Seepromenade Essen-Kettwig: Scheidtsche Hallen weichen neuem Wohnquartier

Zukunftsperspektive: Spätestens am Ende des 50 Millionen-Euro-Projektes soll es in Kettwig so aussehen. | Foto: Grafik: Kettwig Kurier/Kondor Bau
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  • Zukunftsperspektive: Spätestens am Ende des 50 Millionen-Euro-Projektes soll es in Kettwig so aussehen.
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Neues Jahr, neues Glück für Kettwig. Auf diese alte Weisheit setzen Kondor Wessels als Generalunternehmer und Bauträger der Seepromenade und die Grundstücksgesellschaft Kettwig als Kooperationspartner. Doch vor ein ungetrübtes Glücksgefühl hat die aktuelle Situation frustrierte Altmieter und einige bauliche Unwägbarkeiten gesetzt.

Die Pläne für die Neustrukturierung der Scheidtschen Hallen versprechen viel, vor allem ein modernes, offenes und innovatives Lebensgefühl direkt an der Ruhr und im Herzen von Kettwig. Doch mit diesen Ausblicken können sich etwa Saskia Fischer von der Firma Gooran und Afshan Gian vom Teppichoutlet nicht wirklich anfreunden. Für beide Firmen gilt: die ausgesprochenen Kündigungen werden Ende November umgesetzt.

Trotz der langen Vorlaufzeit bei der Fristsetzung für die Räumung der gewerblichen Objekte läuft sowohl den Mitarbeitern von Gooran als auch Afshang Gian die Zeit ein wenig davon. Daher weiß auch Saskia Fischer aus der Geschäftsführung von Gooran, „dass wir ja schon seit vielen Wochen unseren Räumungsverkauf haben und unsere neuen Räumlichkeiten auch bereits eröffnet haben. Dennoch lässt sich so ein Zentrallager plus 10000 qm Verkaufsfläche nicht innerhalb weniger Wochen räumen. Wir werden uns natürlich bemühen die Fristen zu halten, doch jeder Tag mehr Zeit zum Ausräumen hilft uns weiter.“

Noch ein wenig dramatischer sieht die Situation für Gian und seinen Teppichoutlet aus. Während sich Gooran nur ein paar Meter weiter vergrößert und eine neue Heimat gefunden hat, ist Gian immer noch auf der Suche. „Langsam läuft uns die Zeit davon und ich werde schon ein wenig nervös. Ich habe mir schon viele Räumlichkeiten in Kettwig angeschaut und würde gerne hierbleiben. Doch leider war bisher noch nicht das Geeignete dabei.“
Wohin Gian mit seinem Teppichoutlet zieht, für das neben einem Verkaufsraum auch ein passendes Lager für die hochwertigen Teppiche aus Indien, Nepal oder Pakistan und entsprechende angeschlossene Büroräume braucht, ist daher zum aktuellen Zeitpunkt noch vollkommen ungewiss.

Um diese Problematik der aktuellen Mieter weiß natürlich auch Nicola Behrends von der Kondor Wessels-Projektbetreuung. Natürlich weist sie auf den engen Zeitplan hin, an den sich auch Kondor halten muss, hat aber auch Verständnis für zeitliche Engpässe der Firmen. „Aus rein rechtlichen Gründen bleiben die Fristen in den Kündigungen bestehen. Da wir aber im Dezember noch mit vorbereitenden Sicherungsmaßnahmen an der unter Denkmalschutz stehenden Mauer beschäftigt sind, können wir in einem gewissen Rahmen über alles reden.“

Ab Januar 2012 soll es dann aber endlich losgehen und das 50-Millionen-Euro-Projekt, dass dem gut 26000 qm großen Gelände ein komplett neues Gesicht geben soll, beginnen. Im ersten Schritt werden die Abriss-Spezialisten reichlich Arbeit bekommen, denn alle bezeichneten Hallen und Gebäude werden abgerissen und das Gelände komplett plan gemacht. Danach beginnt die Erschließung des Geländes, werden neue Versorgungs- und Entsorgungsleitungen gezogen und die ersten Zufahrtstraße planiert und asphaltiert.

Wie es danach weiter geht, skizziert Nicola Behrends so: „Wir hoffen, dass wir mit diesen Arbeiten bis zum Spätsommer 2012 fertig sind und dann mit der ersten Wohnbebauung an der Ringstraße beginnen können. Diese Häuser sind auch als Schallschutz für die bereits dort lebenden Anwohner gedacht und müssen daher als erstes fertig gestellt werden.“ Die dort entstehenden 48 Mietwohnungen, die eine Größe zwischen 60 und 100 qm haben, sollen nach Bebauungsplan im Sommer 2013 bezugsfertig sein. Im Anschluss daran stehen die rund 50 Eigentumswohnungen direkt an der Ruhr auf dem Plan, die in fünf Blocks zu je zehn Wohneinheiten entstehen.

Abgerundet wird das Projekt „Seepromenade“ im östlichen Bereich des Geländes auf der der Altstadt zugewandten Grenze auf der westlichen Seite der Ringstraße. Dort sind 30 Einfamilienhäuser geplant, die Kettwig ein moderneres Gesicht geben, sich gleichzeitig aber auch ins bestehende Stadtbild einpassen sollen.

Nicola Behrends erklärt abschließend: „Wenn unsere Jungs vom Bau einmal richtig loslegen, dann sind sie wirklich schnell. Daher hoffen wir bei optimalem Bauverlauf, dass wir bis Herbst 2016 komplett fertig sind.“ Und auch darauf, dass spätestens dann die letzten eher skeptischen Kettwiger die neue Seepromenade als Glücksfall für die Stadt empfinden.

Straßennamen für die Seepromenade gesuchtaus Kettwig

Vorschlagliste an Bezirksbürgermeister übergebenaus Kettwig

Ausblick auf die anstehenden Arbeiten in diesem Jahr im Neubaugebiet "Seepromenade"

Zukunftsperspektive: Spätestens am Ende des 50 Millionen-Euro-Projektes soll es in Kettwig so aussehen. | Foto: Grafik: Kettwig Kurier/Kondor Bau
Dieser Mauerbereich rund um die ehemaligen Scheidtschen-Hallen wird schon bald der neuen Wohnbebauung weichen. | Foto: Foto: Kettwig Kurier/Straßmeier
Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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