Umdenken und Kultur tanken in Altenessen

Sie alle ziehen künftig an einem Strang.
  • Sie alle ziehen künftig an einem Strang.
  • hochgeladen von Petra de Lanck

Es ging in der Vergangenheit nicht immer harmonisch zu in Altenessen - um es mal vorsichtig auszudrücken. Unterschiedliche ethnische Gruppen, politische Überzeugungen, zahlreiche Vorurteile und „Angstorte“ im Stadtbild haben den Bürgern das Leben nicht immer leicht gemacht.
Jetzt ist ein Neustart geplant. Wie erfolgreich dieser wird, lässt sich gegenwärtig noch nicht sagen, die gute Absicht sollte dabei allerdings nicht unterschätzt werden. Und die Vertreter, die sich an einem Tisch versammelt haben, sind keine „No Names“:
Da wären das Stadtteilbüro, die Zeche Carl, das Kulturnetzwerk Essener Norden, der Bezirksbürgermeister als Vertreter des Stadtteilparlaments, die IG Altenessen und das ISSAB (Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung). Zahlreiche Künstler, die sich allesamt ehrenamtlich engagieren, machen den Zusammenschluss rund. Gemeinsames Ziel: Es soll sich etwas bewegen im Stadtteil.
Die ehemalige Gastankstelle an der Altenessener Straße soll zum Zentrum bürgerschaftlichen Engagements am Bahnhof Altenessen werden. Bei zahlreichen Aktivitäten soll Altenessen als Stadtteil in seiner kulturellen und ethnischen Vielfalt nicht nur hier wieder zusammenwachsen.
Den Startschuss gaben in dieser Woche gleich mehrere Protagonisten, die ein kulturelles Konzept ausgearbeitet haben, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger miteinbeziehen oder zumindest neugierig machen soll.
Peter Arndt Wülfing, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Altenessen resümiert: „Das war eine vergessene Ecke hier um den Bahnhof herum, von vielen verdrängt ... Die IG Altenessen unterstützt die Aktivitäten, die noch folgen sollen.“
Auch Kornelia Vossebein, Geschäftsführerin „Auf Carl“, sichert die Unterstützung seitens der Zeche zu. „Wir möchten Aktionen wie die Kulturtankstelle nicht nur unterstützen, sondern auch ergänzen und im Stadtteil wirken, zum Beispiel über Projekte wie ‚Kunst schafft Stadt‘.“
„Das ist hier am Bahnhof ein unrühmlicher, maroder Ort“, so Bernd Krugmann vom Stadtteilbüro Altenessen, „wir möchten nun alle zusammen einen weiteren Anlauf unternehmen, das Gute zu zeigen. Beim entwickelten Programm für die Kulturtankstelle haben sich viele Künstler ehrenamtlich zur Verfügung gestellt.“
Bodo Roßner vom Kulturnetzwerk Essener Norden, der mit der Ruhrpott Revue bereits seit Längerem aktiv die Menschen im Stadtteil begeistert, betont: „Es gibt so viel an guten Ideen hier im Essener Norden, auf einmal rücken die Initiatoren im Stadtteil zusammen. Alle zusammen wollen Altenessen nach vorne bringen und Vorurteile abbauen.“
Last but not least signalisiert Bezirksbürgermeister Hans Willi Zwiehoff auch politische Unterstützung: „Das Thema begleitet uns schon lange und es wurden viele Anträge gestellt ... Die Menschen im Stadtteil haben teilweise resigniert, jetzt können sie neu motiviert werden! Von Seiten der BV hoffen wir, dass sie wieder zusammenfinden.“
Der erste Schritt ist getan, Fotograf Frank Siebers präsentiert bis 3. Mai die Ausstellung „Augen-, Licht - und Seitenblicke“ mit Fotografien aus dem Stadtteil, die er im Shop an der Altenessener Straße 247 ausstellt. Hier zeigt der gebürtige Essener, dessen Großeltern in Altenessen lebten, viel Lokalkolorit. Zu sehen täglich von 14 bis 20 Uhr.
Die Tankstelle selbst wird am 27. April frisch gestrichen und am 25./ 26. Mai mit Werken von Margarete Kohl bestückt, die die Technik der Enkaustik präsentiert. Einen Countdown dazu installieren Lichtkünstler Abend für Abend im Schaufenster des ehemaligen Tattoo-Studios, so dass jeder Passant informiert ist, was sich wann tut. Auch der Bahnhof Altenessen in den 60er Jahren wird demnächst Thema sein. Der Dialog ist also eröffnet, jetzt müssen nur noch die Bürger mitreden ...
Weitere Infos zur Kulturtankstelle auch im web unter www.igaltenessen.de
www.zechecarl.de und
www. kulturnetzessenernorden.de

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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