Segerothpark wurde zur wilden Holzkippe

Da mag selbst der Engel nicht mehr hinschauen: Entlang der Wege im Segerothpark stapelt sich Holzschnitt aus offenbar unbekannter Quelle.
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Eine wilde Holzkippe am Rande der Innenstadt und von nicht gerade kleinem Ausmaß? Das ist auch ein halbes Jahr nach Sturmtief „Ela“ noch möglich. Anwohner des Segeroth­parks an der Bottroper Straße haben von dem Anblick längst genug.

Der steinerne Engel scheint sich mit Grausen abzuwenden. Die Figur steht an einer Ecke des Segerothparks in seinem westlichen Teil und erinnert daran, dass sich dort einmal ein Friedhof befand. Normalerweise ist der Blick Richtung Bottroper Straße die schlechtere Alternative, aber derzeit immer noch besser als der Blick in den Park. An dessen Wegen nämlich reiht sich ein Holzhaufen an den anderen.
Anwohner wenden sich auch lieber ab als aus dem Fenster zu schauen. Doch was sie berichten, ist nicht die vielerorts gehörte Beschwerde, das Aufräumen nach dem Sturm gehe zu langsam: „Die Bäume, die damals im Park umgefallen sind, wurden im Juni entsorgt.“
Das große Abkippen habe später begonnen. Kleine Transporter, größere LKW, von unterschiedlichen Firmen aus unterschiedlichen Städten luden Stämme und Äste ab, erzählt auch eine Spaziergängerin, die mit ihrem Hund unterwegs ist.

Beim Holzschnitt allein blieb es nicht

Vielleicht wäre das noch nicht weiter aufgefallen, hätte man das Holz zu wenigen großen Haufen aufgeschichtet. Im Segerothpark westlich der Bottroper Straße aber wurde entlang der Wege abgekippt. Als Folge wurden diese nicht mehr nur von einzelnen alten Grabsteinen gesäumt, sondern von reihenweise Holz.
„Entlang der Wege wurde Holz abgelagert“, bestätigt auch Eckhard Spengler als Sprecher von Grün und Gruga Essen (GGE). Jedoch stamme das nicht von GGE und sei auch nicht genehmigt worden. Wer dort abkippe, wisse man nicht, werde aber mit einem Großhäcksler hin fahren, um die Holzreste zu schreddern, damit sie als Biomasse weiterverwertet werden könnten.

Grün und Gruga: "Nicht genehmigt"

Und in der Tat sahen Anwohner mit Erleichterung wieder ein bisschen mehr Park und weniger Baumschnitt. Doch nicht lange. Ein Anwohner zum Nord Anzeiger: „Es wird nach wie vor abgekippt. Baumstämme, die die Wege blockieren sollen, werden einfach beiseite geräumt.“
Zwar bilanziert man bei GGE mittlerweile: „Es wurde alles gehäckselt und weggeräumt“, doch vieles von dem, was offenbar schon vor Wochen lag, liegt nach wie vor. Und da eine wilde Kippe, ob Holz oder Müll, magisch anzuziehen scheint, finden sich im Segerothpark auch schon mal entsorgte Nachtspeicheröfen.

Zugänge sollen versperrt werden

Grün und Gruga jedenfalls will jetzt die Zugänge sicher versperren. Spengler: „Ich denke, dann wird das Thema Ablagerung und Zwischenlagerung erledigt sein.“
Die Dealer und ihre Kunden dürfte auch das nicht vom Segerothpark abhalten, aber das ist ein anderes Problem - und ein anderes Thema.

INFO:
- Der Segerothpark gehört zu den von Sturmtief „Ela“ schwer betroffenen Grünflächen. „Für eine moderate Wiederherstellung“ auf etwa fünf Hektar will Grün und Gruga nun die Kosten ermitteln und dann ausschreiben.

- „Baumspenden sind natürlich auch gerne willkommen, erste Zuwendungen sind auch schon angekündigt. Der Bedarf ist groß!“, sagt Eckhard Spengler (Grün und Gruga).

- Informationen gibt es hier: http://www.essen.de/leben

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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