„Couchsurfing im Iran“: Stephan Orth liest aus seinem Bestseller in der Stadtteilbibliothek Freisenbruch

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Welches Land ist das gastfreundlichste Land der Welt?

Stephan Orth scheint es herausgefunden zu haben.

"Couchsurfing im Iran: Meine Reise hinter verschlossene Türen", heißt sein Bestseller, den er in der sehr gut besuchten Stadtteilbibliothek Freisenbruch vorgestellt hat.

„Du bist verrückt. Ich verstehe nicht, was du da willst“, sagte zwei Tage vor der Abreise ein aus dem Iran stammender Kollege.

Doch Stephan Orth ließ sich nicht beirren. Er hatte ein genaues Ziel vor Augen. Er wollte mit den Menschen dort in direkten und persönlichen Kontakt kommen. Deshalb verschmähte er die feinen Hotels und zog es vor, bei seinem Streifzug kreuz und quer durch das Land von Khomeini und Co. bei Familien auf Perserteppichen zu schlafen und mit ihnen zu feiern und zu trauern. Dutzende von Perserteppichen werden es wohl auf seiner Reise gewesen sein.

„Man reist in ein Land voller Überraschungen“, sagt Orth. „Hier im Iran ist das Leben bunt und rebellisch. Hier ist Platz für Sehnsüchte und Träume.“

Organisatorisch war die Reise keineswegs leicht zu bewältigen. Er durfte sich nicht als Journalist ausgeben, wurde bei der Einreise intensiv kontrolliert, und von persischen Freunden wurde ihm manchmal geraten, auf der Straße mit ihnen nicht Englisch zu sprechen, wenn er mit ihnen ausging.

„Die Freiheit beginnt, wenn man in den eigenen vier Wänden ist“, sagt Orth.

Wenn man an die scharfen Kontrollen der Bürger denkt, über die in den westlichen Medien viel berichtet wird, staunt man, wie viel Spaß viele Iraner in den eigenen Wänden haben. Wer junge Iraner zu Hause besucht, lernt viel über ihre heimlichen Gesetzesbrüche.
Alkohol, Sex, Drogen - eine ganze Generation lebt ihre Sehnsüchte im Verborgenen aus. Und ab und zu gibt es eine „Bikiniparty“ - natürlich immer nach außen hin sehr gut abgeschirmt.

Oft musste sich Orth in seine private Herberge hineinschleichen, weil es offiziell verboten ist, Ausländer aufzunehmen. Wenn er aber einmal drinnen war, wurde er immer sehr gastfreundlich empfangen.

Informativ, ernsthaft und oft witzig sind seine Berichte, denen das Publikum aufmerksam gelauscht hat.

Als musikalische Begleitung trat Nazanin Shamloo mit ihrer „Band Orientjazz“ auf. Geboren im Iran, verliebt in New York, wohnhaft in Essen. Die Sängerin bewegt sich zwischen den Kulturen.

Auf dem vorletzten Foto:
Stephan Orth mit Maryam Alizadeh, Leiterin der Stadtteilbibliotheken Freisenbruch und Kray, und Klaus-Peter Böttger, Leiter der Essener Stadtbibliothek

Autor:

Manfred Jug aus Essen-Steele

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