Dreckspack - Livebericht aus Altenessen

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"Asoziales Dreckspack", so lautete heute Morgen (Dienstag, 18. April) die Reaktion eines Nachbarn, als wir entdeckten, dass Mitmenschen kiloweise Müllverpackungen von Halal-Hühnern auf verschiedenen gelben Tonnen entsorgt haben. Wir waren gespannt, ob das Entsorgungsunternehmen Remondis diesen Unrat mitnehmen würde. Selbst entsorgt hatten wir da bereits die Glasscherben einer Bierflasche, die ein sehr verwirrter Junkie ganz in der Nähe einer angekotzten Hauswand auf dem Fußweg fallen lies. Fazit vom Nachbarn: "Guckse Dir an die Köppe, die hier von den Wahlplakaten glotzen. Die wissen doch gar nicht, was hier Ambach ist."

Gegen Mittag: Das Unternehmen Remondis fährt vor, knallt den illegalen Müll auf den Fußweg und fährt weiter. Sofort umkurvt ein radfahrender Junge halsbrecherisch mit nur einer Armlänge Abstand zu den vorbei bretternden LKW die Sauerei. Die Picco-Bello-Hotline der Stadt Essen habe ich da längst 15 Mal angerufen, immer besetzt. Es ist zum Verzweifeln. Noch vor ein paar Tagen entsorgte ich mit einem Nachbarn mehrere auf der B224 abgestellte Stühle beim Recyclinghof. Es sind unzählige Stunden, die man hier als Bürger verbringen muss, nur um seine Heimat einigermaßen "sauber" zu halten.

Um ca. 13.30 Uhr schreibe ich das Stadtportal Essen an und versuche es unaufhörlich bei der Hotline. Immer noch besetzt. Ich sehe, wie der ganze Mist mittlerweile über die Straße fliegt und gehe trotz gesundheitlicher Probleme runter, räume das Ganze zusammen und beschwere es mit einem Stein. Ein Tierchen krabbelt erschrocken aus dem Chicken-Müll.

Erneut desinfiziere ich mir die Hände und rufe bei der Stadt Essen an. Besetzt...

15.07 Uhr: Hotline weiterhin besetzt.

15.16 Uhr: Das Stadtportal Essen hat sich gemeldet und leitet meine Informationen weiter.

19.13 Uhr: Letztes Bild noch aktuell.

Nächster Tag, Mittwoch, 10.28 Uhr: Letztes Bild noch aktuell.

14.00 Uhr: Alles unverändert.

16.38 Uhr: siehe 14.00 Uhr. Mittlerweile passierten ca. 70.000 Fahrzeuge den Ort und konnten sehen, wie "schön" es hier aussieht.

Nächster Tag, Donnerstag, 9.10 Uhr: Die Entsorgungsbetriebe Essen kommen. Danach alles unverändert. Mittlerweile haben wahrscheinlich 100.000 Fahrzeuge die Gladbecker Straße passiert und den "Straßenbegleitmüll" sehen können. Die Hotline rufe ich übrigens seit Dienstag immer wieder an, leider erfolglos.

10.03 Uhr: Nächster EBE-Wagen fährt vor und nimmt den Müll mit.

ENDE

Autor:

Susanne Demmer aus Essen-Nord

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