30 Jahre „Spiel in Essen“ – Teil 3 von 2003 bis heute

30 Jahre Spiel in Essen - von 2003 bis heute.
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Am 18. Oktober 2012 ist es wieder so weit. Nur noch wenige Tage und 827 Aussteller aus 37 Nationen zeigen 4 Tage lang mehr als 800 Spiele-Innovationen auf den 30. Internationalen Spieltagen „Spiel’12“ in den Essener Messehallen. Darunter auch wieder viele neue Kinderspiele. Um den spielerischen Nachwuchs kümmern sich die HIESPIELCHEN in den letzten Jahren vermehrt. Zuerst waren es nur zwei Spielenachmittage während der Kinderferientage der Stadt Dinslaken und die Spielevorstellung am Ende des Jahres. Inzwischen sind wir mit Kinderspielen auf Gemeindefesten, bei der Kinderjugendbuchwoche in Hünxe, bei den Spieleevents von allgames in Essen, in der Nachmittagsbetreuung einer Grundschule in Hiesfeld usw. tätig. Der Erfolg dieser Arbeit ist bei den Anmeldungen zum Kinderwettbewerb bei den diesjährigen 23. Hiesfelder Brettspielmeisterschaften messbar. Bei den Spieleseminaren und den Schulungen der EAB (Evangelische Arbeitnehmerbewegung) oder in der Seniorenarbeit des Kirchenkreises sind außerdem einfache Spiele für Senioren gefragt. Wenn man es ihnen erklärt, sind sie auch mal bereit etwas anderes als „SkipBo“ oder „Rummicub“ zu spielen.

2003 auf der Spiel in Essen erhielt „Schloss Schlotterstein“ (HABA) den „Deutschen KinderspielePreis“ und bei den Familien- und Erwachsenenspielen, "Deutscher SpielePreis" hieß der Sieger „Amun-Re“ vom Hans im Glück Verlag. Der Abend der Verleihung ist immer eine gute Gelegenheit Autoren und Verlagsvertreter kennen zu lernen. Ich habe es mir angewöhnt, mich immer an einen beliebigen Tisch zu setzen und so neue Kontakte zu knüpfen. Auf der Messe immer ein bunter Farbtupfer „Friedemann Friese“. In diesem Jahr am Messestand mit seinem Spiel „Finstere Flure“. Ich erinnere mich gerne noch an eines seiner ersten Spiele, „Wucherer“, das mir von einigen Hiespielchen wärmstens empfohlen wurde und wir noch so eben ein Exemplar ergattern konnten. Die Regellektüre entfiel, da es ja vom Autor auf der Messe bestens erklärt worden war. In Rossdorf beim Spieleherbst von Kosmos Klaus Teuber mit der Brettspielumsetzung von „Anno 1503“.

Der „Deutsche KinderspielePreis“ ging 2004 an den Zoch Verlag für das Spiel „Dicke Luft in der Gruft“ und Bernd Brunnhofer stand in Doppelfunktion beim „Deutschen SpielePreis“ auf der Bühne. Michael Tummelhofer steht als Autor auf dem Spiel „Sankt Petersburg“, ein Pseudonym, u.a. für den Verlagschef des Hans im Glück Verlags Bernd Brunnhofer. In der Presseinformation des Friedhelm Merz Verlags wird für dieses Jahr auch der Besuch von Richard Garfield, dem Erfinder des ersten Sammelkartenspiels „Magic the Gathering“ angekündigt. Bernd Brunnhofer war ein begeisterter Sammler der Karten. Ich erinnere mich noch an seinen Besuch bei uns im Flohmarktbereich in dem Jahr, als Magic erschien. „Legt eure Einnahmen in Magic-Karten an!“ war sein Rat. Und wie so oft hatte er Recht, wenn es darum geht, Spieleperlen zu entdecken. Magic wurde der Renner in der Spieleszene. Zwei Schotten, Fraser und Lamont Gordon, brachten in diesem Jahr mit „Leapfrog“ ihr erstes Spiel nach Essen. Inzwischen sind ihre liebevoll gestalteten Spiele meist schon am Eröffnungstag ausverkauft. HABA stellte in der Neuheitenschau und am Messestand „Akaba“ in Großversion vor. 2005 erhielt es den „Deutschen KinderspielePreis“. Am Stand von Thomas Fackler traf ich Peer Steinbrück, den frisch gekürten Kanzlerkandidaten der SPD, der mit Ernst Pohle von der Fachgruppe Spiel 2004 einen Messerundgang machte. Am Goldsieber-Stand wusste „Pedro Piranha“ nicht nur wegen seiner Comic-Regel zu begeistern. Auch hierfür gab es zu Recht 2005 die „Essener Feder“ für die beispielhafte Regel. Für den Spielekreis schaffte ich 2004 das etwas andere Fussball-Spiel „Weykick“ an. Eine Investition, die sich bezahlt gemacht hat. Auf dem diesjährigen Gemeindefest während der EM war es wieder ständig umlagert. Mit Bernd Brunnhofer will ich meine Erinnerungen an die Messe 2004 schließen. Stolz präsentierte der Hans-im-Glück Verlag einen Scheck über 11.179.61 Euro aus Spenden für die McDonald's Kinderhilfe.

2005 stellte Klaus Teuber in Rossdorf nicht nur sein neuestes Werk „Elasund“ vor, sondern auch das tolle „3d-Siedler“ in einer Schatztruhe. Der „Deutsche SpielePreis“ ging in diesem Jahr an „Louis XIV“ (alea). Der Niederrhein-Anzeiger brachte zum 10jährigen Bestehen der Kolumne „Spielen mit Hiespielchen“ ein Portrait von mir. „Carcassonne“ haben einige der Hiespielchen ins Herz geschlossen und zum Turnier in Hiesfeld erschien Stefan Kopacz aus Voerde, gewann auch souverän und schaffte es auf der Messe in Essen auf Anhieb Deutscher und Internationaler Carcassonne-Meister zu werden. Inzwischen ist er nach einer spielerischen Pause regelmäßiger Besucher unserer Spielenachmittage und –abende. Raimund spielte bei der Deutschen Catan-Meisterschaft mit und bei den Kinderspielen fand „Schildi Schildkröte“ bei HABA als Großspiel in Aktion mein besonderes Interesse.

2006 ging der „Deutsche KinderspielePreis“ an „Nacht der Magier“ (Drei Magier Spiele) und bei den Familien- und Erwachsenenspielen hatte „Caylus“ (Ystari Games) das Rennen gemacht. Johann Rüttinger von Drei Magier Spiele stand das Kostüm bei der Preisverleihung hervorragend. Nach der Pressekonferenz am Mittwoch würdigte Michael Hopf am HABA-Stand das Kinderspiel „Obstgarten“, das vor 20 Jahren in einem Kindergarten entstanden war. Im letzten Jahr bekam der Rabe zum 25jährigen Jubiläum dann endlich auch einen Namen. „Theo“ wurde aus vielen Vorschlägen gewählt. Beim Carcassonne-Turnier wurde Klaus Harings Deutscher Vizemeister und Hartmuts Besuch am Stand von Walter Müller führte bei den Hiespielchen zu einer Brettfussball-Meisterschaft. Bei der Spielevorstellung gewann dann Erik Thordsen im Finale gegen Raimund Dreiers Gartenzwerge in der von Raimund liebevoll gebauten Arena.

Zum 25jährigen Jubiläum der Messe 2007 hatte ich noch einmal ein Plakat der 2. Spielertage 1984 (noch in der Volkshochschule) herausgesucht, das mein Sohn Stefan als Zivi beim Diakonischen Werk in Dinslaken entdeckt hatte. Zoch Spiele gewann in diesem Jahr mit „Burg Appenzell“ wieder den „Deutschen KinderspielePreis“ und „Die Säulen der Erde“ (Kosmos), nach dem Roman von Ken Follett, hieß der Siegertitel bei den Familien- und Erwachsenenspielen. Mit „Wer war’s“ gab es auf der Neuheitenschau bei Ravensburger ein Brettspiel mit Elektronik für Kinder. Im folgenden Jahr wurde es „Kinderspiel des Jahres 2008“ und erhielt auch den „Deutschen KinderspielePreis 2008“. Die Messe-Neuheiten in Essen wurden immer mehr in den folgenden Jahren zu Preisträgern. Am Stand von „Lookout“ stellte Uwe Rosenberg sein neuestes Werk „Agricola“ vor. Es sollte nach „Bohnanza“ sein größter Erfolg werden und ist bei vielen Hiespielchen heißgeliebt. In diesem Jahr feiert das Bohnensammelspiel sein 15jähriges Jubiläum. Ich erinnere mich noch, wie uns Spielefreund Claudio bei der Rummicub-DM in Herscheid den Prototypen begeistert vorstellte. Damals waren es noch Getreidesorten, die gesammelt wurden. Der Erfolg dieses Kartenspiels ermöglichte es Uwe, sich ganz dem Entwickeln von neuen Spielen zu widmen und wir Spieler profitieren davon.

Die Hiespielchen konnten 2008 Uwe Rosenberg zu einem Spieletest (Le Havre) in Hiesfeld im Gemeindehaus an der Büngelerstraße begrüßen. Auf der Messe in Essen bekam er für „Agricola“ den „Deutschen SpielePreis“ und Reiner Knizia hatte sich zur Preisverleihung als Gespenst in den Saal geschmuggelt. „Wer war’s“ (Ravensburger) gewann den „Deutschen KinderspielePreis“. Beim Herbsttreff von Kosmos im Rossdorf kamen die Spiele „Die Siedler von Catan – Deutschland-Edition“ mit Autor Klaus Teuber, „Der Schwarm“ mit Autor Wolfgang Kramer und „Der Hexer von Salem“ mit Autor Michael Rieneck auf die Spieltische. Das Vorstellen neuer Spiele auf der Neuheitenschau nach der Pressekonferenz der Spiel in Essen immer häufiger in aufwendigen Kulissen mit Kostümen, z.B. in diesem Jahr „Via Romana“ bei Goldsieber oder „Risiko - Deluxe“ bei Parker. Hiespielchen André Kretzschmar stellte „Planet Steam“ von allgames-Chef Heinz-Georg Thiemann vor und am Stand von Days of Wonder spielten einige Hiespielchen um die Meisterschaft des Spiels „Zug um Zug – Das Kartenspiel“. Bernd Brunnhofer hatte für den Hans-im-Glück Verlag die Deutschland-Lizenz für ein neues Kartenspiel aus USA, „Dominion“ (Rio Grande Games), erhalten und Willi Weber führte uns am Schmidt Spiele Stand ins Spiel. Es war der Spieletipp dieser Messe. Hartmut war mal wieder begeistert und so gibt es mit Genehmigung beider Verlage auf www.hiespielchen.de in einem extra Bereich die Möglichkeit eigene Karten von Dominion-Fans vorzustellen. Hartmut hat dort inzwischen die Ideen für über 300 Karten veröffentlicht. Und einer der Autoren, Andreas Steiger, ist über diese Möglichkeit auf die Idee gekommen, ein eigenes Spiel zu entwickeln. Sein „Targi“ (Kosmos) bekommt in diesem Jahr den Preis „À la carte“, für das beste Kartenspiel des Jahres 2012, vom „Spielemagazin Fairplay“ verliehen.

Beim Kosmos-Herbsttreff 2009 in Rossdorf die Fortsetzung der Roman-Umsetzungen von Ken Follett. „Die Tore der Welt“ wurde wieder vom Autorenduo Michael Rieneck und Stefan Stadler vorgestellt. Auf der Neuheitenschau nach der Pressekonferenz in Essen sah man dann Beide mit Pressefrau Doris Glasz in passenden Kostümen mit ihrem Spiel. Direkt gegenüber Willi Weber, auch im Kostüm, mit dem Preisträger des „Deutschen SpielePreises 2009“ „Dominion“ (Hans im Glück Verlag). Am Abend bei der Preisverleihung dann die Sensation. Bernd Brunnhofer hatte den Autor D. X. Vaccarino aus Amerika nach Essen eingeladen. Lange war ja in der Szene gerätselt worden: "Gibt es ihn oder ist es auch wieder ein Pseudonym?" Den „Deutschen KinderspielePreis“ bekamen Inka und Markus Brand für „Burg der 1000 Spiegel“ (Kosmos) verliehen. Der Favorit der Hiespielchen am Schmidt-Spiele Stand war in diesem Jahr „Egizia“ vom Hans-im-Glück Verlag.

An jedem 1. Dienstag im Monat bietet Hiespielchen André Kretzschmar seit dem Herbst 2008 die „Spielewerkstatt“ an. Hier besteht die Möglichkeit, Spielideen zu testen. So lernten wir „Fresko“ der beiden Autoren Marco Ruskowski und Marcel Süßelbeck kennen und fieberten mit Beiden, als es für den Titel „Spiel des Jahres 2010“ nominiert wurde. Die Jury machte jedoch „Dixit“ zum Spiel des Jahres, aber Spieler, Spieleclubs und Fachhandel wählten „Fresko“ (Queen Games) bei der Abstimmung zum "Deutschen SpielePreis" auf Platz 1. So konnte ich den Beiden auf der Neuheitenschau nach der Pressekonferenz und am Abend bei der Verleihung herzlich zu diesem Erfolg mit ihrem Erstlingswerk gratulieren. Der „Deutsche KinderspielePreis 2010" ging übrigens an „Kraken-Alarm“ (Kosmos). Beim Kosmos-Treff vor der Messe in Rossdorf hatte Friedemann Friese sein „Schwarzer Freitag“ vorgestellt und auch die beiden Schotten Fraser und Lamond Gordon ihr „Strauß voraus“. Während der Messe spielte ich am Stand von Abacus-Spiele mit Autor Michael Schacht „Zooloretto Boss“, eine Erweiterung seines Spiel des Jahres 2007 „Zooloretto“. Michael hatte ich beim Turnier um den Marler Pöppel persönlich kennengelernt. Klaus Harings freute sich in diesem Jahr über Platz 3 bei den Carcassonne-Meisterschaften. Wie so oft in der Vergangenheit sollten die beiden Messehighlights „7 Wonder“ (Repos/Asmodee) und „Qwirkle“ (Schmidt Spiele) im nächsten Jahr zu Preisträgern werden.

Mit Michael Schacht war 2011 mal wieder ein Autor zu Gast bei den Hiespielchen. Er hat damals sein „Mondo“ (Pegasus) vorgestellt. Auf der Messe nach der Pressekonferenz traf ich dann auf der Neuheitenschau Friedemann Friese mit seinen beiden neuen Spielen „Freitag“ und „Die ersten Funken“ und Reiner Knizia am Kosmos-Tisch beim seinem Spiel „Der Hobbit“. Direkt am Eingang diesmal „Helvetia“ (Kosmos) mit dem Autor Matthias Cramer in Schweizer Tracht. Der "Deutsche SpielePreis" ging am Abend an das Spiel „7 Wonders“ (Repos/Asmodee) und die Sombreros beherrschten die Bühne. Bis das rote Monster in Saal erschien, denn der „Deutsche KinderspielePreis 2011“ ging an „Monster-Falle“ (Kosmos). Wo bleibt "Qwirkle"? Es hatte im Sommer schon den roten Pöppel der „Jury Spiel des Jahres“ bekommen und hat nicht nur bei den Hiespielchen viele Freunde. Gerade bei Senioren kommt es gut an, konnte ich feststellen. Denn Scrabble kennen die meisten aus der Jugendzeit und die Regeln sind ähnlich. Es gibt halt für alle Spiele eine Zielgruppe. Raimund unterlag im Finale des Carcassonne-Turniers nur knapp und freute sich zusammen mit Kristiane und Klaus über den zweiten Platz. Die Preisträger 2012 der Jury Spiel des Jahres lernten wir auch schon 2011 auf der Messe kennen, „Kindom Builder“ vom Dominion-Autor Donald X. Vaccarino, das „Spiel des Jahres 2012“ bei Queen Games und „Schnappt Hubi“, das „Kinderspiel des Jahres 2012“, bei Ravensburger. Und wie 2011 erhält das neu ernannte „Kennerspiel des Jahres“ den „Deutschen SpielePreis“. 2011 war es „7 Wonders“ und in diesem Jahr ist es „Village“ (eggertspiele/Pegasus).

Ich freue mich schon auf die Verleihung an Inka und Markus Brand am Vorabend der 30. Spiel in Essen. Sie kennen sich ja inzwischen aus, denn 2009 und 2011 wurden Sie mit dem „Deutschen KinderspielePreis“ ausgezeichnet. Ja und der geht ja bekanntlich in diesem Jahr an ihre Kinder Emely und Lukas für deren Kartenspiel „Mogel Motte“ (Drei Magier Spiele/Schmidt Spiele). Am Schmidt Spiele Stand wurde übrigens 2011 vom Hans-im-Glück Verlag wieder ein dicker Spendenscheck über 13.712,35 Euro für das Projekt „Rainbow over Ghana“ überreicht.

Das waren einige Erinnerungen aus meiner Sicht über 29 Jahre Spielemesse in Essen und den Einfluss auf den Spielekreis Hiespielchen. Und hier finden Sie Teil 1 – Die ersten 10 Jahre 1983 – 1992und Teil 2 von 1993 – 2002 im lokalkompass.

Autor:

Friedel Hoffmann aus Dinslaken

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