Nach vielen vergeblichen Versuchen: 2015 ist Wickenjahr!

Endlich einmal gedeihen die Wicken - es sind die zarten, blauen Blüten rechts im Bild. Die rankenden Sommerblumen halten sich nicht nur am Gerüst, sondern auch an der Agastache daneben fest.
  • Endlich einmal gedeihen die Wicken - es sind die zarten, blauen Blüten rechts im Bild. Die rankenden Sommerblumen halten sich nicht nur am Gerüst, sondern auch an der Agastache daneben fest.
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"Sweet Pea" - süße Erbse - nennen die Engländer sie und sind ganz verrückt danach. Nicht verspeisen wollen sie die Pflanzen, sondern sehen und daran riechen. Wicken sehen nämlich nicht nur schön aus, sie duften auch wunderbar.

Von Duftwicken spricht man deshalb im Deutschen (Lathyrus odoratus). Duftende Platterbse wäre botanisch korrekter, denn Wicken gehören eigentlich einer anderen Gattung (Vicia) an.

Eigentlich sind es duftende Platterbsen

Egal, seit Kindertagen heißen diese einjährigen Sommerblüher bei uns Wicken. Einjährig bedeutet, dass man sie im Frühjahr aus Samen zieht, und da liegt das Problem. Wie ich immer wieder feststelle, kann ich zwar pflanzen, aber nicht säen. Gebt mir alles, was schon im Topf ist, und das Ergebnis kann sich meist sehen lassen, aber wie zum Beispiel aktuell die Jungfer im Grünen vor sich hin mickert, ist nur peinlich. Es braucht eine Lupe, um die Knospen zu erkennen. Allenfalls der alles überstehende Borretsch tut, was er soll, wenn ich ihn aussäe.

Da man als Gärtner aber immer auch etwas will, was man nicht kriegen kann, will ich Wicken. Jedes Jahr dasselbe Spiel: Trotz aller Willenskraft komme ich im Frühjahr am Samenregal des Gartencenters nicht vorbei (ist ja auch das einzig wirklich Farbkräftige so früh im Jahr). Unweigerlich greife ich zur Tüte. Ergebnis: siehe oben.

Einjährige mit zarten Blüten

Doch dieses Jahr ist alles anders. Mai und Juni staubtrocken, nur drei (!) Schnecken bisher gesichtet, und die Wicken gedeihen. Nicht im Garten, das habe ich längst aufgegeben, sondern im Kasten auf dem Balkon, wo sie mal fast austrockneten, mal überschwemmt wurden.
Sie wachsen dennoch wie bestellt und suchen immer den Kontakt zu der Agastache daneben. Vielleicht, weil sie sich an der gut festhalten können.

Bloß das aus Haselruten selbst gebastelte Klettergerüst hält sich nicht ganz wie geplant. Aus unerfindlichem Grund waren die Ruten an einigen Stellen zu kurz, und der sie zusammenhaltende 1-Euro-Blumendraht aus dem Billigladen ist nicht regenfest. Er verliert die grüne Farbe und dürfte am Ende der Saison blau sein.
Egal, die Kletterhilfe war von Anfang an nur als einjährige geplant, wie die Pflanzen, die an ihr empor ranken. Und ein zweites Mal klappt das mit den Wicken sowieso nicht.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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