Rot-Weiss Essen ist Pokalsieger! Entscheidung erst im Elfmeterschießen

Geschafft! Rot-Weiss Essen ist Niederrheinpokalsieger 2014/2015! Fotos: Gohl
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In der Liga ist für Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen längst nichts mehr zu holen, alles was für die Klubs zählte, war das heutige Finale im Niederrheinpokal. In einer intensiven Partie konnten die Mannschaft während der regulären Spielzeit an der Hafenstraße keinen Sieger ermitteln – und selbst das Elfmeterschießen ging in die Verlängerung.

Ausnahmezustand an der Hafenstraße. Tausende Fans strömen ins Stadion Essen, um das Finale des Niederrheinpokals zwischen Rot-Weiss und Oberhausen hautnah zu erleben. Mit insgesamt 18.500 Zuschauern ist die Arena ausverkauft, für beide Mannschaften ist das Duell ein Schicksalsspiel. Neben Rot-Weiss-Cheftrainer Markus Reiter feierte Jürgen Lucas an der Seitenlinie sein einmaliges Comeback: „Wir wollten den Aberglauben an Kray wiederbeleben“, erläutert Reiter die Rückkehr seines ehemaligen Partners. Gemeinsam führte das Duo den RWE im April durch einen 2:0-Sieg gegen den Lokalrivalen ins Finale, auch heute sollte Lucas seinem Verein Glück bringen.

Spiel auf Augenhöhe

Von Anfang an ist klar, dass sich die beiden Mannschaften nichts schenken. Bereits in der 3. Spielminute sieht der Oberhausener Felix Haas gelb, zwei Zeigerumdrehungen später landet Dominik Reinerts Kopfball nur auf dem Netz. Es ist ein intensives, körperbetontes Hin- und Her: Auf der einen Seite kann Marwin Studtrucker in Minute 25 erst durch drei Oberhausener gestoppt werden, im direkten Gegenzug geht Haas Schuss auf der anderen Seite nur knapp am Kasten vorbei. Die dicke Gelegenheit für Rot-Weiss hat vor der Pause Kevin Grund, als er nach Zuckerpass von Benjamin Baier an Keeper Philipp Kühn scheitert. Ohne Tore gehen die Mannschaft in die Kabinen.
„Wir haben einfach aus dem Spiel heraus zu wenig 100-prozentige Chancen erarbeitet“, weiß Andreas Zimmermann, Trainer von Rot-Weiß Oberhausen. Ein Trend, der sich in Hälfte zwei fortsetzt. Die Mannschaften zerreiben sich im Mittelfeld, es hagelt eine gelbe Karte nach der nächsten. Schiedsrichter Guido Winkmann unterstützt die angeheizte Stimmung durch zweifelhafte Entscheidungen, in der 78. Minute kommt es nach Handgreiflichkeiten zur Rudelbildung. Jeder Schussversuch der Rot-Weissen segelt entweder meilenweit am Kasten von Kühn vorbei oder bleibt in der Oberhausener Abwehr hängen: Es gibt Verlängerung.

Sicher und Souverän

Zum Auftakt prüft Christoph Caspari Niclas Heimann aus der Entfernung, der RWE-Keeper klärt zur Ecke. Kurz vor dem Seitenwechsel hat Marcel Platzek noch einmal die Chance: Vom eingewechselten Geburtstagskind Sven Krayer in Szene gesetzt, scheitert auch er an Kühn. Es bleibt beim 0:0, die Entscheidung fällt im Elfmeterschießen.
Als erster darf Benjamin Baier starke Nerven beweisen: Der Mannschaftskapitän verwandelt sicher, auch der Oberhausener Patrick Bauder zeigt keine Schwäche. Jeder Elfer danach sitzt, bis Caspari beim Stand von 6:5 schließlich doch an Rot-Weiss-Schlussmann Heimann scheitert. Das Stadion bebt, der kollektive Freudenschrei geht durch den ganzen Körper: Rot-Weiss Essen ist Sieger des Niederrheinpokals 2014/2015. Dass ein Flitzer aufs Feld stürmt, die Tür zur Alten West kurz aufsteht oder ein Pyro gezündet wird, interessiert heute niemanden: Rot-Weiss ist Pokalsieger!

Elfer auf dem Trainingsplan

„Wir haben zwei Teams gesehen, die sich mit aller taktischer Finesse und Zweikämpfen ein würdiges Spiel geliefert haben“, resümiert Reiter den Pokalnachmittag. „Es ist bitter, wenn man zweiter Sieger ist. Wenn es ins Elfmeterschießen geht, ist es immer 50 zu 50“, kommentiert Zimmermann. Die Situation in weiser Voraussicht extra auf den Traingsplan gesetzt hatte Markus Reiter: „Für mich symbolisch ist die Art und Weise, wie die Mannschaft die Elfmeter schießt, wie sicher und souverän die Jungs die in die Winkel hauen“, freut sich der RWE-Coach.
Auch eine traurige Nachricht gab es am heutigen Nachmittag: Ein Anhänger von Rot-Weiss, der während des Feierns vom Zaun fiel, musste noch vor Ort reanimiert und per Rettungshubschrauber abtransportiert werden.

Fotos: Gohl

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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