Die Kunst zieht um: "Kleinzeche Bruchweiler" jetzt auf Schacht XII

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Die Zeche ist umgezogen. Nicht nach China, wie einst ein Dortmunder Stahlwerk, sondern nur auf die andere Seite der Bahnlinie, und es ist auch nur eine Kleinzeche. Da geht das schneller.

"Bruchweiler" ist der neue Name

Wer jetzt an Förderturm und Männer mit Helm denkt, liegt falsch. Diese Zeche ist eine Skulptur. Unter dem Namen "Kleinzeche Mittendrin" stand sie im letzten Sommer und Herbst nahe am Reiterhof Liefke. Soeben wurde sie auf Schacht XII aufgebaut und heißt nun "Kleinzeche Bruchweiler".

Die Namensänderung wurde nötig, weil die frühere Bezeichnung dem Projekt "Zollverein Mittendrin" allzu ähnlich war. Die jetzige erinnert an eine frühere Siedlung an der Josef-Hoeren-Straße, erläutert Andre Dekker von der Rotterdamer Künstlergruppe Observatorium. Diese ist damit befasst, den "Grünen Schatten Zollvereins" - das ist das Wald- und Wiesengelände auf der anderen Seite der Köln-Mindener-Bahnlinie - stärker ins Bewusstsein der Besucher zu bringen.

Begehbare Skulptur

Das geschieht auch mit Hilfe von Kunst und den dazugehörigen Aktionen, womit wir bei der Kleinzeche wären. Diese ist eine begehbare, spiralförmige Skulptur aus Metall und Stofffäden, welche über Formen und Farben die Umgebung aufnehmen und interpretieren soll.
Allerdings nicht zu sehr, weshalb man beim Wiederaufbau zwischen Schacht XII und Schacht I/II die Bank in der Mitte nicht mehr vertieft angelegt hat, wie noch im vergangenen Jahr an anderer Stelle. Denn das gesamte Gebiet gehört nicht zufällig zum ehemaligen Emscherbruch mit - vor allem nach starkem Regen - einem hohen Grundwasserspiegel. Daher soff die Kleinzeche neben dem Reiterhof 2013 auch mal ab und war nicht mehr komplett begehbar.

Künstler hoffen auf Kontakt zu Anwohnern

Zugänglich ist die Skulptur (ein Kooperationsprojekt von Urbane Künste Ruhr und der Stiftung Zollverein) jederzeit und kostenlos. Im Rahmen eines Workshops hoffen die Künstler, auch mit Besuchern und Anwohnern der umliegenden Stadtteile ins Gespräch zu kommen und laden zu Terminen ein. Treffpunkt ist vom 24. bis 30. Mai jeweils von 14 bis 18 Uhr, am 31. Mai und 1. Juni von 11 bis 19 Uhr in der Halle 2 auf Schacht XII.
Zusätzlich werden am Sonntag, 1. Juni, dem Welterbetag, Führungen durch das Wäldchen nördlich der Bahnlinie angeboten. Mehr Informationen dazu folgen in Kürze.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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