ENTSCHLEUNIGUNG STATT HEKTIK

Malschule 76 | Ausstellungseröffnung
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Die Malschule76 zeigt von 6.11.2016 bis 19.02.2017 Gemälde von Gleichgesinnten, die in einer entspannten Atmosphäre ihre Liebhaberei pflegen.


Die Teilnehmer der Ausstellung stammen aus Essen und der näheren Umgebung.
Die Philosophie der Malschule 76 erläutert der künstlerische Leiter Czeslaw Fojcik:
Wir leben in einer Zeit der Bilderflut. Jeder kann Fotos und Filme ins Internet stellen. Aus dem Fernseher werden wir täglich mit tausenden von Bildern bombardiert. Die visuellen Reize jagen sich und verfolgen uns bis in unsere Träume.

ZEICHNEN UND MALEN ENTSCHLEUNIGEN

Zeichnen und Malen dagegen verlangsamen unser so hektisches Leben. Wenn ich ein Gesicht zeichne, einen Menschen portraitiere, muss ich ihn aufmerksam beobachten, genau hinschauen, mich mit der Person auseinandersetzen. Bei einer Landschaft lasse ich die Stimmung, die Formen und Farben auf mich wirken. Ich überlege und wäge ab, wie und mit welchen Mitteln das umgesetzt werden kann, was mich verzaubert. Mit dem Stift oder Pinsel wächst langsam ein Bild. Während des Entstehens kreisen die Gedanken, entstehen Gefühle und Reflexionen. Dadurch wirkt das Gesehene und Erlebte tiefer ein, es wird einprägender als wenn ich schnell fotografiere. Kurz geknipst und weiter zum nächsten Motiv, das wieder nur flüchtige Spuren hinterlässt, weil die digitale Kamera schon längst die Rolle des Gedächtnisses übernommen hat, das liefert nur Abbilder. Zeichnen und Malen aber schaffen reflektierte, organisch gewachsene, erfühlte Bilder.

RUHE UND ZUFRIEDENHEIT

Zeichenblock und Stift, Leinwand und Pinsel sind vorzügliche Hilfsmittel, um die Grenzen festgefahrener Vorstellungen zu sprengen und um über Beobachtung und Konzentration zu innerer Ruhe und Zufriedenheit zu finden. Ob die malerische und zeichnerische Auseinandersetzung mit einem Motiv zu gegenständlichen oder abstrakten Ergebnissen führt, ist von nachrangiger Bedeutung. Beim Malen und Zeichnen als Kulturtechnik geht es auch nicht darum, ein großer Künstler zu werden. Entscheidend ist vielmehr die Schulung und Ausformung des individuellen Talents.

GRENZEN FESTGEFAHRENER VORSTELLUNGEN SPRENGEN

"Zeichnen ist allgemeine Menschensache" befand der Schweizer Reformpädagoge J.H. Pestalozzi im Jahre 1800. Es gab Zeiten, in denen Zeichnen und Malen zur Allgemeinbildung gehörten. Leider werden diese Kulturtechniken - wie auch Handschrift und Hausmusik - heute kaum noch gefördert. Sie werden zunehmend in die Nische der professionellen Künstlerinnen und Künstler abgedrängt. Dabei kann jeder einen Gewinn daraus ziehen zu lernen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind und nicht wie Konventionen und Vorurteile sie erscheinen lassen.

KONTAKT

Malschule 76, Elisabethstraße 76, 45139 Essen, Tel.0201/211082
Ausstellungsdauer: 6.11.2016 - 19.02.2017
www.malschule76.de

Autor:

Ewa Ansorg aus Essen-Süd

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