Festgottesdienst in der Kreuzeskirche mit Einführungen, Begrüßung des Kirchenjahres und Eröffnung des Reformationsjubiläums

Vor dem Gottesdienst stellten sich die ausscheidenden und die neu- bzw. wiedergewählten Mitglieder des Kreissynodalvorstandes zusammen mit Präses Manfred Rekowski der Fotografin. Pressefoto: Alexandra Roth/Kirchenkreis Essen
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  • Vor dem Gottesdienst stellten sich die ausscheidenden und die neu- bzw. wiedergewählten Mitglieder des Kreissynodalvorstandes zusammen mit Präses Manfred Rekowski der Fotografin. Pressefoto: Alexandra Roth/Kirchenkreis Essen
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In einem stimmungsvollen Festgottesdienst in der Kreuzeskirche sind am Freitagabend (9. Dezember) die neu- bzw. wiedergewählten Mitglieder des Kreissynodalvorstandes des Kirchenkreises Essen - darunter auch Superintendentin Marion Greve - in ihre Ämter eingeführt worden. Gleichzeitig begrüßte die Evangelische Kirche das neue Kirchenjahr und eröffnete eine umfangreiche Veranstaltungsreihe zum 500jährigen Reformationsjubiläum 2017. Oberbürgermeister Thomas Kufen und Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve sprachen Grußwörter. Die Predigt hielt Präses Manfred Rekowski über die Frage: Was ist christlich? Seine persönliche Antwort: „Christlich ist für mich, die inspirierenden Worte Jesu wirken zu lassen und darauf zu vertrauen, dass mich nichts von Gottes Liebe trennen kann.“ Für die Musik sorgten das Vokalensemble Vollklang und Kreiskantor Thomas Rudolph.

Präses Manfred Rekowski: Was ist christlich?

Seiner Predigt stellte Manfred Rekowski das biblische Wort
"Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet" (Apostelgeschichte 2,42) voran. „Ohne Hören und ohne Beachten der biblischen Tradition werde eine Gemeinde zu einem Ort der Beliebigkeit, sagte der Präses. „Glaube entsteht nicht durchs Grübeln oder Reflektieren über das gerade Vorfindliche, sondern er kommt aus dem Hören der Worte, die man sich nicht selber sagen kann... Wer Motive aus der Bibel verinnerlicht hat, trägt sie mit hinein in seinen Alltag und lebt nach und mit ihnen.“ Christen achten aufeinander, sie nehmen einander wahr, teilen das, was den anderen bewegt, erklärte Rekowski. „Gemeinschaft wird jedoch zerstört, wenn jeder nur das eigene Interesse im Blick behält oder wenn der eigne Besitzstand ängstlich oder kraftvoll verteidigt wird... Zu allen Zeiten gilt: Eine Gemeinde wird nie ohne Diakonie, ohne praktizierte Nächstenliebe auskommen.“

Worte der Bibel, Gemeinschaft, Abendmahl und Gebet

Ohne die Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu, ohne den Glauben an sein vergebendes Handeln, ohne die Hoffnung auf die große Tischgemeinschaft in Gottes Reich werde eine Gemeinde schnell zu einem Verein für christliche Traditionspflege – und das brauche keiner, sagte der Theologe. „Die Nähe Christi in Brot und Wein hält den Gauben und die Hoffnung unter uns lebendig. Abendmahl ist Vergegenwärtigung und Erinnerung an Gottes heilvolles Handeln... Wir erleben im Abendmahl, dass Christus die unterschiedlichsten Menschen miteinander verbindet. Er schließt keinen aus.“ Und nicht zuletzt sei das Gebet eine verändernde Kraft: Christen haben ein Gegenüber, ein Du, das sie ansprechen können. „Sie wissen, hier finde ich Gehör, was auch immer mich bewegt. Hier kann ich loswerden, was manchmal unfasslich oder unaussprechlich ist. Aber hier kann ich auch Freude teilen – Gott loben“, meinte der Präses. „Ich denke, es ist angesichts mancher Katastrophen, die wir am Bildschirm hautnah erleben, ein himmelweiter Unterschied, ob jeder einzelne in seinen Wohnzimmer sich anrühren lässt und klagt oder ob wir auch gemeinsam das unfassbare im Gebet vor Gott bringen. Unsere Gottesdienste, in denen wir gemeinsam beten, sind deshalb auch Orte, an denen wir Gott vor die Füße werfen können und dürfen, was uns erschüttert und bewegt.“

Schon über hundert Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum

Die Evangelische Kirche in Essen, ihre Gemeinden, Dienste und Einrichtungen laden dazu ein, das kommende Jubiläumsjahr gemeinsam zu begehen und über die an Facetten reiche Geschichte der Reformation, über ihre positiven wie negativen Folgen und auch über ihre aktuelle Bedeutung miteinander ins Gespräch zu kommen: Schon heute stehen über hundert Veranstaltungshinweise im Online-Terminkalender www.reformation2017-essen.de des Kirchenkreises – Vorträge und Studientage, Projektwochen und Kinderbibeltage, besondere Gottesdienste, Ausstellungen und Konzerte, Theater und Film. Einrichtungen wie u. a. die Alte Synagoge Essen/Haus jüdischer Kultur, die Universität, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), die Evangelische Akademikerschaft und das Unperfekthaus haben sich als Veranstalter oder Kooperationspartner gewinnen lassen.

Uraufführung, besondere Gottesdienste, Festkonzert

Zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr zählen in Essen ein ökumenischer Studientag über die Zukunft der Kirche, die Uraufführung des Kindermusiktheaters „Tinte, Tod und Teufel“ am 17. und 18. Juni in Halle XII des UNESCO-Welterbes Zollverein, das Marktkirchenfest „Diakonie. Gott sei Dank.“ am 8. Juli sowie vier besondere Gottesdienste im Unperfekthaus, auf Zollverein, im Stadtgarten und im Gruga-Park. Von überregionaler Bedeutung ist die Veranstaltungsreihe „Der geteilte Himmel“ mit über 184 Terminen – Herzstück dieses vom Ruhr Museum, dem Forum Kreuzeskirche und dem Martin Luther Forum Ruhr (Gladbeck) getragenen Projektes ist die gleichnamige Ausstellung vom 3. April bis 31. Oktober (Internet: www.der-geteilte-himmel.de). Mit mehreren Reformationsgottesdiensten und der zentralen Festveranstaltung „Luthers Kraft in Musik“ in der Philharmonie Essen klingt das Jubiläumsjahr am 31. Oktober 2017 aus.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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