Bremen im Advent

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Ein Besuch in der alten Hansestadt an der Weser lohnt sich natürlich zu jeder Jahreszeit. Zu einem ganz besonderen Erlebnis wird er aber, wenn in der Vorweihnachtszeit der stimmungsvolle historische Weihnachtsmarkt, der als einer der schönsten im Lande gilt, und der Schlachte-Zauber die ganze Altstadt und die Weserpromenade mit Beginn der Dämmerung in eine wahrhaft romantische Beleuchtung tauchen.

Beginnen wollen wir unseren kleinen Bummel durch Bremen jedoch im Schnoor, dem ältesten erhaltenen Viertel der Stadt. Die erste bekannte schriftliche Erwähnung des Schnoors datiert auf das 13. Jahrhundert. Der Name leitet sich vom niederdeutschen Snoor = Schnur ab. In dem mittelalterlichen Gängeviertel, das wegen der engen Gassen für den motorisierten Verkehr praktisch unpassierbar ist, und in dem für ein Haus oftmals nur 60m² Baugrund zur Verfügung stehen, wurden einst Seile und Taue aber auch Draht und Ankerketten hergestellt. Bedingt durch die kleinen Grundstücke und engen Gassen entwickelte sich der Schnoor zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem arme-Leute-Viertel. Heute ist er einer der touristischen Hauptsehenswürdigkeiten und beherbergt zahlreiche Kunsthandwerkbetriebe, Galerien, Cafés, Restaurants, Antiquitätengeschäfte und kleine Museen. Nach der Anreise per Bahn, ab Duisburg ist Bremen ganz entspannt und bequem mit dem IC in 2 1/2 Stunden zu erreichen, bietet sich das Teestübchen im Schnoor zu einem stilechten Willkommensschluck an.

Mit feinstem Tee und hausgemachtem Gebäck im Magen geht es zur Weser an die Schlachte. So nennt sich die historische Uferpromenade. Ursprünglich der Hafenplatz Bremens, hat sie sich heute zu einer Gastronomiemeile gewandelt. Zahlreiche Ausflugs- und Museumsschiffe haben hier ihren Liegeplatz gefunden.

Im Advent verwandelt sich die Schlachte in ein historisches Dorf. Maritimes Leben, traditionelles Handwerk und mittelalterliche Schankstuben sind entlang der Weser zu bestaunen. Wem die Freibeuter nicht ganz geheuer vorkommen, den zieht es zu schmackhaften Speckpfannkuchen auf das Pannekoekschipp Admiral Nelson. Auf dem originalgetreuen Nachbau einer Fregatte lassen sich im historisch-maritimen Ambiente herzhafte uns süße Pfannkuchen genießen.

Frisch gestärkt geht es durch die Obernstraße, der Haupteinkaufsstraße in Bremen zum Marktplatz.

In Bremens guter Stube vor der Kulisse des im Stil der Gotik und Weserrenaissance erbauten alten Rathauses findet der historische Weihnachtsmarkt mit seinen über 170 festlich dekorierten Buden und Ständen statt. Inmitten des Treibens ruht der berühmte Bremer Roland mit mahnendem Blick zum Dom, der zusammen mit dem Rataus seit 2004 UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Nach so viel Historie geht es in die Lloyd-Passage. In Deutschlands erster überdachten öffentlicher Straße laden zahlreiche Geschäfte und das gastronomische Angebot zum Bummeln und Verweilen ein. In der Mall of Fame finden sich die Handabdrücke zahlreicher Prominenter von Ailton bis Michael Stich.

Über die Sögestraße und vorbei an den Wallanlagen geht es zurück zum 1847 eröffneten Hauptbahnhof. Mit täglich 120.000 Reisenden steht der im Stil der Neorenaissance erbaute Bahnhof auf Platz 12 der meistfrequentierten Bahnhöfe in Deutschland. 2012 wurde er zum Großstadtbahnhof des Jahres gekürt. Seit 1973 steht das beeindruckende Empfangsgebäude unter Denkmalschutz. Mit einem letzten Blick in die weihnachtlich geschmückte Bahnhofshalle verabschieden wir uns bis zum nächsten Mal aus Bremen.

Autor:

Knut-Olaf Müller aus Emmerich am Rhein

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