Eine Nacht an der Spitze: Rot-Weiss dreht Spiel gegen Bonner SC

Rückstand gedreht! Marcel Platzek macht das 2:1. Archivfotos: Gohl
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Was für ein Heimauftakt: Rückstand, Elfmeter, rote Karte! In einer packenden Partie gegen den Aufsteiger Bonner SC holte Rot-Weiss Essen heute mit einem 2:1-Sieg die ersten drei Punkte vor heimischer Kulisse. Das neue Selbstbewusstsein des RWE wurde dabei auf die Probe gestellt, nachdem die Gäste in der 28. Minute durch Lunga in Führung gingen.

Vergeben und vergessen scheint die vergangene Krisensaison an der Hafenstraße: Reisten schon 1.500 RWE-Fans nach Wiedenbrück, um den 2:0-Auftaktsieg ihrer Mannschaft gegen den Sportklub zu feiern, sorgen am Freitagabend 9.507 Zuschauer für Stimmung im Rund des Stadion Essen. Mit dem Bonner SC ist ein unangenehmer Gegner zu Gast in Bergeborbeck, 2:1 konnte der Aufsteiger letzte Woche gegen Fortuna Düsseldorf II gewinnen: „Wir sind auf jeden Fall gewarnt“, bestätigt Sven Demandt, Cheftrainer von Rot-Weiss Essen.

Spiel gedreht!

Die Rot-Weissen wollen also erst gar nichts anbrennen lassen und erarbeiten sich in der Anfangsviertelstunde ein leichtes Übergewicht. Rückkehrer Timo Brauer bringt in Minute 16 Dennis Malura auf der rechten Außenbahn ins Spiel, dessen flache Hereingabe saust knapp an Frank Lönings Fuß vorbei. Bonn beantwortet die Offensivbemühungen der Essener durch frühes Pressing und flottes Umschaltspiel. Beim Konter in der 28. Minute kommt der RWE dann einmal nicht hinterher, so dass Kelvin Lunga ihn freistehend vor Keeper Niclas Heimann zur überraschenden 1:0-Führung der Bonner ins Netz zirkelt. Die Roten zeigen Moral, lassen sich nicht aus dem Konzept bringen. In der 35. Minute hat Marcel Platzek eine Doppelchance, in der 41. und 45. scheitert Löning. Es ist zum verzweifeln! Der Ausgleich wäre durchaus verdient gewesen, aber zur Pause heißt’s noch 0:1.
Nach Wiederanpfiff sind die Gastgeber ganz im Belagerungsmodus, während die Bonner zu elft in der eigenen Hälfte verteidigen. In der 49. Minute hat Löning eigentlich freie Schussbahn, sein Pass auf Baier ist die schlechteste Lösung und die Gelegenheit verpufft. Die Rot-Weissen rackern sich weiter ab, in der 62. springt zumindest ein Freistoß an der Strafraumkante heraus. Man sieht den Ball schon im Netz zappeln, aber wieder Löning köpft ihn knapp daneben. Wurde in der vorherigen Szene schon diskutiert, ob Elfmeter oder nicht, zeigt Schiri Marcus Goldmann nur eine Zeigerumdrehung später auf den Punkt: Platzek wurde im Strafraum gelegt, der Protest der Bonner Fans ebbt schnell ab. Kapitän Benjamin Baier tritt an und trifft lässig zum 1:1-Ausgleich. „Ich hatte das Gefühl, dass es nur eine Frage der Zeit war“, atmet RWE-Coach Demandt aus, der zwar nicht abergläubisch ist, aber jedem Strafstoß den Rücken kehrt. Der Sportklub will sich zurück in die Partie kämpfen und in der 68. rettet nur eine Glanztat Heimanns vor Lunga. Bis zur 83. Spielminute geht das Zittern weiter, dann explodiert die Stimmung im Stadion Essen: Löning findet Platzek, aus der Drehung heraus platziert der Publikumsliebling die Kugel zwischen Keeper Martin Michel und den Pfosten zur 2:1-Führung. Kurz vor Schluss hat der RWE dann beinahe noch eine Konterchance, stattdessen sieht Marcel Kaiser wegen Notbremse an Kasim Rabihic rot.

Kein einfaches Programm

„Es war ein richtig gutes Fußballspiel – von beiden Mannschaften“, kommentiert Demandt den erfolgreichen Heimauftakt. „Wir wollten frech sein, uns nicht nur hinten reinstellen“, pflichtet Daniel Zillken, Trainer des Bonner SC bei. „Mit etwas Glück kann man einen Punkt mitnehmen.“ Über insgesamt sechs Zähler darf sich aber Rot-Weiss Essen freuen. Damit steht der Traditionsklub wenigstens für eine Nacht an der Spitze der Tabelle. Das Programm der kommenden Woche wird aber nicht einfach: Geht’s am Dienstag schon gegen den Wuppertaler SV, ist bereits am Samstag, 13. August, um 14 Uhr der ewige Favorit Viktoria Köln zu Gast an der Hafenstraße.

Rückstand gedreht! Marcel Platzek macht das 2:1. Archivfotos: Gohl
Keine leichten Gegner: Chefcoach Sven Demandt (re.) war vor Bonn gewarnt.
Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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