Trendige Taschen: MGB-Schülerinnen entwickelten die „borBAG“

Aus alt mach neu: Neun motivierte MGB-Schülerinnen haben die trendige borBAG erfunden. Foto: Debus-Gohl
5Bilder
  • Aus alt mach neu: Neun motivierte MGB-Schülerinnen haben die trendige borBAG erfunden. Foto: Debus-Gohl
  • hochgeladen von Alexander Müller

Aus alt mach neu, aus Teilen ein Ganzes: Für den Landeswettbewerb des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln startet das Mädchengymnasium Borbeck im Rahmen eines Schulprojekts regelmäßig ein eigenes kleines Unternehmen. In diesem Jahr haben sich neun kreative Schülerinnen entschieden, aus Kleidungsresten Taschen herzustellen: die borBAG.

„Die borBAG soll schon ein qualitativ hochwertiges Produkt sein“, erklärt Daniel Flieser, Lehrer des Mädchengymnasiums Borbeck. Flieser ist Projektleiter der neun motivierten Schülerinnen, die als Jung-Unternehmerinnen am Landeswettbewerb des Deutschen Instituts Köln teilnehmen. Das MGB räumte hier in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Preise ab, sogar nationale und internationale. Für das Projekt schnüren die Mädchen das komplette Paket: von Planung und Organisation über Werbung und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Finanzen und Buchhaltung. Vermitteln soll die Aktion Kompetenzen, die der Unterricht sonst nicht liefern kann: Sind die 14-, 15-jährigen Schülerinnen der Jahrgangsstufen acht und neun anfangs eher schüchtern, gewinnen sie mit der Zeit sichtlich Selbstvertrauen: „Die Mädels machen einen riesigen Schritt!“, bestätigt Flieser.

Buy our restyled bag!

Bevor das Projekt aber richtig losgeht, müssen die Schülerinnen für ihr Startkapital Anteilsscheine an den Mann oder die Frau bringen. Prominentester Eigner ist traditionell Oberbürgermeister und Borbecker Urgestein Thomas Kufen. Ist die Anschubfinanzierung gesichert, wird an der Produktidee getüftelt. Ursprünglich planten die Schülerinnen eine Online-Verkaufsplattform für gebrauchte Kleidung, angesichts des Bedarfs in den Flüchtlingseinrichtungen nahmen sie davon aber Abstand: „Die Leute brauchen das dringender als wir mit unserer Idee“, erläutert Projektleiter Flieser. Stattdessen einigten sie sich darauf, nicht länger benötigte Kleidungsreste einer neuen Bestimmung zuzuführen: geboren war die „borBAG“!
In regelmäßigen Treffen sortieren die Schülerinnen zuerst die aus Spenden akquirierten Kleidungsstücke, danach fügen sie diese Flicken für ein Taschenmodell zusammen. Die Entwürfe werden im nächsten Schritt unter anderem durch Gemeinwohlarbeiterinnen der Jugendberufshilfe Essen (JBH) und im Franz-Sales-Haus verarbeitet. Als die Schülerinnen auf der Suche nach einer Schneiderei auf die Internetpräsenz der Jugendberufshilfe stießen, stellte Heinz-Werner Pegusa, Wirtschaftspate des MGB-Projekts, den Kontakt her.

Vom Flicken zur Tasche

Einmal in der Woche tauscht der Wirtschaftspate jetzt in der JBH-Zentrale Rohmaterial gegen fertige Taschen aus, rund zehn der Schmuckstücke schaffen die Jugendlichen aus Raumausstattung und Modeschneiderei in dieser Zeit. „Das ist manchmal nicht ganz einfach, weil die Materialien hohe Anforderungen stellen“, weiß Christian Weisenbilder, Anleiter der Jugendberufshilfe. Spezielle Nadeln sind nötig, um die jeweils acht Stücke Jerseystoff zusammenzunähen. Mit viel Liebe zum Detail verarbeiten die Jugendlichen die Flicken so zum fertigen Produkt.
„Die Kooperation mit dem Mädchengymnasium Borbeck ist ein tolles Beispiel für unsere Gemeinwohlarbeit“, findet Uli Becker, Bereichsleiter Beratung und Flankierung. Wichtig sei besonders der Lerneffekt: „Die Jugendlichen erleben die Arbeit als sinnstiftende Aufgabe und machen Erfahrungen in einer praktischen und interessanten Tätigkeit - ein rundum gutes Gefühl eben!“ Gab es bisher nur ein einziges Modell der modischen borBAG, versuchen sich die Teilnehmerinnen inzwischen an einer zweiten, deutlich anspruchsvolleren Variante.

Verkaufsfertig

Von der JBH-Zentrale wandern die Taschen schließlich in die Regale verschiedener Geschäfte, beispielsweise in die Frintroper Boutique "Christel Noeckel Moden". Bisher läuft der Verkauf sehr gut, von knapp 50 produzierten borBAGs gingen bereits mehr als 30 über den Tresen. Ziel der Schülerinnen ist, insgesamt 100 der trendigen Taschen in Umlauf zu bringen: „Einfach wird's nicht, machbar ist es!“, glaubt Projektleiter Flieser. Eine gute Gelegenheit ist der 18. März, wenn die Jungunternehmerinnen mit einem eigenen Stand den ganzen Tag im Altenessener Allee-Center verbringen. Impressionen und zusätzliche Infos gibt's auf borbag.de.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.