Emscher: Die Natur kehrt zurück

Mit Genehmigung der Emschergenossenschaft veröffentlicht- besten Dank! | Foto: Emschergenossenschaft
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Der Emscherumbau ist ein bedeutender Baustein der Grünen Hauptstadt 2017.Die Begrünung der Stadt mit neuen Oberflächengewässern ist auch ein Beitrag um dem Klimawandel entgegen zu wirken. Der Umbau in Essen ist in vollem Gange

. Fertiggestellt sind bereits die Mühlenemscher in Karnap, der Schurenbach in Altenessen und Teile des Mühlenbachs. Der Durchbruch für den neuen großen Abwasserkanal für die Emscher zwischen Dortmund und Oberhausen erfolgte jüngst. Wie sehen die geplanten Zeiträume für den Umbau in Essen aus?

Vorab dazu ein paar allgemeine Informationen. Das Emschersystem in Essen entwässert zwei Drittel der Abwässer der Stadt. Diese Abwasserentsorgung erfolgte seit dem 19.Jhrt bergbaubedingt zumeist in offenen Betonrinnen. Bergsenkungen verhinderten eine ordentliche Kanalisation. Deshalb ist die erste Voraussetzung für den Rückbau die Verrohrung für das Abwasser, also eine neue Kanalisation.

Dazu gehören Regenrückhaltebecken (RÜB) und Pararallel – und Mischwassersammmler. In letzteren werden Regenwasser und zu klärendes Abwasser getrennt. Wenn die Verrohrung erfolgt ist, kann die Umgestaltung der Oberfläche beginnen. Beschlossen wurde der Umbauplan 1992. Insgesamt spielen der Hochwasserschutz bei dem Projekt und die Schaffung von Kapazitäten für extreme Starkregenereignisse durch den Klimawandel eine wichtige Rolle. An Stelle der Deiche müssen neue Bauwerke wie RÜB u.a. geschaffen werden, um den Hochwasserschutz zu gewährleisten.

Was lange währt…

Der allgemeine Zeitplan besagt, dass die Verrohrung 2018 und der oberflächliche Umbau bis 2020 abgeschlossen sein soll. Bemerkenswert: Das Großprojekt mit einem Volumen von 5,2 Milliarden € liegt laut Emschergenossenschaft im Zeit – und Kostenplan. Das Jahrhundertprojekt ist jetzt auf der Zielgeraden. Es wurde von Anfang an auch von den GRÜNEN unterstützt als Riesenchance zur Verbesserung der Lebensqualität im Norden der Stadt und des Ruhrgebiets.
Drei Personen sind seitdem für die Ratsfraktion der GRÜNEN in der Emschergenossenschaft tätig gewesen: Thomas Rommelspacher, Christoph Kerscht und Walter Wandtke. Das Hauptwerk ist der Umbau der Emscher selbst und in Essen des Bernesystems (siehe Karte der Emschergenossenschaft). Unter der Emscher wird im bergmännischen Vortrieb der Tunnelbau für den neuen Abwasserkanal gebaut.

… wird endlich öko - logisch
Die Emschergenossenschaft hat dieses Großprojekt im Gegensatz zu Stuttgart 21 oder gar jenen ominösen neuen Landeplatz in Berlin oder der Elbphilharmonie hervorragend gemanagt. Es umfasst das gesamte nördliche Ruhrgebiet und in Essen die gesamte Stadt nördlich der A40 und beim Mühlenbach auch die Margarethenhöhe. Zusätzlich hat die Emschergenossenschaft schon in der Vergangenheit den Rad-Gehwegebau entlang der Emscher und ihrer Zuflüsse forciert. Außerdem hat die Stadt Essen mit den „Neuen Wegen zum Wasser“ dort Radrouten geschaffen. Mit der naturnahen Umgestaltung der Emscher und ihrer Zuläufe kehrt begehbare und mit dem Rad befahrbare Natur zurück. Die Wasserläufe bieten neuen Lebensraum für Flora und Fauna. Die Kloake mitsamt ihrem Gestank verschwindet in der Unterwelt. Ich freue mich darauf .Einen Überblick für Essen bietet die folgende Tabelle.
Joachim Drell

Der Umbau des Emschersystems Übersicht
Emscher 52 km Dortmund-Dinslaken Verrohrung ab 2018 , zwischen Dortmund und Oberhausen erfolgte die Bohrung für den Kanal Stückweise Inbetriebnahme ab 2020 Fließt in den Rhein

Schwarzbach 13,1km von Kray-bis Gelsenkirchen ( Düker)
Ökologische Verbesserung des Schwarzbachs von km 0,335 bis km 11,88; ist im Plangenehmigungsverfahren; km 8,30 bis km 11,88 liegen in Essen; teilweise Neutrassierung möglich und erforderlich; fließt per Düker in die Emscher,
nimmt den Leither und den Katernberger Bach auf

Leither Bach Länge ca. 2,1 km; die Baubeginn 2018
Ökologische Verbesserung des Leither Bachs; auf einer Länge von ca. 800 m Plangenehmigungsverfahren wurde 2013 begonnen; Baubeginn in Essen nach Inbetriebnahme des SKU GE- Hattinger Straße Bildet über 800 m die Stadtgrenze zwischen Essen und Bochum Fließt in den Schwarzbach

Katernberger Bach Ökologische Verbesserung von km 2,20 bis zur Mündung mit Schwerpunkt der Schaffung eines neuen offenen Gewässers im Grünzug Katernberg 3,4, km gesamt 2015 Bürgerbeteiligung.
Bau eines Reinwasserpumpwerks und einer Druckrohrleitung von km 3,4 bis km 2,20 ab 4-2018 Fertigstellung des Abwasserkanals und somit Herstellung der Abwasserfreiheit (laufende Baumaßnahme, bis 3-2018) fließt in Höhe der A42 in den Schwarzbach

Stoppenberger Bach Länge 3,7 km davon ab Elisenstraße 2,7 km offen Fertigstellung bis 2021 Fließt nahe Bhf. Altenessen in die Berne

Mühlenemscher 1,3 km mit Quelle in Ge-Horst, offen ab In der Mark Fertig als Bachlauf. seit 2007 fließt per Düker in die Emscher

Schurenbach Ca. 1,1 km offenes Gewässer ab Heßlerstr. Fertig seit 2-2016 Fließt in den Schwarzbach kurz vor dessen "Mündung" in die Emscher

Berne Quelle im Südostviertel 8 km ab Nordviertel offen, 2,5 km verrohrt (City) Baubeginn offener Bereich 2018 Fertigstellung bis 2020, Verrohrung hat begonnen Rodungsarbeiten für das RÜB Grillostraße/Berne Oberlauf abgeschlossen fließt in Bergeborbeck in per Düker in die Emscher Linke Nebenflüsse: Sälzerbach,Pausmühlenbach u. Borbecker Mühlenbach
Rechte Nebenflüsse Stoppenberger Bach
Sälzer Bach 0,5 km offen, Bau ab Herbst 2017 bis Ende 2019 Rodungsarbeiten für den Bau des RÜB Grieperstraße abgeschlossen Fließt in de Berne

Borbecker Mühlenbach 8,2 km Länge Abwasserkanal km 2,2 bis 4,25 und km 5,97 bis km 8,2 fertig, Rodungsarbeiten für Abwasserkanal km 4,25 bis km 5,97 und RÜB Frohnhauser Weg fertig. Bau ab Herbst 2017 (abhängig von Wasserralle) bis 2019, Abwasserkanal km 0,0 bis km 2,2 ab 2018 bis 2020, Ökologischer Umbau von km 6,25 bis km 8,2 (Margarethenhöhe) abgeschlossen, RÜBs/RRBs an den städtischen Oberläufen fertig

Pausmühlenbach 3,5 km insgesamt davon 0,5 km als Kanal (im Bau) Rodungsarbeiten 2-2017 für den Bau des SKU Levinstraße sind abgeschlossen, Bau ab Mitte 2017 bis 2019 Fließt an der Haus-Horl Straße in die Berne

Läppkes Mühlenbach Der noch umzubauende oberirdische Teil des Läppkes Mühlenbachs hat eine Länge von rd. 1,0 km. Durch die neu fertig gestellte Bachschleife kommen ca. 400 m hinzu. Der 2.Bauabschnitt beginnt ca. 4- 2018 und ist ca. im 4-2019 fertig. Der letzte Abschnitt Ripshorster Straße bis Düker unter dem Rhein-Herne-Kanal kann erst nach Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher erfolgen Entspringt in Frintrop und fließt in Oberhausen per Düker in die Emscher

Abkürzungen: SKU=Stauraumkanal mit untenliegender Entlastung. RRB= Regenrückhaltebecken, RÜB=Regenüberlaufbecken, Düker unterquert den Rhein-Herne-Kanal in einem Rohr

Autor:

Joachim Drell aus Witten

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