Erstklassige Ausbildung: Auf Bundesliganiveau operiert Rot-Weiss Essen in der Jugendarbeit

Hält die Geschicke der erstklassigen Rot-Weiss-Mannschaften in den Händen: Markus Reiter, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Foto: Müller
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Während die erste Mannschaft von Rot-Weiss Essen mit schlechten Ergebnissen in der aktuellen Spielzeit erneut die gesetzten Aufstiegsambitionen zu verfehlen droht, ist die Jugendabteilung des Vereins schon in der höchsten Spielklasse angekommen: sowohl U17 als auch U19 kicken in der Bundesliga. Zusätzlich ist die Heimat der Teams – die Sportanlage an der Seumannstraße – seit dem 30. Mai offizielles DFB-Nachwuchsleistungszentrum, Leiter der Jugendabteilung ist Ex-RWE-Coach Markus Reiter.

„Für uns steht die Entwicklung junger Menschen im Vordergrund“, erklärt Markus Reiter, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Rot-Weiss Essen an der Seumannstraße. In der vergangenen Spielzeit übernahm Reiter zusammen mit Jürgen Lucas das Amt des RWE-Trainers vom gescheiterten Nordlicht Marc Fascher, seit der Saison 2015/2016 ist er jetzt Chef der Jugendarbeit des Traditionsvereins. Reiter blickt selbst auf eine erfolgreiche fußballerische Laufbahn zurück, trat in rund 100 Pflichtspielen der 1. und 2. Bundesliga unter anderem im Dress des MSV Duisburg, der Borussia aus Mönchengladbach und der SpVgg Greuter Fürth an.
Zusätzlich ist der 39-Jährige diplomierter Sportwissenschaftler und hat eine A-Trainerlizenz, im Jahr 2001 startete er seine Trainerkarriere als Co des MSV Duisburgs. Weitere Stationen waren der SC Wiedenbrück und erneut die Rolle als Assistenztrainer des MSV, bevor er in der vergangenen Saison bis Ende der Spielzeit die Mannschaft von Rot-Weiss Essen trainierte. Jetzt leitet der ehemalige Cheftcoach die Geschicke des Nachwuchsleistungszentrums an der Altenessener Seumannstraße: „Es ist ein toller Job!“ freut sich Reiter auf seine zukünftigen Aufgaben.

Individuell gefördert

Die Stelle übernommen hat er von Andreas Winkler, der inzwischen Sportdirektor des Essener Traditionsklubs ist. Seit dem 30. Mai ist die rot-weisse Jugendzentrale an der Seumannstraße nun Nachwuchsleistungszentrum. Voraussetzung dafür waren umfangreiche Arbeiten an der Altenessener Anlage, unter anderem wurde das Gelände mit einem Kunstrasenplatz aufgemöbelt, gleichzeitig hat der Klub eine Stelle für eine Hausaufgabenbetreuung geschaffen. Der Titel „Nachwuchsleistungszentrum“ bestätigt einen festen Qualitätsstandard der fußballerischen Ausbildung, parallel werden verschiedene Anforderungen an die jeweiligen Vereine gestellt. Abgefragt werden beispielsweise die Anzahl der Plätze oder die Lizenzen der Trainer. Die Qualität eines Leistungszentrums wird dabei nach Sternen bewertet, maximal drei sind möglich und nur wenige Vereine – beispielsweise der VfB Stuttgart – erfüllen die Kriterien auf diesem Level: „Da sind wir absolut in den Kinderschuhen“, gesteht Reiter. Aber: „Umso höher muss man schätzen, dass wir mit Dortmund und Schalke in den höchsten Ligen kicken“, findet der Ex-Profi.
Teil der Zertifizierung ist ein anspruchsvolles Konzept für die gesamte Jugendarbeit, zentral ist hier die individuelle Förderung der jungen Talente. Ansatzpunkt sind jeweils die Stärken der Nachwuchskicker, diese sollen dann ausgebaut werden. Das ferne Ziel ist die jungen Spieler später in die erste Mannschaft zu übernehmen: „Wir wollen verstärkt auf die Jugend setzen und da sind wir auf einem super Weg“, ist sich Reiter sicher.
Ebenso entscheidend wie die fußballerischen Fähigkeiten ist die Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchskicker, schulische Leistungen inklusive: „Jeder Schüler soll das Klassenziel erreichen!“ Weil die Nachwuchskicker auf diese Weise breit aufgestellt sind und Alternativen haben, entsteht zudem nicht sofort der enorme Druck, Erfolg im Profifußball zu haben. Erstes großes Ziel von Reiter ist deshalb auch, dass die Mannschaften nicht allein durch Erfolg punkten, sondern sich auch durch ihre Spielweise und ihr Auftreten positiv abheben.

Vier Spiele, zwei Siege

Respektabel war der Saisonstart der von Jürgen Lucas betreuten rot-weissen U19. In vier Spielen sicherte sich die Mannschaft zwei Siege, im Gegenzug gab es Niederlagen gegen Dortmund und Borussia Mönchengladbach. Gegen Mitaufsteiger Fortuna Köln konnten die Essener einen 4:1-Sieg einfahren. Weniger glücklich war der Saisonauftakt für die U17-Mannschaft. Aus bisher drei Spielen holte das Team keinen Zähler, Niederlagen gab es gegen Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach. Damit steht die Mannschaft auf Rang 13 der Tabelle.

Hält die Geschicke der erstklassigen Rot-Weiss-Mannschaften in den Händen: Markus Reiter, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Foto: Müller
Respektabler Saisonstart: Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen startete die U19-Aufsteigermannschaft von Rot-Weiss Essen in die Bundesliga-Spielzeit 2015/2016. Foto: Gohl
Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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