A52 war gestern - Verkehrsverbesserung im Ruhrgebiet - Eingreifen in die Debatten des neuen Bundesverkehrswegeplans

Ein Schnappschuss von der Altenessener Straße gegenüber der Alten Badeanstalt
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In den nächsten Monaten wird der neue Bundesverkehrswegeplan im Bundestag diskutiert. Leider wird dort von Seiten der großen Koalition weiterhin viel zu sehr auf die Verkehrsträger PKW und LKW gesetzt - von den Problematik des noch ansteigenden Luftverkehrs gar nicht erst zu reden. Trotz netter Sonntagsreden von SPD und CDU-Verkehrspolitikern kommt der Ausbau von Bus, Bahn, Wasserstraßen oder Radverkehr zu kurz.
Ob Essen, Oberhausen, Mülheim oder Duisburg, fast überall im Ruhrgebiet müssen stattdessen die Nahverkehrsgesellschaften darum kämpfen, dass die überschuldeten Stadthaushalte nicht versuchen, ihre roten Zahlen mit Kürzungen in den Angeboten des öffentlichen Personennahverkehrs ÖPNV zu verringern.
Beim Strassenbau scheint die Lage anders zu sein. Gerade die weiter ansteigende Zahl der Diesel-PKW und der besonders Treibstoff fressenden SUV, schädigt massiv die Luft in den Ballungsgebieten. Trotz aller Tricksereien ( sicher nicht nur von VW ) mit den gefälscht niedrigen Schadstoffwerten moderner Dieselmotoren ist keine Rede davon, etwa die Steuervergünstigungen für Diesel einzuschränken, um damit mehr Mittel für den umweltgerechten Ausbau unserer bundesdeutschen Verkehrsinfrastruktur zu erzielen.
In den vorliegenden Plänen für den künftigen Bundesverkehrswegeplan, der nach dem Bundestagsbeschluß dann für Jahre quasi Gesetzeskraft erlangt, sind für viele dringend notwendige Sanierungsvorhaben oft gar nicht genug Gelder und Planungskapazitäten vorgesehen, um überhaupt die bisher vorhandenen Straßen oder Brücken in stand zu halten.
Trotzdem werden utopisch viele Neubauprojekte wie der Weiterbau der Autobahn A 52 durch den essener Norden, den Bottroper Süden und Gladbeck immer wieder hineingeschrieben.

Mit derA 52-Verlängerung täglich 100000 Fahrzeuge mehr durch Essen

Falls der sogenannte "Lückenschluß" der A 52 zwischen der jetzigen Frillendorfer Einmündung dieser Autobahn in den Ruhrschnellweg und der Weiterführung am Autobahnkreuz Essen-Nord in Altenessen Wirklichkeit werden sollte, rechneten Autobahnplaner bereits vor 20 Jahren mit 100000 Fahrzeugen zusätzlich, die dann durch den essener Norden fahren würden.
Im Gegensatz zu heute, wo viele PKW und LKW-FahrerInnen, die bei ihren Transit durchs mittlere Ruhrgebeit die Autobahnkreuze in Duisburg und Bochum nutzen, könnten sie dann auf einer direkten Nord-Süd Transitroute mitten durch Essen unter guten Bedingungen eine Viertelstunde Reisezeit sparen. Das steht in keinem Verhältnis zu den Umweltschäden, die die Menschen im Essener Norden dafür hinnehmen müssten. Es lohnt sich ebenfalls für alle anderen essener, für bessere Verkehrspolitik und für Wege zu kämpfen, die nicht bloß die Winschutzscheibenperspektive einnimmt.

Verkehrsprobleme nicht mit noch mehr Autobahnen lösbar

Bestimmte Kräfte insbesondere bei CDU und SPD, zu denen leider unser alter Oberbürgermeister Reinhard Paß wie auch der im letzten Jahr neugewählte Thomas Kufen gehören, begreifen nicht, dass wir die Verkehrsprobleme im Ruhrgebiet nicht mit noch mehr Autobahnen lösen können. Jedenfall werden wir die allgemeine Lebensqualität in den betroffenen Stadtteilen, durch die solche sechsspurigen Asphalttrassen - üblicherweise größenteils in kostengünstiger oberirdischer Bauweise - geschlagen werden, deutlich verschlechtern.
Diese rückwärts gewandte Verkehrspolitik der beiden Parteien der schwarz-roten großen Koalition wollen viele BürgerInnen nicht mehr hinnehmen. Schön, dass in den letzten Wochen an vielen Häusern im Essener Norden dazu deutlich Stellung genommen wird - dazu eine kleine Fotoauswahl.
Viele weitere Informationen dazu auf der webside http://www.a52-war-gestern.de/

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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