Foxi bei den Pfadfindern: Rotfüchsin besucht Stamm Eberhard Wittgen

Behutsam streichelten die Kinder Foxi und wunderten sich, wie weich das Fell einer Rotfüchsin ist.
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Ungewöhnlichen Besuch hatte der Pfadfinderstamm „Eberhard Wittgen“ in Essen-Überruhr während der letzten Gruppenstunde. Rotfuchsfähe Foxi besuchte die Kinder und Kinder und Jugendlichen mit ihrem menschlichen Begleiter Wildtierfotograf Rolf Niggemeyer. Foxi ist eine Rotfüchsin, die als Haustier in menschlicher Obhut lebt und sich sogar gerne streicheln lässt.

Foxy wurde mit ihrer Mutter bei einem Unfall schwer verletzt. Die Mutter überlebte nicht. Bei Foxy waren beide Vorderläufe und die Schultergelenke mehrmals gebrochen, aber der Welpe konnte gerettet werden. Rolf Niggemeyer, vielen auch bekannt als Experte für Fledermäuse, gibt dem Fuchs in seiner Wohnung in Haan ein Zuhause. Da Foxy zahm und entspannt ist, besucht er mit ihr Kindergärten, Schulen und jetzt auch die Pfadfinder in Überruhr. So wird Foxy zur Botschafterin für Wildtiere.

Wildtiere gehören in den Wald

Während Foxi durch das Stephanus Gemeindezentrum schnürte und hier und dort schnüffelte, nutzte Rolf Niggemeyer die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen, um die Lebensgeschichte von Foxi zu erzählen und Vorurteile gegenüber Füchsen auszuräumen. „Foxy ist ein Wildtier. Sie ist in Freiheit geboren.“ Dass sich Menschen Wildtiere als Haustiere halten, hält er für falsch. „Wildtiere gehören in den Wald“, sagt er bestimmt. Zoos oder Wildparks wollten das verletzte Tier aus Kostengründen nicht aufnehmen und ausgewildert konnte Foxi aufgrund der Länge der Behandlung nicht mehr. Der Naturfotograf nahm Kontakt zu einer Tierärztin und zur Unteren Landschaftsbehörde auf und suchte nach Fachliteratur über das Halten von Füchsen und musste seine Kenntnisse nachweisen. Daher dürfen Rolf Niggemeyer und seine Frau Monika das Wildtier halten. „In den ersten Tagen war sie sehr scheu“, erinnert er sich. Da hat er jede Nacht vor ihrer Box geschlafen, immer die Hand vor ihrer Schnauze, damit sich Foxy an die neuen Bezugspersonen gewöhnt.

Foxi auf dem Katzenklo

Inzwischen lebt Foxy seit rund zwei Jahren bei den Niggemeyers. „Dass sie so lieb und zutraulich werden würde, das hätten wir nicht gedacht“, sagen sie. An der Leine geht Rolf Niggemeyer mit dem Rotfuchs Gassi, aber ihr Geschäft verrichtet Foxi meist in einem Katzenklo. „Seit mehr als zehn Jahren ist die Fuchstollwut in Deutschland ausgerottet“, sagt er. „Und dass es immer mehr Füchse in die Städte zieht, liegt auch an den Menschen, die ihren Katzen nachts Futter rausstellen. Das holt sich dann auch schon mal der Fuchs.“ Foxi bekommt Nassfutter für Hunde und drei bis vier tiefgefrorene Eintagsküken pro Tag – die benötigt sie zur Verdauung.

Fragen über Fragen

Immer wieder gehen während des Besuchs die Finger der Pfadfinderinnen und Pfadfinder in die Höhe, denn die Kinder haben viele Fragen, zum Beispiel ob Foxi in einem Gehege lebt. „Sie läuft tagsüber frei in der Wohnung herum. Zudem gehe ich jeden Tag mit ihr spazieren. Sie darf sogar mit aufs Sofa“, antwortet Rolf Niggemeyer lachend. Dann wollen die Kinder wissen, wie sich Foxi mit Hunden versteht. Die überraschende Antwort gibt der Fuchshalter gerne: „Bis jetzt gab es keine Probleme. Foxi ist sogar in der Hundeschule und hat sich schon viel von Hunden abgeschaut. Ich hätte das zuvor nicht für möglich gehalten. Nur ganz selten kommt noch das Wildtier in Foxy raus“, erzählt Rolf Niggemeyer weiter. „Während eines Urlaubs standen wir mit dem Wohnmobil in der freien Natur. Da wurde sie nachts von den Geräuschen draußen angelockt und hat an der Tür gescharrt, was sie normalerweise nicht tut. Bei bestimmten Gerüchen oder Geräuschen erinnert sie sich also schon noch daran, dass sie ein Wildtier ist.“
In der Wildnis würde Foxi sofort menschlichen Kontakt suchen. Den suchte sie auch ausgiebig bei den Pfadfindern in Überruhr, die sich gar nicht von Foxi trennen wollten. „Der Besuch war lehrreich für Groß und Klein und schon etwas ganz Besonderes, denn so einen zahmen Rotfuchs sieht man nicht alles Tage“, freut sich Olaf Eybe von der Stammesleitung. „Rolf Niggemeyer war vor einigen Jahren bereits mit seiner Fledermaus Tübi und einer 3-D-Diaschow bei uns zu Gast. Wir sind gespannt, wen oder was er bei seinem nächsten Besuch dabei hat“, ergänzt Pfarrer Markus Pein.

Wer Foxy schreiben will, kann dies per E-Mail tun: rotfuchsfoxy@yahoo.de
Mehr zum Thema Füchse: www.fuechse.info

Der Stamm „Eberhard Wittgen“ hat Geburtstag

Pfadfinder gibt es in der ganzen Welt – auch in Essen-Überruhr. Seit 2006 ist der Pfadfinderstamm „Eberhard Wittgen“ fester Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Überruhr. Er ist offen für alle Kinder und Jugendliche, die nach der Schule noch etwas erleben wollen. Gleichaltrige treffen, Neues ausprobieren. Auf in den Kletterpark, mit Kanus auf der Ruhr entlang. Bäume pflanzen oder einfach nur neue Spiele kennenlernen. Anderen helfen, die Natur schützen. Zusammen mit Freunden Ausflüge machen oder Draußen übernachten. Fragen zu Gott und Welt stellen und gemeinsam nach Antworten suchen. All dies gehört zu den Aktivitäten des Stammes.
Wer den Stamm kennenlernen möchte kann dies beispielsweise am 24.9., denn dann feiert der Stamm an 17.30 Uhr seinen 9. Geburtstag im Stephanus Gemeindezentrum (Langenberger Str. 343).

Wichtiger Anlaufpunkt sind die wöchentlichen Gruppenstunden an jedem Donnerstag (nicht in den Ferien) von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr ebenfalls im Stephanus Gemeindezentrum.

Fragen zum Stamm beantwortet die Stammesleitung:
Birgit Pein, birgit.pein@kirche.ruhr, Markus Pein, markus.pein@kirche.ruhr,
Olaf Eybe, olaf.eybe@kirche.ruhr

Autor:

Olaf Eybe aus Essen-Ruhr

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