Erfolgreiche Fortsetzung des Integrations-Workshops – Wachsendes Netzwerk stellte sich Fragen rund um den Essener Wohnungsmarkt und zur Quartiersentwicklung

Die Organisatoren des Workshops Wohnen in Essen (v.l.n.r.) Janina Krüger, Klaus Wermker und Jutta Eckenbach. (Foto Hendrik Rathmann)
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  • Die Organisatoren des Workshops Wohnen in Essen (v.l.n.r.) Janina Krüger, Klaus Wermker und Jutta Eckenbach. (Foto Hendrik Rathmann)
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Ziel der Workshop-Reihe ist die Vernetzung der Themen Arbeits- und Wohnungsmarkt mit dem bürgerschaftlichen Engagement sowie ein gegenseitiges Informieren und das Abstimmen des weiteren Vorgehens. Ehrenamt Agentur und CDU Bundestagsabgeordnete Jutta Eckenbach begrüßten gut 50 Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Gemeinwesen und Ehrenamt zum zweiten Integrations-Workshop „Essen, mein (neues) Zuhause! Wie erhalten wir in unserer Stadt bezahlbaren Wohnraum und wie gelingt uns die Integration auf dem Wohnungsmarkt?“ Die Abgeordnete freute sich über die gelungene Veranstaltung: „Der Bedarf für diese Vernetzung ist da! Es ist Zeit, mehr über Quartiersarbeit zu sprechen. Es freut mich, dass so viele Akteure aus unterschiedlichsten Bereichen hier zusammentreffen.“

Sozialamt, Verbände, Wohnungsbaugesellschaften, Makler, Vereine, Unternehmen und Ehrenamtliche – sie alle betrifft täglich die Herausforderung der Integration von Neubürgern und Essenern in prekären Lebenssituationen. Und sie alle wissen auch, dass die Herausforderungen einer gelingenden Integration eng mit den Bereichen Arbeits- und Wohnungsmarkt verbunden sind. Neben öffentlichen Baugesellschaften und Maklern, folgten dieses Mal auch Interessenvertreter des privat vermieteten Wohnraums der Einladung. Denn der in Essen vermietete Wohnraum liegt zu rund 80 % in privater Hand.

Integration durch Arbeit und Wohnen

„Gesellschaftliche Teilhabe gelingt zuallererst über Arbeit und Wohnen“, erklärte Professor Klaus Wermker, Vorstandsmitglied der Ehrenamt Agentur Essen e.V. „Der Quartiersumbau ist für alle dort Ansässigen wie Rentner, Familien, Berufstätige und eben auch die Menschen in prekären Lebenssituationen gedacht.“ Mit den Workshops soll der Raum für Austausch und Diskussionen geboten werden.

Wohnungsknappheit in Essen

Impulsreferate von Experten gingen der Diskussion voraus. Dirk Miklikowski, Geschäftsführer der Allbau AG, gab einen Überblick zur Lage des sozialen Wohnungsbaus. Viel mehr Bemühungen aller Akteure seien nötig, denn die Zeit dränge. Die zunehmende Knappheit bezahlbaren Wohnungsraumes sei für viele Essener schon jetzt ein Thema. Und in Zukunft werde sich diese Entwicklung zuspitzen, wusste Stefan Schwarz von der Stadt Essen zu berichten. Durch steigende Bevölkerungszahlen müsse wieder ein besonderer Fokus auf öffentlich geförderten Wohnungsneubau gelegt werden. Werner Weskamp, Geschäftsführer der Haus und Grund GmbH vertrat die Sicht der privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Essen. Er sah im Bereich der privaten Wohnungsvermittlung noch Möglichkeiten, verwies aber gleichzeitig auf den unterdurchschnittlichen Privatbesitzanteil an Wohnungsflächen in der Ruhrgebietsstadt. Außerdem könnte Haus und Grund seine Mitglieder nur informieren, entscheiden müsste jeder private Vermieter selbst.

Stadtteile entwickeln

In der offenen Diskussionsrunde und in persönlichen Gesprächen wurden Fragen nach der Vermittlung von bezahlbaren Wohnraum, ganzheitlichen Beratungsangeboten im neuen Wohnquartier und der Einbindung bisheriger Mietgemeinschaften diskutiert. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass schnell gehandelt werden müsse. Gleichzeitig setze Vermietung ein großes Vertrauen voraus. Gesellschaftliche Integration finde im Stadtteil bzw. der eigenen Nachbarschaft statt. Quartiers- und Stadtteilentwicklung müsste aktiv gestaltet werden. All diese Fragen sollen an einem weiteren Termin mehr Zeit und Raum finden. Die IHK Essen veranstaltet dazu einen Folgetermin am 27. Juni 2016.

Weitere Workshops geplant

Auch zum ersten Workshop-Treffen unter dem Aspekt „Arbeitsmarkt“ veranstaltet die Agentur für Arbeit einen Zusatztermin zu weiteren Möglichkeiten der Vernetzung. Am 30. Juni 2016 geht es dort in der Zeit von 13.00 bis 15.00 Uhr weiter. Es gibt in diesem Bereich auch schon erste Ergebnisse des Auftaktworkshops zu berichten: Verbindungen zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und dem Jobcenter helfen beispielsweise jungen Menschen in prekären Lebenssituationen, sich im Arbeitsmarkt zu integrieren.

Rolle des Ehrenamts

Bei der Integrationsfrage spielt nicht zuletzt das bürgerschaftliche Engagement eine große Rolle. „Ehrenamtliche sind oft die ersten Ansprechpartner für Neuankömmlinge und Menschen in prekären Lebenslagen. Sie sind bereits aktiv und helfen, Mitmenschen in Arbeit und Wohnungen zu bringen“, verdeutlichte Janina Krüger, Geschäftsführerin der Ehrenamt Agentur. Doch fehlt es oftmals an Wissen über Unterstützungsmöglichkeiten und Austausch. Hier soll das wachsende Netzwerk Abhilfe schaffen. Für den 13. Juni 2016 ist daher ein dritter Workshop zur Rolle des bürgerschaftlichen Engagements für die lokale Integration geplant.

Jutta Eckenbach fasst zusammen: „Die Integrations-Workshop-Reihe mit den Themen ‚Arbeit‘, ‚Wohnen‘ und ‚Ehrenamt‘ ist in dieser Art schon einmalig, denn die Vernetzung mit dem bürgerschaftlichen Engagement gab es bisher in diesem Ausmaß noch nicht. Die unterschiedlichen Bereiche des Thema ‚Wohnens‘ wurden heute sowohl von der wirtschaftlichen als auch von der privaten Wohnraumvermittlung und der Quartiersentwicklung beleuchtet. Hier haben die Herren Miklikowski, Weskamp und Schwarz interessante Diskussionsansätze aufgezeigt. Ganz besonders freut es mich, dass sowohl der Themenschwerpunkt ‚Arbeit‘ unter der Federführung der Agentur für Arbeit als auch das Thema ‚Wohnen‘ unter der Leitung der IHK weitergeführt werden. In diesen konkreten Arbeitsgruppen können dann weitere Ideen und Umsetzungen ausgearbeitet werden.“

Anmeldungen zu den o. g. Terminen werden von der Ehrenamt Agentur (Tel: 0201 – 839 149 80) oder im Wahlkreisbüro Eckenbach entgegengenommen (Tel:0201-80673868).

Autor:

Hendrik Rathmann aus Essen-Süd

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