Trendsport Hindernislauf: Auf Zollverein ensteht eine Parkour-Anlage

Stehen in den Startlöchern für die neue Parkour-Anlage: (v.l.n.r.) Mirco Walther, Adrian Grothe, Alexander Maier, Niklas Kramm, Manon Vanjek, Domenic Barth, Dwayne Brinkmann, Daler Fozylov. ^Foto: Sven Lorenz/Stiftung Zollverein
  • Stehen in den Startlöchern für die neue Parkour-Anlage: (v.l.n.r.) Mirco Walther, Adrian Grothe, Alexander Maier, Niklas Kramm, Manon Vanjek, Domenic Barth, Dwayne Brinkmann, Daler Fozylov. ^Foto: Sven Lorenz/Stiftung Zollverein
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Der Weg ist frei – für den modernen Hindernislauf. Das Welterbe Zollverein bietet voraussichtlich ab den NRW-Sommerferien 2017 eine neue Herausforderung für urbane Akrobaten und alle, die es werden wollen: Eine öffentlich zugängliche Parkour-Anlage auf der Kokerei lädt dann zum ungewöhnlichen Sporterlebnis ein.

Unter freiem Himmel können Jugendliche und Erwachsene dort nach Lust und Laune und mit vollem Körpereinsatz ihre Fitness, Geschicklichkeit und Kraft steigern. Die entsprechende baurechtliche Genehmigung wird in Kürze erteilt, der voraussichtliche Start der Bauarbeiten ist im April 2017.
Jugendliche aus den umliegenden Stadtteilen haben die Idee für eine Parkour-Sportanlage vor zwei Jahren bei einem Workshop des Jugendforums Zollverein entwickelt. Dabei war es ihr ausdrücklicher Wunsch, die neue Anlage auf dem Welterbe Zollverein zu errichten.

Die Stiftung Zollverein als Eigentümerin des Welterbe-Areals hat die Planung in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten und Fachplanern für Parkour-Anlagen anschließend im Detail ausgearbeitet und das Bauvorhaben nun auch mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Bei einer Informationsveranstaltung für die Jugendlichen und interessierte Vertreter von Sportvereinen, Schulen und Jugendhäusern gaben die Planer jetzt auch einen Ausblick auf künftige Nutzungsmöglichkeiten – etwa durch Einbeziehung der neuen Trendsportart in den Schul- oder Vereinssport.

600 Quadratmeter gro0e Parkour-Anlage auf der Kokerei Zollverein

Die 600 Quadratmeter umfassende Parkour-Anlage auf der Kokerei Zollverein setzt sich aus zwei Bereichen zusammen, verbunden über ein 13 Meter breites System aus Stufen und zwei Rampen. Der erste Abschnitt besteht aus niedrigen Baukörpern, die auf einer Fläche von rund 170 m² mit Würfeln, Stangen und Wandflächen miteinander verbunden sind. Über Betonstufen, beziehungsweise. eine Rampe, gelangen die Sportler zum zweiten Teil der Anlage, die sich über eine Fläche von 290 Quadratmetern erstreckt. Dieser Bereich besteht aus höheren Elementen und ist für ein sicheres Training mit synthetischem Fallschutz ausgestattet. Anspruchsvollere Kombinationen aus Kletterstangen und Wandflächen bringen dort die Parkour-Läufer ins Schwitzen. Abends ist die Anlage funktional beleuchtet.
Geeignet ist die neue und kostenlose Attraktion für junge Menschen ab circa acht Jahren und auch für sportliche Erwachsene, die sich fürs Klettern und Springen begeistern. Dabei bietet die Anlage Anfängern wie Fortgeschrittenen Parkour-Sportlern die kostenlose Möglichkeit zu einem vielseitigen Training, das jeder nach seinen eigenen Vorstellungen und individuellen Fähigkeiten gestalten kann. Besonders für Jugendliche aus dem Stadtbezirk VI – Zollverein, so die Vertreter der beteiligten Institutionen, kann die Parkour-Anlage und Trend-Sportstätte auf dem Welterbe ein neuer Treffpunkt werden. Die Parkour-Anlage kann von jedermann genutzt werden – entweder individuell oder auch von Gruppen, etwa im Rahmen von Vereins- oder Schulsport.
Die Parkour-Anlage ist ein gemeinsames Projekt des Jugendwerks der Arbeiterwohlfahrt Essen (AWO), der Stiftung Zollverein und der Stadt Essen. Das Jugendforum Zollverein ist eine Initiative des Jugendwerks der AWO, des Jugendamtes der Stadt Essen und der Bezirksvertretung VI – Zollverein.
Peter Fleckenstein, Proelan (Fachplanungsbüro für Parkour-Anlagen):
„Lange wurde nach einem attraktiven Freizeitangebot für Jugendliche und junge Erwachsene gesucht, die sich nicht dem Ball- und Rollsport widmen. Mit Parkour-Anlagen als multifunktionalen Bewegungs- und Begegnungsräumen hat man eine großartige Lösung gefunden.“ Pablo Giese, Proelan (Fachplanungsbüro für Parkour-Anlagen) erklärt: „Bei der Entwicklung der Anlage haben die Jugendlichen sehr ernsthaft gearbeitet und Vorschläge von hoher Qualität gemacht. Das hat mich sehr beeindruckt.“ Frank Bente, Kreisjugendwerk der AWO Essen sagt: „Wir wollen die Anlage nicht nur hier hinstellen: Uns geht es darum, diese Sportart in die Stadtteile hinauszutragen und auch Zollverein für eine neue Zielgruppe zu öffnen.“
Claudia Wagner, Projektleiterin „Zollverein mittendrin“, Stiftung Zollverein, freut sich, dass "diese von Jugendlichen aus dem Stadtbezirk VI entwickelte Idee realisiert wird und mit der Anlage ein attraktives Angebot für Jugendliche, Vereine, Schulen und Jugendhäuser aus den Stadtteilen bereitgestellt werden kann."

Trendsport:

Die beliebte „Kunst der effizienten Fortbewegung“ stammt ursprünglich aus Frankreich und wird vor allem von Jugendlichen in städtischen Zentren betrieben. Der Parkour-Läufer, auf Französisch „Traceur“ genannt, schult seine Geschicklichkeit, Ausdauer und Kraft beim kreativen Finden und Erfinden neuer Wege. Immer öfter können Parkour-Sportler auch speziell dafür eingerichtete Anlagen nutzen. Die Herausforderung besteht darin, den effektivsten Weg von A nach B zu finden mit Kombinationen aus verschiedenen Bewegungsabläufen und ohne feste Regeln.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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