Die präventive Keule Israels als Problemlöser

Günter Grass ist von der israelischen Regierung zur unerwünschten Person erklärt worden. Eine absurde Überdehnung dieses Themas, wie ich meine. Er stehe in dem Verdacht ein Antisemit und Friedensstörer zu sein, zumindest benehme er sich so. Das ist die Meinung der israelischen Regiering. Dies ist lächerlich.
Jede Sorge um den Weltfrieden ist erst einmal ein legitimes Anliegen jedes Menschen, egal, ob er ein Dichter, ein bekannter Schriftsteller oder sonst wer ist. Eine Menschheit, die so viel Atombomben besitzt, dass sie alles Leben auf der Erde auslöschen kann, dieser Menschheit ist alles zuzutrauen. Und wahnsinnige Kriegstreiber gibt es in jedem Volk, da kann Israel und der Iran nicht von ausgeschlossen werden. Diese furchtbare Unberechenbarkeit ist eine Konstante auf die man sich beim Menschen in allen Völkern immer verlassen kann.

Es ist absurd: Noch nie befand sich die Menschheit in ihrer Geschichte in der Lage ihr gesamtes Dasein nuklear auslöschen zu können. Dieser Zustand und die Möglichkeit es nicht zu tun, verlangt eine Disziplin, die im Genom des Menschen gar nicht vorhanden ist. Wozu gäbe es sonst das ganze Kriegsmaterial bis hin zur Atombombe. Schließlich hat der Mensch zum Schluss seine Probleme immer mit Gewalt gelöst. Auch Völkermord, dass hat die Geschichte zur Genüge bewiesen ist allen Völkern zuzutrauen, da gilt es wachsam zu sein, sowohl bei den Israelis als auch gegenüber dem Iran. Heiliges Geschwätz nützt da gar nichts.

Dazu kommt, dass die heutigen westlichen Militärs mit modernsten Waffen ausgestattet sind. Sie erlauben ihnen den Gegner beim Töten nicht mehr in die Augen schauen zu müssen. Diese Hemmschwelle ist weggefallen. Relativ bequem am Bildschirm sitzend brauchen die heutigen Macher des Krieges nur noch auf den Knopf zu drücken um die Rakete zu starten. Ein scheinbar leichtes Spiel, fernab des wirklichen Kriegsgeschehens und Leidens. Kein Wunder, dass hier schnell ein militärisch-strategisches Überlegenheitsgefühl entsteht. Es verführt dazu den Krieg als ein virtuelles Kampfspiel am Bildschirm zu betrachten.

Dies vor Augen befürchtet Günter Grass zurecht, das Israel, als ein Land mit modernstem Militärgerät meinen könnte aus einer Position der Stärke heraus einen Präventivkrieg gegen Iran anfangen zu können. Immer im Hinterkopf, dass die Holocaust Hypothek und die wirtschaftlichen Interessen des Westens ihnen einen Hilfebeistand garantiert. Es wäre für Israel nicht das erste Mal, präventiv zuzuschlagen. Warum nicht in diesem Fall und warum nicht begrenzt einen Atomkrieg anfangen. Wilde Sprüche einiger israelischer Politiker dazu gibt es genug. Zumindest ist Vorstellung Israel könnte es tun realitätsnäher als die, solange zu warten bis Iran die Atombombe hat. Von dieser primären Gefahr spricht Günter Grass, wenn er Israel ins Gewissen redet, nicht mehr und nicht weniger. Das hat alles nichts mit Antisemitismus zu tun.

Er sagt es, weil beide Länder unfähig sind sich über das Wort zu einigen, da der Hass sie so ineinander verkeilt, dass sie damit drohen ihre Probleme nur noch mit der Keule, notfalls mit der Atomkeule lösen zu wollen. Man ist versucht zu sagen, hier versuchen einige Männer, ähnlich wie der Steinzeitmensch, der von der Harnerotik überwältigt wurde, ins Feuer zu urinieren, um es zu löschen.

Wenn einem Mann wie Günter Grass mit langen historischen Vergleichen und verqueren Analogschlüssen Judenhass vorgeworfen wird, weil ihn die Sorge um den Weltfrieden umtreibt, dann stehen wir wirklich am Vorabend einer Katastrophe. Es ist die Katastrophe der Mundtotdiktatur. Es ist genau die Diktatur, die zum Schluss die Menschen nicht über das Wort zu einem Tun oder Lassen bewegt, sondern nur mit der Keule die Probleme lösen lässt.

Autor:

Heinz Pelzer aus Essen-Ruhr

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