Hansahalle wird zur Erstaufnahmeeinrichtung

Die Hansahalle am städtischen Willibrord-Gymnasium in Emmerich wird zur Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Foto: Jörg Terbrüggen
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Der Krisenstab der Bezirksregierung Düsseldorf hat die Stadt Emmerich am Rhein am Freitag darüber informiert, dass aktuell in NRW erneut eine Zuspitzung der Anzahl neuankommender Geflüchteter vorläge. Für die Aufnahmesituation im Land NRW bedeute dies, dass bereits heute die Kapazitäten in den zentralen Unterbringungseinrichtungen und den Notunterbringungseinrichtungen des Landes vollständig belegt seien. Aktuelle Prognosen ließen keine Entspannung der Situation erwarten.

Um die konkret drohende Obdachlosigkeit von Geflüchteten zu verhindern, sei es unabdingbar, sofort neue Notunterkünfte zu schaffen. Infolge dessen nimmt die Bezirksregierung Düsseldorf die Stadt Emmerich am Rhein –über die bereits erbrachten Leistungen in der Geflüchtetenunterbringung hinaus- im Wege der Amtshilfe gemäß Paragraf 4 ff. Verwaltungsverfahrensgesetz NRW in Anspruch.
Die Stadt ist aufgefordert, sofort und bis auf weiteres Unterbringungsmöglichkeiten für 150 geflüchtete Personen bereitzustellen. Dieses Kontingent ist bis spätestens Mittwochabend, den 21.10.2015, bezugsfertig vorzuhalten. Nach sorgsamer Abwägung aller Entscheidungskriterien hat sich der städtische Krisenstab dazu entschieden, die Dreifachturnhalle an der Hansastraße als Notunterkunft dem Land NRW zur Verfügung zu stellen.

Das war zu erwarten

Die Leiterin des Willibrord-Gymnasiums, Inge Hiriet McKay war von dieser Nachricht nicht wirklich überrascht. „Ich habe es eigentlich erwartet“, erklärte sie am Montag auf Nachfrage des Stadtanzeigers. „Wir sind weniger davon betroffen als befürchtet. Wir haben schon in den Ferien erste Überlegungen angestellt und einen Notfallplan aufgestellt. Von der Maßnahme ist auch nur der Sportunterricht betroffen.“ Kurzfristig habe man Kontakt mit der Realschule, der Europa-Hauptschule und der Gesamtschule aufgenommen. Dort kann man nachmittags mit den Schülern vom Gymnasium in deren Sporthallen ausweichen. „Ich habe mit den Schulleitern gesprochen und wir ziehen das gemeinsam durch. Es geht hier um zwei Doppelstunden. Eine weitere Stunde Sport wird Theorie. Da gibt es sicherlich auch das ein oder andere interessante Thema, wie die FIFA oder die WM 2006 in Deutschland. Außerdem haben wir noch das Eugen-Reintjes-Stadion, die benachbarte Anlage des TuS 08 Hüthum und einen großen Schulhof mit einem Fußballplatz.“
Schüler und Eltern werden am Dienstag über die neue Sachlage informiert. Wichtig sei für die Zukunft, dass mögliche Ängste auf beiden Seiten genommen werden. Die Schulleiterin will künftig auch auf die neuen „Nachbarn“ zugehen. „Ich hätte kein Problem damit, unsere neuen Nachbarn zu unserem nächsten Benefizkonzert einzuladen.“

Neuer Boden verlegt

Montagmorgen wurde durch die Schreinerei Diebels aus Goch der Hallenboden mit Fließ überzogen. Danach wurden 1.220 Quadratmeter OSB-Platten verlegt. „Das ist für uns nicht der erste Auftrag dieser Art. Vor kurzem haben wir einen ähnlichen Auftrag in der Berufsschule in Bedburg-Hau gehabt“, bemerkte Ralf Küppers. Um 7 Uhr rückten die zwölf Helfer an, gegen Mittag hatten sie jeden Zentimeter des Hallenbodens ausgelegt.
Mit Hochdruck arbeitete auch der Fachbereich Immobilien an der Fertigstellung. „Jetzt müssen noch Betten und Schränke aufgestellt und eine Essensausgabe eingerichtet werden. Außerdem muss die Technik und die Beleuchtung überprüft werden. Ein Teil der Betten kommt vom THW, einen Teil haben wir auf Lager. Den Rest müssen wir hinzukaufen,“ so Stephan Glapski. Außerdem wird noch ein Bauzaun aufgestellt.

+++++wird aktualisiert+++++

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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