"Die Hüterin der verlorenen Steine" - Sandra Barton sammelt, baut und rekonstruiert Lego-Spielzeug

Die „Mutter der Steine“ mit zwei ihrer Modelle. Um alles in Vitrinen auszustellen, was sich in den letzten Jahrzehnten angehäuft hat, würden mindestens 1.000 Quadratmeter Fläche benötigt,hat Sandra Barton berechnet. | Foto: Debus-Gohl
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  • Die „Mutter der Steine“ mit zwei ihrer Modelle. Um alles in Vitrinen auszustellen, was sich in den letzten Jahrzehnten angehäuft hat, würden mindestens 1.000 Quadratmeter Fläche benötigt,hat Sandra Barton berechnet.
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„Warum sollte es ab 40 Lebensjahren nicht mehr möglich sein zu spielen?“, fragt sich Sandra Barton, während sie in ihrer eigens eingerichteten „Steinewerkstatt“ Lego-Stein auf Lego-Stein zusammensetzt und damit nicht nur sich, sondern auch anderen eine Freude macht.

„Nur weil man älter ist, heißt das doch nicht, dass man keinen Spaß mehr an Spielzeug haben kann“, meint die Wahl-Katernbergerin etwas sozialkritisch.
Auf dem Dachboden stapeln sich auf 30 Quadratmetern unzählige kleine bunte Steinchen aus den letzten vier Jahrzehnten.
In jeder Ecke, auf Regalen und in mannshohen Schrankwänden wird fast jeder Zentimeter genutzt, um die beliebten dänischen Plastiksteine des größten Spielzeugherstellers der Welt aufbewahren zu können.

Sammlung wächst seit den 1970er Jahren stetig

„Dazu zählen auch unter anderem drei bis zum Anschlag gefüllte 84 Liter Kisten mit Standardsteinen und zwei Kästen nur mit Platten gefüllt“, erklärt Sandra Barton, die seit ihrer Kindheit in den 1970er Jahren Lego-Modelle verschiedener Kategorien und Serien sammelt.
Heute hat sich ihr Faible mittlerweile soweit entwickelt, dass es Thomas Gottschalk prompt als Nummer für „Wetten, dass..?“ hätte ankündigen können.
Sie kann nämlich Menschen helfen, deren Lego-Modelle aufgrund fehlender Steine oder Bauanleitungen nie fertig geworden sind und schafft außerdem Ordnung im Chaos. Anhand der Steine erkennt Sandra Barton zu welchen Modellen sie gehören könnten, ergänzt dieses mit fehlenden Elementen und baut das Ganze dann zusammen.
„Häufig finden die Menschen komplett unsortierte Kisten im Keller oder auf dem Speicher. Kinder probieren die Original-Bausätze wieder zusammenzubauen und verzweifeln dann. Wenn selbst der Papa dann ohne Bauanleitung nicht weiterkommt, versuche ich zu helfen“, so die gelernte Präparatorin, die auch Eigenkreationen anfertigt und diese bei unterschiedlichen Gelegenheiten präsentiert.
Belächelt wird die 45-Jährige wegen ihrer Spielfreude eher selten.
„Im Gegenteil erfreuen sich Menschen jeden Alters an Lego und dem, was ich ihnen zeige“, so Sandra Barton. Die Kiddies fänden die alten Modelle wegen ihrem Retro-Charme cool, die älteren Semester fühlten sich an ihre Jugend erinnert, würden näher treten und gerne selbst wieder etwas tüfteln.

Der Bergmannsdoms im Miniformat

Im Moment baut Sandra Barton eines der bekanntesten Gebäude ihres Stadtteils, den Bergmannsdom, nach. Und zwar so nah am Original wie möglich: mithilfe von Fotografien von Innen und Außen entsteht die Kirche detailgetreu im Miniformat und soll - sobald sie fertig ist - auch ausgestellt werden.
Sandra Barton macht aus ihrer Vorliebe zu dem einstigen Kinderspielzeug keinen Hehl: „Ich habe immer schon leidenschaftlich gerne gebastelt, geplant und getackert und bin da nie von weggekommen. Das Kindsein habe ich mir bewahrt. Warum auch nicht?“
Kontaktaufnahme und weitere Informationen online auf www.steinewerkstatt.de oder per Email an info@steinewerkstatt.de.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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