Ein Lese-Engel wacht jetzt übers Krayer Rathaus

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Da steht er nun und wacht über dem Portal des historischen Krayer Rathauses am Kamblickweg: der Lese-Engel. Den haben die Kinder der Offenen Ganztagsgruppe der Friedrich-Fröbel-Schule für die Stadtteilbibliothek Kray gebastelt. Übergeben wurde er am ersten Advent.
Die Kooperation zwischen Friedrich-Fröbel-Schule und Stadtteilbibliothek Kray ist eine ganz besondere. Die Kinder der Förderschule sind hier regelmäßig zu Gast und können sich darauf verlassen, dass Bibliotheksleiterin Anke Küpper und Mitarbeiterin Ute Albers bestimmt einen Lese-Tipp für sie parat haben. „Wir fühlen uns hier richtig wohl“, sagt Alexandra Bohl, Leiterin des Offenen Ganztags der Fröbel-Schule. „Frau Küpper und Frau Albers kennen unsere Kinder und die Schüler freuen sich jedes Mal riesig, wenn wir die Bibliothek besuchen und sie hier spielen, lesen und stöbern können. Außerdem dürfen wir hier kostenlos Bücher ausleihen - das ist ja auch keine Selbstverständlichkeit.“
Weil im Offenen Ganztag stets viel gebastelt wird, hatten die Kinder schon zum Osterfest die Idee, als Dankeschön für das Bibliotheksteam, aber auch für den Hauskurator Roger Kulina und seinen Kollegen Wolfgang Grossmann, die den Kontakt vermittelt und immer ein offenes Ohr für die Fröbel-Kids haben, einen großen Pappmaché-Hasen zu basteln. Aus dem Oster- wurde dann der Lese-Hase und der stand ebenfalls oben auf dem Balkon des Rathauses über dem Eingangsportal, von wo aus er die kleinen Leseratten auch gut im Blick hatte. Und weil Kulina und Grossmann bei der Übergabe des Hasen bereits die Idee hatten, dass sich auch eine entsprechende Weihnachtsfigur hier oben gut machen würde, brockten sie Alexandra Bohl den nächsten Bastel-Großauftrag ein. Denn: „Kinder vergessen sowas nicht!“, unterstreicht Bohl. Da die engagierte Erzieherin für „ihre“ Kids aber fast alles tut, genügte ein Blick in die Kinderaugen und der Mini-Widerstand war gebrochen. Wieder ging‘s ans Vorfertigen des Körpers, eine Unterrichtseinheit zum Thema „Engel“ wurde eingeschoben und wann immer die Kids im Kleister panschen und die Zeitungen um den Korpus wickeln wollten, durften sie das auch. „Diesmal haben wir gerade einmal eineinhalb Monate gebraucht - beim Hasen waren es noch drei Monate“, berichtet Bohl. Den Anstrich der Figur wählen die Kids ebenfalls selbst aus - haben sich diesmal hauptsächlich für Weiß und sattes Grün entschieden - und haben auch dem Himmelsboten ein nettes Accessoire verpasst. Was beim Hasen die Lesebrille war, ist beim Engel nun der erhobene Zeigefinger, mit dem dieser nicht in der Nase bohre, stellt Bohl schnell klar, sondern „Pst macht“, denn beim Lesen oder Vorlesen müsse es schließlich ruhig sein. Diese Idee sei den Kindern beim Basteln gekommen, von dem sie in vielfacher Weise profitiert haben. Sie konnten mit Pinsel und Farbe nämlich nicht nur der Fantasie freien Lauf lassen, sondern haben am Kleister-Eimer oft Entspannung gefunden. „Ein Junge hat wirklich oft einfach nur mit den Händen im Eimer gerührt und dann den Korpus in kreisenden Bewegungen eingekleistert und das wirklich über Stunden“, verrät Andrea Ennenbach, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin die 14 Kinder, die zwischen 8 und 12 Jahre alt sind, regelmäßig besucht. In der Bibliothek ist die Freude über den Engel riesig. Noch mehr freuen sich Küpper und Albers aber darüber, dass die Fröbel-Kids soviel Spaß am Lesen haben.

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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