Neue Technik in Altenessener Wohnanlage soll Gehbehinderten helfen

Auf eine leichtere Möglichkeit, die Haustüren zu öffnen, hoffen auch (v.l.) Angelika Rupio, Waltraut Giesecke, Karin Marienfeld und Uwe Nitschmann. | Foto: Gohl
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  • Auf eine leichtere Möglichkeit, die Haustüren zu öffnen, hoffen auch (v.l.) Angelika Rupio, Waltraut Giesecke, Karin Marienfeld und Uwe Nitschmann.
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Es ist schon ein Kunststück, das Karin Marienfeld fertigbringen muss, wenn sie das Haus verlassen will. Für die gehbehinderte 77-Jährige kein leichtes Unterfangen, weshalb sie sich gemeinsam mit anderen aus der Wohnanlage an der Schonnefeldstraße für neue Technik einsetzte.

Rollator oder Scooter - eines von beiden nutzt Karin Marienfeld, aber für den Weg nach draußen nutzen ihr beide erst, wenn sie das Hindernis Haustür hinter sich gelassen hat.

Sensortechnik für die Türen in Planung

„Ich kann nicht ohne Hilfe durch die Tür“, beklagt die Seniorin. Zwar kann sie die Haustür öffnen, doch bewirkt der Schließmechanismus, dass die wieder zufällt, bevor Karin Marienfeld auf dem Scooter hinaus gefahren ist. Inzwischen hat sie sich eine Methode ausgedacht, um es doch zu schaffen. Ein Pflasterstein liegt bereit, den sie - um sich nicht bücken zu müssen - mit dem Stock vor die Tür schiebt und diese so blockiert. Dann fährt sie raus und macht das Ganze rückgängig.

Eine lästige und langwierige Methode. Dabei gäbe es Abhilfe. Karin Marienfeld berichtet, sie habe schon mehrfach beim Betreiber der Wohnanlage nach dem Einbau einer Sensortechnik angefragt. Lange aber ohne Erfolg: „Dabei würden die Krankenkassen beim Einbau doch etwas dazu tun.“

Eigentümer der Wohnanlage bereitet Umbau vor

Die Nachfrage des Nord Anzeigers beim Eigentümer Sahle Wohnen ergab, dass dort der Einbau entsprechender Hilfsmittel für die Altenessener Seniorenwohnanlage bereits geplant wurde. Michael Sackermann, Referent der Sahle Baubetreuungsgesellschaft mbH, kann jetzt Erfreuliches ankündigen: „Wir werden in der gesamten Wohnanlage sukzessive und objektweise automatisch öffnende Türen einbauen.“ Dazu müssen aber zunächst die baulichen und technischen Gegebenheiten Haus für Haus überprüft und die Kosten ermittelt werden.
Diese allerdings werden, da es sich um eine Modernisierungsmaßnahme handelt, auf die Miete umgelegt. Pro Quadratmeter Wohnfläche liegen sie, so Sackermann, „im unteren zweistelligen Cent-Bereich“. Der Betrag sei abhängig von der Anzahl an Türen, die umgerüstet werden müssen, und der Anzahl an Wohneinheiten in dem jeweiligen Objekt. Die Mieter erhalten schriftlich eine Modernisierungsankündigung.

Möglicher Zuschuss der Pflegekassen

Wie das Unternehmen mitteilt, kommt als erstes Objekt Anfang Dezember die Hausnummer 84 an die Reihe. Dort müssten nur noch acht Durchgangs- bzw. Brandschutztüren umgerüstet werden, was 14 Tage dauern kann.
Den Zuschuss der Pflegekassen könnte es prinzipiell zwar geben, doch sieht man bei Sahle ein organisatorisches Problem.Wohnen in einem Haus mehrere Mieter mit unterschiedlichen Krankenkassen, die dann alle einen Zuschuss zahlen sollen, würde wohl allein die Antragstellung erheblichen bürokratischen Aufwand erfordern.
Auch wisse man aus Gesprächen mit Mietern, dass so mancher befürchtet, nach dem Türöffner nicht auch noch einen Zuschuss etwa für ein barrierearmes Bad zu erhalten.

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Fotos: Gohl

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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