Rollstuhlbasketball: Bears verabschieden sich mit Sieg aus der 2. Bundesliga - „Bären-Nachlese“ und Perspektiven

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Rollstuhlbasketball:
Bears verabschieden sich mit Sieg aus der 2. Bundesliga
„Bären-Nachlese“ und Perspektiven

Wie von Interims-Spielertrainer Markus Pungercar selbstbewusst angekündigt verabschiedeten sich die Hot Rolling Bears Essen mit einem Heimsieg gegen die Emsland Rolli Baskets Meppen mit 57:52 (16:12, 13:7, 9:10, 19:23) aus der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Der Abstieg in die Regionalliga stand ja schon am vorletzten Spieltag fest.

Nachdem Pungercar gegen Osnabrück das Spiel überwiegend vom Spielfeld bestritten hatte, waren die zahlreichen Fans der Bears schon erstaunt, als er zu Beginn der Partie auf der Bank Platz nahm und die Partie von der Bande aus coachte.

Die Bears begannen mit Center Hannfrieder Briel, Romario Biswane, Jens Hillmann, Michelle Maul und Ahmet Dogan. Diese Formation hatte in dieser Konstellation noch nie zusammen auf dem Feld gestanden, machte aber ihre Sache sehr gut und konnte sich nach dem ersten Viertel mit 16:12 absetzen.

Im zweiten Spielabschnitt das gleiche Bild, die Essener überzeugten mit einer grundsoliden Verteidigungsarbeit und brachten die Emsländer immer wieder in große Bedrängnis. Leider belohnten sich die Bears in der Offensive nur zu selten für die gute Defensive und gingen nur mit 29:19 in die Halbzeitpause.

Nach der Pause war es dann erneut die Bearsverteidigung, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückte. Egal mit welcher Aufstellung Trainer Pungercar spielen ließ, der eigene Korb wurde regelrecht vernagelt. Meppen versuchte immer wieder ins Spiel zurück zu kommen, doch ließen die Bears lediglich zehn Punkte zu und gingen mit 38:29 in die abschließenden zehn Minuten.

Auch jetzt waren es die Essener die die ersten Punkte erzielen konnten. Doch gelang es Meppen, jetzt besser die Center ins Spiel zu bringen und sich Punkt um Punkt an die Bears heranzuspielen und den Rückstand bis zur 37. Minute auf drei Punkte zu verkürzen. Die Partie schien zu kippen. Doch jetzt übernahmen die erfahrenen Spieler Jens Hillmann und Ahmet Dogan die Verantwortung und führten die Bears zu einem letztlich verdienten 57:52 Heimsieg.

Dazu der neue 2. Vorsitzende der Bears, Oliver Briel: "Ich freue mich sehr, dass wir die Partie gewonnen haben. Vielmehr freue ich mich zu sehen, dass die Mannschaft als homogene Einheit aufgetreten ist. Wir haben heute 40 Minuten ohne Topscorer Markus Pungercar gespielt, da dieser entschieden hatte, komplett auf der Bank zu bleiben und das Spiel von dort aus zu leiten.“

Die Punkte erzielten: Briel (19), Hillmann (16), Dogan (8), Maul (8), Biswane (4), Boztepe (2), Baumann, Pungercar, Schmitz, Fengels, Eikelboom

2- Rollstuhlbasketball-Bundesliga-Nord – Ergebnisse und Tabelle letzter Spieltag:
Baskets 96 Rahden - Hannover United 41 : 56 (18:29)
ASV Bonn - ALBA Berlin 65 : 41 (38:23)
RSC Osnabrück - SG Ahorn Panther Pad/Bi 68 : 35 (38:27)
H.R.B. Essen - Emsland Rollis Baskets 57 : 52 (29:19)

1. Hannover United 26 : 2 868 : 615
2. Baskets 96 Rahden 22 : 6 903 : 755
3. RSC Osnabrück 18 : 10 739 : 703
4. ASV Bonn 14 : 14 748 : 783
5. SG Ahorn Panther Pad/Bi 12 : 16 799 : 848
6. ALBA Berlin 8 : 20 683 : 756
7. H.R.B. Essen 8 : 20 854 : 933
8. Emsland Rollis Baskets 4 : 24 713 : 914

Rollstuhlbasketball-Oberliga-West

Bereits am Vormittag wollten die Nachwuchs-Bären in der Oberliga alles klar machen. Doch leider wurde ihnen dieses Vorhaben versalzen. Mit einer unerwarteten 43:51-Niederlage (13:12, 5:12, 4:18, 21:9) gegen RSC Osnabrück 2 rutschte das Team wieder hinter BSG Duisburg auf Platz 2 ab.

Nun heißt es abwarten bis zum letzten Spieltag am 26. April 2015. Dann spielt der Tabellenführer Duisburg bei RTB Uni-Bochum. Und nur im Falle einer Niederlage des Spitzenreiters würden die Bären 2 in die Regionalliga aufsteigen. Ansonsten verbleiben sie in der Oberliga-West.

„Bären-Nachlese“ – Perspektiven

Eine kleine Rückschau auf die Saison 2014 / 2015 zeigt, dass der Auftakt zunächst unter einem schlechten Stern stand. Nachdem drei Leistungsträger den Verein zum Teil zu Erstligisten verlassen hatten, kündigte unerwartet der Nachwuchstrainer und nahm elf Spieler aus der 2. und 3. Mannschaft mit.

Die Planung für die neue Saison verzögerte sich um fast sechs Wochen. Durch die beiden holländischen Neuzugänge Willem Eikelboom und Romario Biswane standen dann endlich zwei Teams fest; das eine in 2. Bundesliga, das andere in der Oberliga. Im Laufe der Saison kam dann noch Peter Grabosch hinzu, der auch mit einer Doppellizenz ausgestattet war und in der ersten Mannschaft aushelfen konnte.

Die Bären starteten mit vier Niederlagen in Folge, ehe der erste Sieg eingefahren wurde. Die erhoffte Wende erfolgte leider nicht. Zum Ende der Hinrunde fanden sich die Bears auf Platz 6 mit nur zwei Siegen wieder.

Die Rückrunde begann wieder mit drei Niederlagen. Das Abstiegsgespenst machte sich ganz langsam bemerkbar. Der erste Sieg dann in Bonn beim Tabellendritten machte wieder Hoffnung. Doch schon in Paderborn bei den Mitabstiegsgefährdeten Panthern gab’s nichts zu holen.

Dann der nächste Paukenschlag, Spielertrainer Mimoun Quali trat vor den beiden entscheidenden Heimspielen gegen Osnabrück und Meppen zurück. Gegen Osnabrück gab das Team um Interims-Spielertrainer Markus Pungercar alles; leider ging das Spiel in den letzten zwei Minuten knapp verloren. Der Abstieg war besiegelt. Der Sieg gegen Meppen war nur noch Kosmetikverbesserung.

Ein ganz kleiner Lichtblick noch: Zurzeit läuft ein Protest der SG Ahorn Panther Paderborn gegen die Spielansetzung gegen ALBA Berlin, der Auswirkungen zugunsten der Hot Rolling Bears haben kann. Dazu der 1. Vorsitzende Ronny Berger: „Wir werden in den nächsten Tagen abwarten, ob der Verband endlich eine Entscheidung im Protest der Ahorn Panther Paderborn fällt, um anschließend zu wissen, ob wir in der 2. Bundesliga bleiben können oder doch in die Regionalliga müssen. Doch egal in welche Liga wir spielen werden, laufen die Planungen in beide Richtungen; und wir werden so schnell wie möglich wichtige Entscheidungen treffen."

Die Personalplanung steht also erst am Anfang. Mimoun Quali wird, wie erklärt, aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Dafür ist der erste Alt- / Neu-Zugang ist zu verzeichnen. Flügelspieler Jan-Mark Matthias wird nach zweijähriger berufsbedingter Pause auf jeden Fall in die erste Mannschaft zurückkehren. Mit allen anderen Spielern werden noch Gespräche geführt.

Größtes Problem bei den Bears ist die Trainerfrage. Schon zu Qualis Zeiten wurde über einen Nachwuchstrainer nachgedacht, um den Trainer der ersten Mannschaft zu entlasten. Nun sind die Bären auf der Suche nach Trainern für beide Teams.

Positives gibt es aus dem Lager der Förderer zu berichten: Trotz Abstieg setzt die ALLBAU AG ein Zeichen und verlängert den auslaufenden Sponsorvertrag vorzeitig um eine Saison. 1 Vorsitzender Ronny Berger: "Wir danken der ALLBAU AG für das Vertrauen und hoffen, dass die anderen Sponsoren nachziehen, denn nur mit deren Engagement ist Rollstuhlbasketball in Essen überhaupt erst möglich.“

Autor:

Rainer Grebert aus Essen-Steele

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