Schluss mit der PCB-Vergiftung in Kray!

In einem aktuellen Flugblatt informiert die Bürgerinitiative gegen „Gift“-Schredder in Kray über die PCB-Vergiftung in Kray durch die Firma Richter und ruft zum Protest auf. Ich dokumentiere hier den Text des Flugblatts.

Am 21. April kam es für die Anwohner in Kray-Nord knüppeldick: Das Umweltamt der Stadt informierte rund 1000 Haushalte, dass sie Grünkohl und anderes Gemüse aus ihren Gärten nicht mehr essen sollen. Wegen gefährlicher PCB-Belastung. Der halbe Stadtteil, das ganze Gebiet nördlich der Bahn bis zur Bonifaciusstraße ist davon betroffen! Am Kruckenkamp nahe dem Schredder wurden enorm hohe PCB-Werte festgestellt.

Schon seit 15 Jahren gilt das für Kleingärten an der Joachimstraße. Und seit einiger Zeit auch für die „Kleine Schweiz“ nördlich des anderen Schredders auf dem Gelände der Zeche Bonifacius. Aber nach Süden in Richtung Krayer Markt, da gibt es keinerlei Überprüfung der PCB-Belastung!

Die PCB-Quellen der Fa. Richter gehören nicht in ein Wohngebiet!

Was die Bürger in Kray nie bezweifelt haben, sehen nun auch die Behörden so: Niemand anders als die Fa. Richter ist der Verursacher der krank machenden Umweltvergiftung. Wir fordern endlich Taten statt jahrelanger Messungen, die ohne Folgen bleiben!

Alles andere als Grünkohl “unbedenklich“?

So die Empfehlung des Umweltamts. Wir bezweifeln das entschieden. Es waren Proben der kleinen Fichtennadeln im Umkreis, die hohe PCB-Belastungen ergaben. Und nun soll Obst, sollen Tomaten, Gurken, Kräuter usw. aus unseren Gärten trotzdem gesund sein? Schlimmer noch: In die Pflanzen gelangt das PCB über die Luft, die wir täglich atmen müssen! Die Belastung der Krayer Luft mit PCB muss aufhören. Ihr können wir ja nicht ausweichen!

Bestandsschutz der Firma vor Gesundheitsschutz? Nein!

Die Fa. Richter hat mit uralten Betriebsgenehmigungen „Bestandsschutz“: Das Recht auf Gewerbebetrieb wird höher bewertet als unser Recht auf Gesundheit. Zwar hat die Bezirkregierung Düsseldorf Auflagen gemacht, damit weniger giftige Stäube vom Betriebsgelände ausgehen. Dagegen hat die Firma sofort geklagt! Diese Auflagen sind für uns völlig unbefriedigend, denn sie umgehen das Kernproblem: Die Quellen der ganzen Gifte auf dem Gelände müssen abgestellt werden:

Stilllegung der Firma, bis sie bewiesen hat, uns nicht mehr zu vergiften!

Das Schreddern von Elektro- und Schalterschrott ist das zugelassene „Geschäft“ der Fa. Richter. Es führt zum Ausstoß der gefährlichen PCBs und giftiger Schwermetalle. PCB (polychlorierte Biphenyle) zählen zu den zwölf Ultragiften und sind weltweit in der Umwelt verbreitet, weil sie sich kaum abbauen. Im Körper, verstärkt bei Kleinkindern und in der Muttermilch, reichern sie sich an, greifen das Hormon-, Nerven- und Immunsystem an und fördern Krebs. Was hat das in Kray, in unseren Gärten zu suchen?

Wir fordern die Einhausung der Schredderanlagen! Oder ihre Verlagerung!

Nichts gegen Metallrecycling. Aber es führt bei Schredderanlagen unter freiem Himmel zu untragbaren Giftbelastungen der Luft und damit der Umwelt und Gesundheit. Es gehört in Hallen! Mit Unterdruckschleusen und Filtern, um die Umwelt zu schützen.
Oder es gehört raus aus Kray, wo wir oft nur wenige hundert Meter davon entfernt leben. Wenn die Fa. Richter die Kosten dafür vom Staat will – da sagen wir nein! Jahrzehntelang Riesengewinne auf Kosten unserer Umwelt, und jetzt unsere Steuergelder für die längst überfällige Verlagerung? Das soll und muss die Firma, inzwischen im Besitz eines niederländischen Abfallkonzerns, selbst bezahlen!

Schluss mit der PCB-Vergiftung in Kray!

Protestieren wir gemeinsam auf der Bürgerinformation der Umweltbehörden am Donnerstag, 25. Juni, 19 Uhr, im Rathaus Kray, Ratssaal. Wir laden alle Anwohner herzlich ein, ihre Kritik und Anliegen dort vorzubringen!

Weitere Infos: www.giftshredder.de

Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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