Sanierung des Wirtschaftsgebäudes wird größer, teurer und länger!

Wegen zusätzlicher Maßnahmen weit hinter dem Zeitplan: Im Mai sollen die Arbeiten im Wirtschaftsgebäude von Schloß Borbeck starten.Foto: Debus-Gohl
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Immerhin, es ist kein Asbest! Der Bau- und Verkehrsausschuss hat Mitte April eine Baukostenerhöhung für die Sanierung des Wirtschaftsgebäudes von Schloß Borbeck empfohlen. Grundlage dafür ist ein neues Gutachten, bei dem eine Schadstoffbelastung sämtlicher Wände festgestellt wurde. Doch es gibt weitere Kostenfaktoren, so dass aus ehemals 3 nun 4 Millionen Euro geworden sind.

„Wenn man so einen Gaul einmal gesattelt hat, dann reitet man ihn bis ins Ziel“, erklärt Thomas Osterholt, Mitglied des Bau- und Verkehrsausschusses, die Empfehlung des Gremiums. Mit einer Kostenschätzung von rund 3 Millionen Euro war das Projekt im Jahr 2014 an den Start gegangen. Mitte 2017 wurden dann während der Vorbereitungen des Baubeginns eine Schadstoffbelastung sämtlicher Wände festgestellt: „Da liegt kein Asbest vor“, gibt SPD-Ratsherr Osterholt Entwarnung.

Teurer als gedacht

Dafür geht allein die Schadstoffsanierung gut ins Geld. Knapp 430.000 Euro müssen für die Sanierung selbst, ergänzende Verputzarbeiten und die Verlegung einer Drainage zur Gebäudesicherung eingerechnet werden: „Im Bestand sanieren ist immer teurer als gedacht“, weiß Osterholt, „aber in der Größenordnung haben wir das nicht erwartet.“ Denn es gibt noch andere Kostenfaktoren.
So sind Teile der Sanierungspläne zehn Jahre alt: „Bis die spruchreif wurden und man das durchrechnen konnte, haben sich die Förderrichtlinien des Landes zum Thema Barrierefreiheit geändert“, erläutert Jasmin Trilling, Pressereferentin der Stadt Essen. Angepasst wurde der Unterschied zwischen barrierefrei und rollstuhlgerecht: „Die Türen müssen jetzt beispielsweise für große elektronische Rollstühle breiter gemacht werden.“ Gleichzeitig mussten die Anforderungen an den IT-Standard nachträglich angehoben werden: Vor zehn Jahren war Wlan noch weit davon entfernt, Standard zu sein. Schließlich kommt eine mittlerweile für alle Projekte pauschale Baukostensteigerung gemäß des Baukostenindexes drauf: „Das ist die allgemeine Erhöhung, weil die Auftragslage gerade so gut ist und so viele Förderprogramme überall im Land laufen“, gibt Stadtsprecherin Trilling Einblick.
Die Zusatzkosten müssen zunächst aus Eigenmitteln des Haushalts 2019 aufgebracht werden. Doch schon die vorherige Summe wurde zu 90 Prozent über Fördermittel refinanziert und eine weitere Beantragung bei der Bezirksregierung in Düsseldorf sei möglich.

Ab Juni 2019 wieder am Netz

Mit der Erhöhung der Kosten und den zusätzlich erforderlichen Maßnahmen verschiebt sich der ursprüngliche Zeitplan: Im März 2018 wird Schadstoffsanierung und Putzentfernung vergeben. Von Mai bis September finden dann Rohbau-, Leitungs- und Verputzarbeiten statt, bis Mai 2019 der Innenausbau. Anschließend stehen nur Endabnahmen und Nachbesserungen an, so dass das Wirtschaftsgebäude ab spätestens Juni 2019 wieder genutzt werden kann.
Die zeitliche Verschiebung hat keinen Einfluss auf eine mögliche Reaktivierung der Walter-Pleitgen-Schule. Das Gebäude Im Neerfeld 6 ist Interimsstandort für Kursangebote des Kulturzentrums Schloß Borbeck, der Folkwang Musikschule und der Volkshochschule. Gerade angesichts des akuten Bedarfs an Schulraum hatten Rat und Verwaltung eine Reaktivierung wieder ins Spiel gebracht, doch die Maßnahme hat im Moment keine Priorität: „Es ist schön, dass die Schule nicht leersteht und es so Möglichkeiten zum Ausweichen gibt“, resümiert Trilling.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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