Junges VKJ-Fotoprojekt "Dein Stadtteil in meinen Augen" - Ausstellung ab 22. Mai im Essener Rathaus

22. Mai 2017
17:00 Uhr
Rathaus Essen, 45127 Essen
Ein Teil der insgesamt zwölf Kids, die sich auf Fotosafari durch die Stadtteile Kray, Karnap und Altendorf begeben haben   Foto: Anne Wirtz
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  • Ein Teil der insgesamt zwölf Kids, die sich auf Fotosafari durch die Stadtteile Kray, Karnap und Altendorf begeben haben Foto: Anne Wirtz
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Mit offenen Augen durch die Stadtteile zu gehen, das war der Gedanke hinter der Fotosafari, auf die sich zwölf Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren aus den VKJ-Jugendeinrichtungen young* in Altendorf, KiJuClub in Kray und JuCaKa in Karnap begeben haben. Entstanden sind Ansichten der Stadt Essen aus der Perspektive dieser jungen Menschen. Vielfach schön, manchmal aber auch unverblümt hässlich. Gezeigt werden die Bilder ab dem 22. Mai in der Ausstellung "Perspektivwechsel - dein Stadtteil in meinen Augen" im Essener Rathausfoyer und im Foyer des Rathaustheaters.

Die Idee zu dem Fotoprojekt haben Sigrid Schönberger vom Vorstand des VKJ, Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V., und die Leiter der drei Jugendeinrichtungen sowie Monika Heyd, beim VKJ zuständig für den Bereich Jugend und Kultur, gemeinsam ersonnen. Der mehrtägige Workshop wurde von der Düsseldorfer Fotografin Anne Wirtz geleitet. Der Energieversorger innogy hat 1.200 Euro zur Projektfinanzierung beigesteuert.
Am ersten Projekttag ging es gleich aufregend los für die Kinder aus dem young* und dem JuCaKa, denn neben Anne Wirtz war auch Reporter Jan Akkermann mit seiner Fernsehkamera dabei, um Cleo, Magdalena, Yannick, Murad und Burak auf ihrer Fotosafari durch Altendorf zu begleiten und einen Beitrag für die WDR Lokalzeit Ruhr zu produzieren.

Mit offenen Augen durch die Welt

Bevor es nach draußen ging, verteilte Anne Wirtz die Kameras - eine für jedes Kind. Für manche war es eine Premiere, mit einem Fotoapparat umzugehen. Handy-Fotos haben freilich alle schon gemacht. "Die Idee war zum einen, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie man mit Fotografie umgeht, ihnen die ersten Steps beizubringen. Vor allem aber ging es darum, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen - in diesem Fall durch den eigenen oder einen fremden Stadtteil", erklärt Anne Wirtz. "Ihr solltet euch vorher schon einmal überlegen, was ihr fotografieren möchtet. Jeder sollte sich auf ein Thema konzentrieren. Versucht, einen roten Faden zu finden und eine Geschichte mit euren Bildern zu erzählen", erklärte die Fotografin den Mädchen und Jungen in Vorfeld.
Die Festlegung auf ein Thema fiel dem einen leichter, dem anderen schwerer. Die zwölfjährige Cleo hat bewusst die hübschen Seiten von Altendorf abgelichtet. Sie hat Blumen und Bäume fotografiert. Warum? "Damit man auch mal die schönen Ecken sieht."

"Altendorf hat auch schöne Ecken"

Für Magdalena stand auch gleich zu Beginn fest: "Ich will Natur fotografieren!" Am Kruppsee fand die Elfjährige dann jede Menge Motive: üppig grüne Wiesen, Bäume und Wasservögel. Einen einseitigen Blick hat sie deshalb aber nicht. "Altendorf ist zwar auch an vielen Ecken schön, wie hier am Kruppsee, aber dafür gibt es auch an manchen Stellen sehr viel Müll", ist sich Magdalena bewusst. Yannick (13), der sich bislang noch unschlüssig war, machte dann genau diesen Kontrast zum Thema seiner Bilderserie: den Gegensatz "schön vs. nicht so schön". Bei der Sichtung der Fotos zusammen mit Fotografin Anne Wirtz einige Tage später war Yannick dann ziemlich überrascht, wie gut seine Bilder geworden sind und wie viele schöne Ecken sein Stadtteil Altendorf dann doch hat.
Für die kommende Ausstellung im Essener Rathaus mussten sich alle Kids auf jeweils zwei Motive beschränken. Keine leichte Aufgabe. Ayam (13) aus Kray etwa, der seinen eigenen Stadtteil und Karnap abgelichtet hat, hatte die Qual der Wahl, so viele Fotos hat er gemacht. Und auch Kevser (10) aus Karnap konnte sich erst gar nicht zwischen ihren Motiven von blühenden Kirschbäumen, Enten und coolen Graffitis entscheiden. Yannick traf eine schnelle Auswahl: „Mein Bild mit dem Müll soll zeigen, dass die Leute einfach Müll neben den Mülleimer werfen und nicht dort hinein. Das schöne Bild mit der Wiese ist auch gut gelungen, es zeigt eine schöne Seite von Altendorf.“

Bewussterer Umgang mit den Stadtteilen

"Wir wollten einen bewussteren Umgang mit den Stadtteilen fördern", sagt Anne Wirtz. Das ist dem Projekt zweifelsohne gelungen. Magdalena brachte es auf den Punkt: „Ich gehe eigentlich jeden Tag raus, aber beim Fotoprojekt achtet man auf andere Sachen, auf Einzelheiten und man stellt Gegensätze fest."

Die Ausstellung "Perspektivwechsel - dein Stadtteil in meinen Augen" wird am Montag, 22. Mai, um 17 Uhr im Foyer des Essener Rathaustheaters eröffnet. Die Bilderschau ist noch bis zum 2. Juni im Rathausfoyer und im Foyer des Rathaustheaters zu sehen.

Autor:

Vera Hopp aus Essen-Süd

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