….des nachts, wenn alles schläft …

... er träumt: hat sie es noch an, oder schon ausgezogen ...
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PHANTASIE (n) , reine PHANTASIE ….
Erzählungen ….Träume und mehr …

….des nachts, wenn alles schläft …

Dunkel war es, längst schon, die Dämmerung lag schon einige Stunden hinter ihm und er saß immer noch wach da.
Eben erst hatte er das TV Gerät ausgeschaltet, konnte eh´ nicht mehr hin´ schauen!
Seine Gedanken waren längst wieder woanders, weit weg.
Gestern hatte er SIE wieder gesehen. An der Kreuzung ein paar Meter weiter, an der er immer einbiegen musste, um zu seinem Arbeitsplatz zu kommen. Ein Kiosk, eine Reinigung, Wohnhäuser und schräg gegenüber die kleine Konditorei.
Sie arbeitet dort. In dieser Konditorei mit angeschlossenem Café, in diesem schicken Altbau.
Verkauft Kuchen, Torten und… viele andere Köstlichkeiten. Immer, wenn er dort vorbei kommt, egal, ob zu Fuß, mit dem Rad oder seinem Auto, versucht er, einen Blick hinein zu werfen, ins Café.
Es war nun mitten in der Nacht, doch meinte er, sie noch immer so deutlich vor sich zu sehen.
Längst schon hätte er schlafen sollen, aber sicher würde er eh´ wieder keine wirkliche Ruhe finden. Nicht, solange er sie sah.
Nicht, solange er sich einfach alles vorstellte, vom Anfang an, ja, haarklein, bis zum Ende.
Die Konditorei und all´ das Drum Herum sah er dabei NICHT mehr … nur sie selbst.
Wie sie ihre halblangen Haare nach hinten wirft, und, überhaupt, was macht sie wohl gerade?
Jetzt, wo auch sie nicht mehr dort sein sollte, um zu arbeiten… ist sie allein zu Hause, oder streichelt Jemand ihren Hals?
Bei dem Gedanken, dass ein Anderer sie gerade küsst, knallte er das Glas Rotwein so heftig auf den Tisch zurück, dass es dabei fast zerbrach.
Er sollte aufhören mit diesen Spinnereien, er könne ihr Mann sein, aufhören mit all´ diesen Tagträumen, die ihn unkonzentriert arbeiten ließen und natürlich mit diesen Träumen bei Nacht, die ihn dann kaum schlafen ließen, und, wie eben geschehen, fast wütend machten.
Wieder dachte er zurück, an die Zeit, bevor er sie das erste Mal gesehen hatte.
Irgendwie war er sorgloser gewesen.
Alles stehen und liegen lassend, erhob er sich, ging ins Bad zur Abendtoilette um dann anschließend sofort im Schlafzimmer zu verschwinden.
Es musste doch möglich sein, einmal ganz normal und rasch einzuschlafen, ohne an sie zu denken!?!
Die Bettdecke bis weit über die Schultern gezogen, fast so, als bekäme er keine Luft mehr, atmete er hörbar aus und schloss seine Augen, nachdem er die kleine Nachttischleuchte ausgeschaltet hatte.
Es dauerte nur wenige Minuten, da riss er die Augen wieder auf. Diese benötigten einige Sekunden, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Wie immer also.
Wieder hatte er vorm inneren Auge diese wunderbare Person gesehen. Er stellte sich unentwegt vor, was er sagen würde, tun würde, stünde sie doch endlich einmal vor ihm!?!
Wieder schloss er die Lider und wieder tauchten Bilder von ihr auf.
Er stellte sie sich nackt vor.
Wie soll man(n) denn dabei in Ruhe schlafen können?!
Diese wundervolle Frau, nackt, hier bei ihm, in seinen Armen liegend. DAS wäre was´!
Was würde er dann, so alles, …
Nein, so ging das nicht weiter, Nacht für Nacht.
Er fand einfach keine Ruhe mehr. Irgendwas musste er doch unternehmen können, dass dieser „Wach-Zustand“ des nachts aufhörte.
Das Licht wieder eingeschaltet, sich die Augen gerieben, ob er noch mehr Wein trinken sollte, um die rechte´ Bettschwere zu bekommen, endlich in den Schlaf zu finden!? Jeden Abend aber angetrunken sich zur Ruhe legen, war sicher auch keine Lösung. Es musste eine andere Möglichkeit geben!
Licht wieder ausgeschaltet, sich zurückgelegt, schloss er seine Augen erneut und begann, zu zählen. Schäfchen, Wölkchen´, was auch immer.
Oder zählte er die Küsse, die er ihr geben wollte, verteilt, über den ganzen Körper, ihren Körper?
Alles schläft nun, dachte er bei sich. Sicher schläft auch sie längst. Und er, er lag noch immer hier, kämpfte an, gegen seine Gefühle!
Geht das überhaupt?!
Sein Körper begann zu schwitzen, auch dagegen konnte er kaum etwas tun, auch nicht dagegen, dass er unbändige Lust verspürte… seine Gedanken schwirrten immer wieder um diese Eine, diese eine Frau!
Irgendwann, ziemlich erschöpft, schlief er dann doch noch ein. Spät, sehr spät, oder besser gesagt schon früh am nächsten Morgen.
Als sein Wecker ihn aus diesem kurzen, unsteten Schlaf riss, benötigte er einige Sekunden, um zu realisieren, wo er sich befand.
Das Laken zerknautscht, seine Stirn in Falten gelegt, durstig und sich hunde-elend fühlend, schwor er sich, heute, wenn er sie sah, in der Konditorei, würde er sie ansprechen!
Warum nicht einmal ein Stück Kuchen essen gehen, dort, in DIESER Konditorei. Statt immer nur den Wein, abends alleine trinkend….
Es musste irgendetwas geschehen, egal was. Er musste etwas unternehmen.
Egal, wohin dieses auch führte.
So jedenfalls, ging es des nachts, nicht mehr weiter.
Nicht mehr weiter, mit ihm! Für ihn.

Des nachts, wenn alles schläft

… nur er nicht….

EINFACH SO- Phantasien/Träumereien 2017, AAT
PHANT ´ana ´ stasia

Autor:

ANA´ stasia Tell aus Essen

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