Jetzt geht‘s um die Wurst

Der Kettwiger Verbandsligist besiegte die HSG Mülheim souverän.  
Foto: Bangert
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Spiele der Handballer: Der Verbandsligist steht nun vor dem absoluten Spitzenspiel

Der Verbandsligist siegte souverän gegen Mülheim, ließ verstärkt die Reservisten ran, hatte wohl auch schon das kommende Spitzenspiel im Hinterstübchen. Am Sonntag geht es nämlich beim LTV Wuppertal zur Sache. Mehr Spitzenspiel geht nicht, die Kettwiger reisen als Zweiter zum Tabellenprimus.

Kettwig 1. Herren gegen HSG Mülheim 29:25
Tore: Bing (7), Pfeiffer (5), Käsler (4), Gehenio (3), Mühlenhoff (3), Brix (2), Möller, Röckmann, Schwartz, Simon, Stempel.
Gut besuchte Halle, tolle Stimmung, der nächste Sieg. Alles gut in Kettwig. Obwohl: Eigentlich spielten die Lokalmatadoren gegen die HSG Mülheim. Ein Gegner, der sich mehr schlecht als recht durch die starke Verbandsliga kämpft und sich für den Auftritt im THG wenig bis gar nichts ausrechnet hatte. Eigentlich müsste so ein Gast mit zehn oder mehr Toren Differenz aus der Halle geworfen werden. Doch in den Köpfen steckte mit dem LTV Wuppertal ein ganz anderer Kontrahent. Die Gäste führten zu Beginn sogar, weil zunächst die Kettwiger Chancenverwertung arg zu wünschen ließ. Dennoch, über ein 14:12 zur Pause zogen die Hausherren davon, denn Marc Bing traf besonders im ersten Durchgang immer wieder.

Hektische Schlussphase

Spielertrainer Moritz Brix verzichtete auf längere Einsatzzeiten, gab auch den Reservisten verstärkt die Möglichkeit, sich zu beweisen. In ungewohnten Aufstellungen klappte nicht alles, doch als es kurz vor dem Ende 28:22 für die Gastgeber stand, bahnte sich ein standesgemäßes Resultat an. Aber eine hektische Schlussphase und Zeitstrafen sorgten dafür, dass Mülheim äußerst glimpflich davonkam. Die Herausstellungen kamen kurioserweise alle auf einen Haufen, als kurz vor Ende der Partie drei Kettwiger gleichzeitig aufs Sünderbänkchen mussten. Doch Florian Kundt hielt überragend, sonst wäre es sogar noch eng geworden. Vor Weihnachten folgen noch zwei Top-Spiele. Am Sonntag geht es um 16.45 Uhr im Wuppertaler Osten um die Wurst: Zum Spitzenspiel empfängt Spitzenreiter LTV Wuppertal den schärfsten Verfolger aus Kettwig. Nach haushohen Siegen zum Saisonauftakt verzeichnete der LTV zuletzt knappere Ergebnisse, die Kettwiger beobachteten den Gegner mehrmals und zogen ihre Erkenntnisse. Ein Team mit bärenstarken Individualisten, die aber nicht immer eine kompakte Einheit bilden. Dies ist eher eine Stärke der Kettwiger, die sich intensiv vorbereiteten, sogar mit Videostudium der Wuppertaler. Werner Dörnenburg ist zuversichtlich, bestens vorbereitet zu sein: „Mehr kann man nicht machen!“ Auch hofft der Abteilungsleiter auf lautstarke Unterstützung der Fans.

Die Kräfte erlahmten

Kettwig Damen gegen HSV Wuppertal II 13:21
Tore: Schoenke (5), Laermann (3), Kloss (2), Museiko (2), Krieger.
Trainer Michael Risse stand wieder nicht der komplette Kader zur Verfügung. Auch stellte sich in einer ernüchternden Partie heraus, dass Mannschaften wie die Wuppertaler Gäste einfach nicht die Kragenweite der Kettwiger Damen sind. Zum wiederholten Mal wurde der Anfang verschlafen. Nach elf Minuten stand nur ein einziger Treffer auf der Habenseite, der durch einen Siebenmeter zustande gekommen war. Die Gastgeber rieben sich an der Wuppertaler Abwehr auf und konnten aus dem Rückraum nicht genug Gefahr gegen die großgewachsenen Gegenspielerinnen entwickeln. Zudem hatte Kettwig auch noch Pech im Abschluss, traf mehrmals den Pfosten. Glücklicherweise kam der Hausherr zurück, kämpfte sich heran, doch es ging mit einem Fünf-Tore-Rückstand in die Kabine. Der zweite Durchgang begann verheißungsvoll, Wuppertal schwächelte ein wenig, beim 7:11 keimte kurz Hoffnung auf. Doch bald erlahmten die Kräfte, da nur sieben Feldspieler zur Verfügung standen. Die Aggressivität in der Abwehr ließ nach, was die Gäste ausnutzten und auf 21:13 davonzogen. Während Wuppertal neuer Tabellendritter ist, klebt Kettwig im Keller der Landesliga fest. Am Sonntag dürften auch beim Fünften Bayer Uerdingen kaum Punkte drin sein.

Schwach im Abschluss

Kettwig 2. Herren gegen Bayer Uerdingen 20:22
Tore: J. Müller (10), R. Schinke (6), Fuchs (2), Beede, Scheid.
Nach den zuletzt guten Leistungen hatte die Reserve sich auch gegen den Vorletzten viel vorgenommen und wollte die Punkte in Kettwig behalten. Sebastian Bach hatte sich in Werden verletzt. Der Linkshänder fällt mit einem Bänderriss aus, der Einsatz von Julian Müller war die Woche über fraglich. Uerdingen kam mit einem stämmigen Mittelmann, der bereits höher gespielt hat und Dreh- und Angelpunkt der Gäste war. Die Kettwiger Abwehr stand, bis auf ein paar Ausnahmen, die ganze Partie über gut. Allerdings konnten nur 20 Tore erzielt werden, in der Landesliga definitiv zu wenig. Nach einer Viertelstunde hatten die Hausherren erst zweimal getroffen, die letzte Konzentration und Entschlossenheit im Abschluss fehlten. Mit einem 7:9 ging es in die Halbzeit. Trainer Daniel Averbeck stellte seine Spieler neu ein, die auch besser in die Partie fanden und ihrerseits mit 18:16 in Führung gehen konnten. Nun versuchte Uerdingen es mit dem siebten Feldspieler, verlor zweimal den Ball, Kettwig traf jedoch beide Male das leere Tor nicht. Statt 20:16 hieß es bald 18:18, die Gastgeber verloren völlig den Faden, wurden fahrig und undiszipliniert im Angriffsspiel. Bald lagen sie wieder zurück und konnten nicht mehr in die Erfolgspur finden. Am Ende musste Kettwig sich mit 20:22 geschlagen geben, Uerdingen hatte sich durch eine engagierte Leistung die zwei Punkte verdient. Mannschaft, Trainer und Verantwortliche suchten hinterher keine Ausreden: „Da gibt es keine Entschuldigung, wir haben einfach schlecht gespielt. Schade, ein Sieg wäre fast schon die halbe Miete für diese Saison gewesen.“ Beim Tabellendritten ART Düsseldorf II wird es am Sonntagabend schwer.

Der Kettwiger Verbandsligist besiegte die HSG Mülheim souverän.  
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Kettwigs Spielertrainer Florian Kundt vernagelte das Tor. 
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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