Ruhr Museum zeigt Mineralien: Ästhetische Schönheit der Natur

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Das Ruhr Museum in Essen ist eines der größten naturkundlichen Museen des Landes und verfügt über eine hervorragende Mineralogische Sammlung mit Mineralien aus allen Kontinenten und fast allen Phasen der Erdgeschichte. Mit einer Auswahl der besten Stücke dieser Sammlung setzt das Ruhr Museum die Reihe seiner Ausstellungen und Kataloge aus eigenen Beständen fort. Bis 16. August 2015 heißt es: "Steinreich. Mineralogie im Ruhr Museum".

Die Mineralogische Sammlung des Ruhr Museums ist mit 20.000 Stücken beileibe nicht die größte Sammlung des Museums, aber eine der schönsten. Gesammelt wird seit nunmehr über hundert Jahren: durch eigene Geländetätigkeiten, Schenkungen und Ankäufe. Darunter befinden sich zahlreiche historische Mineralstufen aus der ehemaligen Sammlung von Friedrich Alfred Krupp.

Ehemalige Sammlung von Friedrich Alfred Krupp

Mineralien waren schon Bestandteil der ersten Phase des Ruhr Museums vor über hundert Jahren. Mineralogische Dubletten der Sammlung Krupp wurden bereits bei der Gründung des damaligen Museums der Stadt Essen gezeigt und von da an vor allem im Hinblick auf die Bedeutung von Kohle, Eisen und Stahl in der einst größten Montanregion Europas gesammelt.

Die in ihren Ursprüngen als allgemeine Lehrsammlung angelegte Mineralsystematik enthält naturgemäß Mineralien weltweiter Fundorte, die Petrologische Sammlung Gesteinsarten aus den magmatischen, metamorphen und sedimentären Entstehungsbereichen. Die mittlerweile umfangreiche Lagerstättensammlung wurde im Laufe der letzten 20 Jahre gezielt zu einem Schwerpunkt innerhalb der Sammlungen zur Mineralogie ausgebaut, mit besonderem Augenmerk auf die Dokumentation aller im Ruhrgebiet verarbeiteten Erze und Mineralien. So ist die Sammlung in den letzten 30 Jahren weit mehr als eine regionale Lehrsammlung geworden. Sie gehört zu den internationalsten Sammlungen des Museums und versammelt Mineralien aus aller Welt.

Über 600 Glanzstücke

Die Ausstellung zeigt Highlights aus der Mineralogischen Sammlung des Ruhr Museums – über 600 Kristalle, Mineralstufen und Gesteine, die in ihrer Vielfalt die ungeheure Dynamik des Planeten Erde vor Augen führen. Kristalle und Mineralien gehören mit ihren geometrischen Formen, ihrer Farbenpracht und ihren vielfältigen Lichteffekten zu den schönsten in der Natur vorkommenden Objekten.

Aber Mineralien sind mehr als wundervoll anzusehende Objekte, die die ästhetische Wahrnehmung und die Vorstellungskraft der Menschen beflügeln. Sie sind zugleich Zeugen der Erdgeschichte und Rohstoffe, aus denen sich die menschliche Wertschöpfung und Gestaltung der Welt in nicht unerheblichem Maße speist.

Die Galerieausstellung „Steinreich. Mineralogie im Ruhr Museum“ ist in sechs Kapitel gegliedert. Formvollendet zeigt die vielgestaltigen Kristallformen mit ihren Symmetrieeigenschaften bis hin zu Zwillingsbildungen und besonderen Wachstumsformen. Das Kapitel Farbenprächtig widmet sich der bunten Vielfalt und den vielfältigen Lichteffekten, die Kristalle und Mineralien neben ihren geometrischen Formen zu den ästhetisch schönsten Objekten der Natur machen.

Geschichte der Menschheit ist auch Geschichte der Mineraliennutzung

Gesteinsbildend ist nur eine geringe Zahl der heute über 4.000 bekannten Mineralien. Sie machen aber über 97 % der kristallinen Erdkruste aus und werden in der Vielfalt ihrer Formen und Besonderheiten vorgestellt. Eine Inszenierung der Fülle an Mineralien aus der Mineralsystematik wird in der Ausstellung realisiert. Nicht umsonst leitet sich der Begriff Mineral von »minera« (Erzgrube) bzw. »minare« (Bergbau betreiben) ab: Die Geschichte der Menschheit ist eng verbunden mit dem Vorkommen von Mineralien und deren Nutzung. Unter Marktgerecht wird ein breites Spektrum wirtschaftlich relevanter Mineralien präsentiert. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen waren die kristallinen und farbenfrohen Naturobjekte aber auch Gegenstand der Bewunderung und wissenschaftlicher Neugier.

Begehrenswert für Sammler, zeigt das entsprechende Kapitel deren unterschiedliche Motivation und zugleich Mineralien aus Vorkommen, die gezielt für den Sammlermarkt abgebaut werden. Last but not least werden mit Vor Ort Erze und Mineralien des Ruhrgebiets präsentiert. Die Bedeutung der mineralischen Rohstoffe im alltäglichen

Gebrauch und als Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand sind zudem Schwerpunkt zahlreicher Katalogbeiträge. Für ein Museum eines ehemals industriellen Ballungsraums wie dem Ruhr Museum liegt hier auch ein Schwerpunkt seiner Sammeltätigkeit. Das Museum besitzt Mineralien aus seit Jahrhunderten bekannten Erzgruben und widmet sich aktuell der Sammlung und Dokumentation aller im Ruhrgebiet verarbeiteten Erze und Mineralien.

Der Katalog zu dieser Ausstellung ist im Verlag der Buchhandlung Walther König erschienen. Er umfasst 304 Seiten mit ca. 300 Abbildungen und kostet im Museumsshop 19,80 Euro, sonst 29,95 Euro.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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