Treffen von Jung und Alt

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Ein Märklin Baukasten liegt auf dem Tisch, links daneben ein Poesiealbum. Alte Erinnerungen kommen wieder zum Vorschein.

Ganz schüchtern und zurückhaltend betreten die Kinder die Gemeinschaftsküche des Seniorenzentrums. Fest in den Händen halten sie ihre Lieblingsspielzeuge: ein Buch, ein Puzzle und ein Kuscheltier.
Es benötigt etwas Eingewöhnungszeit bis jung und alt ins Gespräch kommen. Und das, obwohl sie sich bereits seit einem Jahr kennen. Der fünfjährige Simon präsentiert sein Rennauto und seinen roten Bus. Finn, vier Jahre alt, versucht hingegen, den Sinn und das System eines JoJos zu erörtern. Die Kinder „werden mit der Zeit lockerer“, weiß Erzieherin Sabine Wagner.
Jung und alt sind an diesem Tag zusammen gekommen, um ihre Lieblingsspielzeuge vorzustellen. Das Puppenhaus Oberhausen stellte der älteren Generation Spielzeug aus deren Jugendzeit zur Verfügung. Puppen, Murmeln und Zinnfiguren werden aber nicht nur begutachtet, sondern vor allem ausprobiert. Auch Wohnbereichsleiterin Christine Hamann und Alltagsbegleiterin Birgit Lentz versuchen sich an Gummitwist und Co.
Die Senioren wohnen in der Station „Auf der Höhe“ für Demenzkranke. Der monatliche Besuch der Kinder bringt jedes mal wieder „Leben in die Bude“. Die Krankheit zeigt bei allen Bewohnern unterschiedliche Auswirkungen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen sie dennoch am Spiel teilzunehmen. Viele beginnen direkt ein Gespräch, andere sind ruhig und beobachten das bunte Treiben. Mittlerweile können sich manche Senioren auch an die Gesichter der Kinder erinnern.
Benjamin Bröhling, der Leiter der Kita, sieht viele Gemeinsamkeit zwischen den Generationen. Diese teilen sie vor allem im Spiel und in der Kommunikation.
Die kleine Mathilda hat mittlerweile die Küchenutensilien aus Plastik für sich entdeckt. Begeistert bereitet sie für den 87-jährigen Hans einen Kartoffelsalat zu. Hans erinnert sich währenddessen an seine Schallplatten von Peter Alexander, aus seiner Zeit als Jugendlicher.
Die Inhalte der Treffen wechseln ständig. In den Monaten zuvor bastelten, malten und backten sie gemeinsam.
„Für die Kinder tue ich alles“ sagt eine der Bewohnerin, die kurz zuvor das Rennauto von Simon ausgetestet hat. Ob man nun aber im Kinderzimmer oder im Altenheim spielt, am Ende heißt es immer aufräumen.
Zum Abschied singen die Kinder und Mitarbeiter noch ein Lied. In einem Monat kehren sie wieder zurück zur gemeinsamen Stunde und verlassen das Zentrum.

Autor:

Jonas Hüster aus Essen-Kettwig

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