Das "blaue Haus" fällt dem Bagger zum Opfer

Irgendwie sieht es auch schön aus, wenn so ein Gebäude Stück für Stück vom Bagger abgetragen wird ... - hat etwas von Verabschiedung und Danksagung. Nicht die schnelle Abrissbirne oder die Sprengung - nein. Stück für Stück Geschichte dieses Hauses und seiner Mieter kommt zum Vorschein und wird auf dem großen Schuttberg begraben ...
2Bilder
  • Irgendwie sieht es auch schön aus, wenn so ein Gebäude Stück für Stück vom Bagger abgetragen wird ... - hat etwas von Verabschiedung und Danksagung. Nicht die schnelle Abrissbirne oder die Sprengung - nein. Stück für Stück Geschichte dieses Hauses und seiner Mieter kommt zum Vorschein und wird auf dem großen Schuttberg begraben ...
  • hochgeladen von Monika Schwarz

von Monika Schwarz, Ennepetal.

Ennepetal. Nun ist es doch Wirklichkeit: Das „blaue Haus“, das Hochhaus der Gebau in der Schemmstraße, wird dem Erdboden gleich gemacht. Kaum jemand hat die ersten Abrissarbeiten mitbekommen – und heute schon sieht es dort so aus wie nach einer schlimmen Katastrophe.

Eine ehemalige Bewohnerin, die diese Baustelle gerade ihren beiden Enkelinnen zeigt: „Es ist schon schade um das Gebäude – es ist doch noch gar nicht so alt … - wir mussten im November dort ´raus und haben nun in der Schulstraße eine neue Heimat gefunden. Hin und wieder war es schon ein komisches Gefühl, als nur noch so wenige Leute im Haus wohnten, aber andererseits war es auch schön ruhig …“ – mit einem kleinen Augenzwinkern erzählt sie den kleinen Mädchen und mir aus dieser Zeit.

Ja, das „blaue Haus“ wurde tatsächlich erst 1967 von der Gebau Wohnen eG erbaut. 40 Wohnungen wurden errichtet und acht Etagen hochgezogen. Doch in den letzten Jahren wurden es immer weniger Menschen in dem Gebäude, bis zuletzt nur noch dreizehn übrig blieben, die (wie die oben erwähnte ehemalige Bewohnerin) alle im November in andere Gebau-Wohnungen umzogen.

Kurz nachgefragt, erklärten Gebau-Mitarbeiter, dass vor allem wegen der relativ hohen Betriebskosten, die so ein nicht-gedämmtes Hochhaus mit sich bringt, kein Interesse mehr bestand an diesem Wohnraum. Eine Komplett-Dämmung wäre nicht in Frage gekommen, weil die Kosten viel zu hoch gewesen wären.

Die Zukunft des Grundstücks? - … steht noch in den Sternen. „Zunächst bleibt sie einfach als Brachfläche liegen. Neubaumaßnahmen sehen wir noch nicht, für die Entscheidung lassen wir uns Zeit.“

Somit geht ein weiteres Kapitel Ennepetals zu Ende, ein weiteres Hochhaus fällt dem Bagger zum Opfer. Irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl vor dem Haus zu stehen und mit anzusehen, wie es nach und nach zerstört wird. Wollen wir hoffen, dass alles gut geht, die Arbeiter alle gesund bleiben und irgendwann eine vernünftige Zukunft für diese Fläche gefunden wird … - zum Beispiel als Treffpunkt für Ennepetals Jugendliche … - fände ich persönlich toll.

Was hätten Sie denn für Vorschläge ?? – Wäre super, wenn wir ein paar Ideen zusammentragen könnten …

Irgendwie sieht es auch schön aus, wenn so ein Gebäude Stück für Stück vom Bagger abgetragen wird ... - hat etwas von Verabschiedung und Danksagung. Nicht die schnelle Abrissbirne oder die Sprengung - nein. Stück für Stück Geschichte dieses Hauses und seiner Mieter kommt zum Vorschein und wird auf dem großen Schuttberg begraben ...
Schon jetzt zeugt ein riesiger Schuttberg von den ersten Metern, die das Gebäude nun kürzer ist ... - viele weitere werden noch folgen, bis alles abgetragen sein wird.
Autor:

Monika Schwarz aus Ennepetal

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.