Vor 100 Jahren wurde Altenessen eingemeindet

Das Altenessener Rathaus (r.)ist längst durch das Verwaltungsgebäude an der Ecke Altenessener Straße/ Palmbuschweg ersetzt. | Foto: Lesebuchkreis Altenessen
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Was widerfuhr Altenessen am 1. April vor 100 Jahren? Die Eingemeindung nach Essen. Viele Bürger haben das seinerzeit wohl als eine Art schlechten Aprilscherz betrachtet, wie es 60 Jahre später die Kettwiger aus gleichem Anlass taten. Mittlerweile aber hat man sich damit arrangiert, ja, es wird sogar gefeiert.

Interessengemeinschaft Altenessen, Bezirksvertretung V und Lesebuchkreis haben sich zusammengetan, um einen Festakt in der Zeche Carl, eine Ausstellung für Schulen und ein Programm fürs Stadtteilfest im September zu erstellen. Ende April ist in Geschäften des Stadtteils eine Broschüre erhältlich, die - ergänzt durch viele Fotos - die Historie schildert.

Feiern werden vorbereitet

Was heute Anlass zum Feiern gibt, ging damals vielen Altenessenern gegen den Strich. Schließlich hatte man seit 1808 gemeinsam mit Frillendorf, Huttrop, Karnap, Katernberg, Kray, Leithe, Rotthausen, Rüttenscheid, Schonnebeck und Stoppenberg eine „Munizipalität“ (eine Verwaltungseinheit) gebildet. Namensgeberin war die Bauerschaft Altenessen - etwas, das sich Rüttenscheider etwa heute kaum noch vorstellen könnten. Offizieller Amtssitz des Ganzen war allerdings Stoppenberg.
Ab 1813 wurde die Munizipalität zur Bürgermeisterei, im Kaiserreich aber wurde dann getrennt. Ab 1874 bildeten lediglich noch Altenessen und Karnap eine Bürgermeisterei Altenessen, der Rest ging an Stoppenberg.

Auch Borbeck, Bredeney, Haarzopf und Schuir

1914 wurde nach längeren Verhandlungen ein Vertrag unterzeichnet, der zum 1. April 1915 in Kraft trat. Borbeck, Bredeney, Haarzopf und Schuir ereilte dasselbe Schicksal. Dabei hatten die Altenessener zuvor mehrfach versucht, eine selbstständige Stadt zu werden - vergebens. Vor 100 Jahren hieß es raus aus dem Landkreis Essen und rein in die Stadt Essen.

Das ging gleich mit zweierlei Trennungen einher. Altenessen wurde in Nord und Süd aufgeteilt, und Karnap blieb für sich. Es erhielt die Selbständigkeit als Bürgermeisterei.
Doch auch die blieb nicht lange bestehen. 14 Jahre später, 1929, wurde dann auch Karnap zu einem Essener Stadtteil.

(Quellen: www.essen.de; Christoph Willmer, Altenessener Kalender 2015)

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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