Das Veluwemeer in Hardewijk bot genau das, wonach Kai und sein Kumpel Karsten gesucht hatten. „Dort kann man alles optimal ausprobieren.“ Youtube gehört natürlich selbstverständlich für einen Kiter zum täglichen Input dazu. „Man will immer mehr können.“ Die Videos im Netz dienen da meistens als Vorlage.
Allerdings kann das auch schon mal ins Auge gehen. „Ich bin schon mal richtig hart aufs Wasser geknallt“, erinnerte sich Kai mit einem Schmunzeln im Gesicht. Es tat weh, mehr aber auch nicht. Und so ging es auch schnell weiter. „Es ist einfach klasse. Du bist mit der Natur verbunden, spürst sie hautnah. Auch der Kick vor dem Sprung ist einfach toll. Du fühlst dich frei auf dem Wasser.“ Mehr als ein Hobby ist es für den 21-Jährigen allerdings nicht.
„Ich komme ganz gut runter damit. Man kann mal ein bisschen Dampf ablassen auf dem Wasser.“ Dennoch schaut Kai regelmäßig die Wettervorhersage. „Und wenn ich einen Spot (bezeichnet die Gegend) gefunden habe, mache ich mich auf den Weg.“ Dazu hat er sich unlängst seinen Anhänger so umgebaut, dass er unten seine komplette Ausrüstung verstauen und oben geschützt auf einer Matratze von neuen Kitesprüngen träumen kann.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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