Reisende Gedanken im Morgen-Nebel
R E I S E - G E D A N K E N
HALTERN am See
( Flugzeugabsturz 24.03.15 mit vielen Opfern aus Haltern)
Gedicht
Nebel über den Feldern
Grau, und trüb
Es ist noch früh, früh am Morgen
Blicke hinaus, zum Fenster…
Landschaften rasen an mir vorbei
Hochgeschwindigkeiten von weit über 120 kmh
Rieche den Nebel förmlich, dennoch,
Wie er sich erhebt, sich verteilt…
Überall kriecht er hinein …
Erreicht bald jede Pore
Mir läuft es eiskalt,
den Rücken herauf, langsam, ganz langsam…
So früh noch, so kalt noch, so bedrohlich
Nächster Halt: Haltern am See
Friedlich, ruhig und einfach versunken im Nebel
Liegt er da, der Bahnhof
So still
Im Nebel
Wieder friert es mich
Blicke hinaus, zum Fenster und nicht hinein,
in die Fenster dieser Stadt
Sehe die Tränen nicht wirklich, spüre sie aber…
Jede Einzelne
Am Morgen danach…
Schaue zu Dir
Mein Kind, dösend auf dem Sitzplatz neben mir
Noch habe ich Dich
Hier, bei mir …
Auch im Nebel
Weiß ich Dich sicher, im Moment…
Liebe, ganz tief
Wie aber fühlen die, die …
nur noch den Nebel sehen
Nebel spüren,
Liebe, ganz tief, und den Schmerz…
Der Zug rollt wieder an
Verlasse diesen Ort in Sekundenschnelle
Haltern, Auf Wiedersehen…
Meine Gedanken verlassen mich nicht, nicht so schnell
Es reisen die Gedanken weiter,
im Nebel, im Morgengrauen…
es dämmert, ganz zart und langsam
und ich versuche bei Euch zu sein, ein kleines bisschen,
in Gedanken
auch wenn ich Euch nicht kenne, und Ihr mich nicht…
kurz schließe ich die Augen, sehe den Nebel nicht mehr
und wünsche ganz fest
Frieden
Für alle Seelen, für diese Welt
Ruhe und Frieden
Für Haltern
am See … auch im Nebel!
Textidee: 25.03.15, AAT
Text: April 2015, AAT
Fotos: März/April 2015, AAT
... sorry, aber ich musste es einfach "loswerden"...
jedes Mal, wenn ich vorbei kam, gingen mir ähnliche Gedanken wie diese hier durch den Sinn...
Autor:ANA´ stasia Tell aus Essen |
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