RWE Team III: Inklusion siegt vor großem Publikum

Auf Augenhöhe mit der Bundesliga: Der WDR übertrug Samstag live vom Aschenplatz der Seumannstraße. Fotos: Müller/EC
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Der WDR hat Samstag die Partie Rot-Weiss Essen III gegen SC Frintrop III live vom Aschenplatz der Bezirkssportanlage Seumannstraße übertragen. Wichtiger als der 7:2-Sieg von Rot-Weiss ist die Wertschätzung des Inklusionsgedankens: In der „Dritten“ von RWE, Essener Chancen und Prof. Dr. Eggers-Stiftung kicken Freizeitfußballer an der Seite von Spielern mit kompliziertem Hintergrund.

„Eigentlich war‘s für uns ein Krampf, aber vom Ergebnis her können wir ganz zufrieden sein“, gibt sich Benni de Biasi, Chefcoach von Rot-Weiss Essen III, nach dem 7:2-Sieg seiner Elf gegen den SC Frintrop III selbstkritisch. Gefeiert wurden die beiden Mannschaften nach dem Schlusspfiff nicht von 20, 30 Zuschauern wie sonst, sondern von unzähligen Menschen vor ihren TV-Geräten. Mit dem Beitrag „Kreisliga live – Fußball als Chance“ übertrug der WDR die Partie auf Augenhöhe mit Bundesligaspielen. Denn die „Dritte“ von Rot-Weiss Essen ist eine besondere Mannschaft.

Halt und Struktur, Kollegialität und Miteinander

Im Regelbetrieb der Kreisliga C stehen neben den „Normalos“ Kicker mit Handicaps, psychosomatischen Beschwerden, Sucht- oder Knasterfahrungen auf dem Platz: „Ein solches Projekt gibt es in Deutschland kein zweites Mal“, glaubt Frank Kremer, Geschäftsführer der Prof. Dr. Eggers-Stiftung. Die in 2013 gegründete Mannschaft gibt den Spielern Halt und Struktur, lässt sie Kollegialität und Miteinander erleben. Zudem erhalten sie durch das rot-weisse Dress eine ordentliche Portion an Selbstwertgefühl, wie Eggers-Geschäftsführer Kremer erklärt: „Es geht auch um Rot-Weiss Essen. Ein alter Bundesligaverein, ein Traditionsverein – und da sind die stolz drauf!“
Am Anfang stand das Team auf der Kippe, doch mittlerweile ist die Dritte zu einer Familie zusammengewachsen, belegt Platz drei in der Fairnesstabelle und will kommende Saison um den Aufstieg spielen: „Der Fortschritt, den die jungen Leute als Team gemacht haben, ist Wahnsinn“, freut sich Uwe Helmut Rahn, Gründungsmitglied der Essener Chancen. „Das zeigt, wie wichtig Fußball sein kann und wie wichtig das Team ist“, bestätigt Petra Rahn, ebenfalls Gründungsmitglied der Essener Chancen. „Ich bin begeistert, dass die jungen Menschen hier teilnehmen und teilhaben können und der WDR das Spiel überträgt.“

Bald ist die Dritte nicht mehr alleine: Der SC Frintrop will in der kommenden Spielzeit ebenfalls eine Inklusionsmannschaft an der Start bringen. Ein natürlicher nächster Schritt: Seit mehr als zehn Jahren organisiert der Sportclub am Schemmannsfeld das inklusive „Ballgefühl“-Turnier, arbeitet eng mit dem Haus Baasstraße des Diakoniewerks Essen zusammen. „Fußball ist ne‘ coole Sache“, bringt WDR-Sportchef Steffen Simon den Nachmittag auf den Punkt.

Den Sportschau-Beitrag gibt's online in der WDR-Mediathek.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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