Abenteuer Praktikum

So schön kann Physiotherapie sein – wenn Jule sie begleitet. | Foto: AES
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  • So schön kann Physiotherapie sein – wenn Jule sie begleitet.
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„Kopieren, Kaffee kochen, Kisten packen“ – spannend und abwechslungsreich sind die Tätigkeiten im Praktikum manchmal nicht. Aber das Praktikum kann auch viel mehr bedeuten und bietet vor allem die Chance, einen Beruf kennen zu lernen.

Raus aus dem Schulalltag und für drei Wochen hinein in das Abenteuer Praktikum hieß es auch für die Neuntklässler der Albert-Einstein-Realschule in Kettwig. Stolz zeigt Leon auf sein Namensschild an seiner Bürotür: „Ich würde am liebsten direkt hier bleiben!“ Leon absolviert das Praktikum bei der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Essen und sitzt in einem eigenen Büro. Barbara Wolf, Geschäftsführerin der Fraktion, ist begeistert von seiner Mitarbeit: „Toll, wenn sich junge Leute so sehr für Politik interessieren.“

Lara arbeitet bei einem Internisten und kann ihr Lächeln nicht verbergen: „Mir macht alles Spaß. Patienten beruhigen, Karteikarten sortieren, Troponin-Tests anfertigen und zwischendurch mit den netten Kollegen reden.“ Die Schülerin ist sich sicher, dass sie ihren Traumjob gefunden hat.

Die Berufszweige der Stellen sind so unterschiedlich, wie es die Schüler sind. Das Spektrum der Praktikumsstellen geht von Kfz-Werkstätten, Tischlereien, Konditoreien über Kindergärten und Krankenhäusern bis hin zu Software-Firmen.

Jana beobachtet, wie ein Werbefotograf einen Burger in Szene setzt. Knusprig soll er auf dem Grill brutzeln und da wird mit einem kleinen Flammenwerfer nachgeholfen, damit das Grillfeuer imposant flackert.

Philip hat während seiner Arbeit als Stylist auch eine neue Frisur erhalten. Aylin absolviert ihr Praktikum im Jugendzentrum und schließt direkt die „Juleica“ (JugendgruppenleiterCard)-Ausbildung an. „Mir macht die Arbeit mit Menschen einfach Spaß“, strahlt die Schülerin und erzählt von den Kindern aus den Jugendgruppen, den älteren Menschen beim Seniorencafé, aber auch von dem Konzert, das sie hinter der Bühne begleiten durfte. Melina taucht in die Welt des Sports ein, denn ihr Chef ist ein ehemaliger Eishockey-Profisportler, Martin Sychra. Er berät nun weltweit Sportler in Finanz- und Versicherungsfragen.
Nachdenklich wird Claas nur, als er nach den Dingen gefragt wird, die ihm bisher nicht gefallen haben. Die Arbeit bei der Ruhrbahn macht ihm offensichtlich viel Spaß: „ Ich wollte immer gerne länger arbeiten, aber da hat mein Chef nicht mitgespielt!“ Nicht nur der Betreuer von Claas hat viel Gutes über die Praktikanten zu berichten, sondern viele würden die Schüler gerne direkt bei sich behalten. Die meisten Firmen stecken Zeit und Geduld in die Betreuung und hoffen auf diesem Wege, spätere Mitarbeiter zu finden.
Ist das Praktikum ein Abenteuer? Eine neue Situation ist immer aufregend, aber der größte Teil der Schüler ist froh, sich alleine in einer fremden Umgebung durchgesetzt zu haben. Ganz nebenbei ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Berufsfindung geschafft: Die Neuntklässler wissen nun, ob ein bestimmter Beruf in Frage kommt oder nicht. Sie haben vielleicht schon Beziehungen geknüpft oder wertvolle Tipps für den weiteren Weg erhalten. Die nächste große Entscheidung kündet sich nämlich an: das Abenteuer Berufsweg. 23 Tonnen brauchen gute Bremsen. Claas misst genau nach.

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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