Weltpremiere mitten in Essen

Der erste Spatenstich zum Projekt AmpaCity. | Foto: RWE Deutschland
  • Der erste Spatenstich zum Projekt AmpaCity.
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Seine Motivation war Neugier, „das treibt einen Forscher an“, erklärt Physik-Nobelpreisträger Dr. ­Johannes Georg Bednorz seine Motivation zur Entwicklung einer technischen Innovation vor nunmehr 26 Jahren, die noch heute weltweit einzigartig ist. Ein von außen unscheinbares Kabel mit 15 Zentimetern Umfang ist die Technologie der Zukunft. Der Supraleiter wird zum Jahresende in Essen verlegt und dann zwei Jahre im Rahmen des „Projekt AmpaCity“ im bestehenden Stromnetz getestet.
Wo sonst sollte man ein solch leistungsfähiges Hochspannungskabel vorstellen, als auf der Umspannanlage mit dem Namen „Herkules“, gelegen an der gleichnamigen Straße im Essener Norden, dachten sich die Verantwortlichen von RWE Deutschland.
In der Tat scheint das Kabel ein Schwergewicht zu sein. Zumindest, was seine Leistung anbelangt. Hier werden allerorts Superlative bemüht: „Längstes supraleitende Kabel, weltweit einzigartig...“
Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland AG, ist überzeugt, dass Projekt und Kabel eine große Bedeutung haben:
„Die Supraleitung kann für die Stromversorgung von Ballungsräumen, in denen Raum ein hohes Gut ist, zur zukunftsweisenden Technologie werden.“ Platzsparender als ein Umspannwerk ist es allemal.
In Essen wird das supraleitende Kabel ab Herbst diesen Jahres auf einer Länge von einem Kilometer in ein bestehendes Stromnetz eingebunden. Gekühlt wird es im Inneren mit flüssigem Stickstoff - ein sogenannter Thermoskanneneffekt. Das 10.000 Volt Kabel auf keramischer Basis ist so leistungsstark, dass es die fünffache Menge an Strom übertragen kann. „Wir stehen vor dem Beginn einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts“, fügt Physiker und „Erfinder“ Dr. Johannes Georg Bednorz hinzu. Erprobt werden soll der Supraleiter dann bis ins Jahr 2015.
Mit 6,3 Millionen Euro wird das Projekt „AmpaCity“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Die Gesamtkosten betragen 13,5 Millionen Euro. Mit knapp 60 Prozent trägt RWE an diesen Kosten den größten Anteil.
AmpaCity soll „Essen als Innovationsstandort weiter stärken“, wünscht sich Essens OB Reinhard Paß. Der nahezu verlustfreie Transport von Strom soll ab Herbst kein Traum mehr sein, sondern Realität, freut sich nicht nur der Physik-Nobelpreisträger von 1987 Bednorz - und das gleich um die Ecke, im Essener Norden.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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