Unsere gefiederten Freunde brauchen uns

Amsel
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Der Hauch von Frühling der letzten Woche ist leider wieder verschwunden. Die ersten Knospen sind wieder von Schnee bedeckt, und das Konzert der Vögel, das gerade begonnen hatte, ist wieder verstummt. Einige Vögel waren sogar schon mit dem Nestbau beschäftigt. So mancher wird sich da gedacht haben, der Frühling wäre da, und einige Vogelfreunde haben vielleicht bereits aufgehört, die Vogelfutterhäuschen und Futterspender im Garten neu zu bestücken. Nun aber ist es doch noch einmal richtig frostig geworden, und auch der Schnee ist zurückgekommen.
Für die Vögel gilt es nun wieder, mit ihren Kräften zu haushalten und ihre Energie auf die Nahrungssuche zu konzentrieren, um dieses, hoffentlich letzte, Aufbäumen des Winters gut zu überstehen.
Damit den Vögeln dieses gelingt, können auch wir einiges tun, indem wir nicht vergessen, auch jetzt noch einmal die Futterhäuschen und Futterspender aufzufüllen.

Wichtig ist hierbei ganz besonders, dass dieses regelmäßig geschieht. Manche Vögel kommen vielleicht von weit her an den Futterplatz weil in ihrem Revier nirgendwo gefüttert wird. Wenn sie dann erschöpft an der erhofften Futterstelle ankommen und nichts vorfinden, kann das bei Schnee und Frost leicht den Tod bedeuten.

Ideal wäre es natürlich, wenn auch Mitbürger(innen), die bis jetzt noch nicht über eine Fütterung der Vögel nachgedacht haben, aber über einen Garten verfügen, einen Futterplatz einrichten würden. So könnten die Vögel ausweichen, wenn dann doch irgendwo einmal vergessen worden ist, Futter nachzulegen. Auch würde es den Andrang an anderen Futterstellen etwas entzerren und so für mehr Hygiene am Futterplatz sorgen.

Sollte in dieser Jahreszeit das Vogelfutter schon aus den Supermarktregalen verschwunden sein, wird man sicherlich in einem Tierfuttermarkt noch fündig. Dabei kann man durchaus auch auf Kanarienfutter zurückgreifen das hier lose angeboten wird. Auch Sonnenblumenkerne sind meistens noch zu bekommen und der beliebte Erdnussbruch. Vergessen sollte man auch nicht, dass nicht alle Vögel Körnerfresser sind. Für Weichfresser wie Rotkehlchen oder Amsel gibt es spezielles Weichfutter, das aber auch leicht selbst hergestellt werden kann und von den Vögeln meistens lieber genommen wird als das im Handel erhältliche: Man bedecke den Boden einer normal großen Pfanne mit einer Schicht von ca. 2 – 4 mm Speiseöl und erhitze das Öl anschließend. Dann gibt man ein Pfund kernige Haferflocken hinzu. Diese werden solange mit dem Öl verrührt bis sie das Öl komplett aufgenommen haben. Nun nur noch abkühlen lassen, und ab damit ins Futterhäuschen.

Wenn der Frost vorbei ist, sollte dann auch eine flache Schale mit Wasser nicht fehlen, und der Futterplatz sollte natürlich immer möglichst sauber gehalten werden. Verwenden Sie aber hierzu keine Reinigungsmittel sondern nur klares, am besten heißes, Wasser.

Nicht nur die Vögel, auch wir Menschen können von der Fütterung profitieren, indem wir die Möglichkeit bekommen, unsere gefiederten Freunde hautnah zu erleben. Auch Kinder können so an die Natur herangeführt werden und zu älteren Menschen, die nicht oder nur noch selten aus dem Haus kommen, kommt auf diese Weise ein kleines Stück Natur nachhause.

Letztendlich belohnen uns dann die Vögel im Frühling mit ihrem Gesang.

Anzumerken sei vielleicht noch, dass, abgesehen von der üblichen Winterfütterung von Oktober bis April, durchaus auch das restliche Jahr über, wenn auch in gemäßigterem Umfang, gefüttert werden kann, denn hier hat inzwischen ein Umdenken stattgefunden. So empfiehlt z.B. der britische Vogelschutzbund ausdrücklich, die Vögel ganzjährig zu füttern, da der Mensch den Vögeln den Lebensraum immer mehr beschneidet, zum einen durch Bebauung und zum anderen durch landwirtschaftliche Nutzung, sodass immer mehr Vogelarten auf der roten Liste landen. Gerade zur Zeit der Jungvögel sind die Vogeleltern hier oft völlig überfordert, und eine Unterstützung durch den Menschen ist wünschenswert. Hier sollte dann aber nur Weichfutter angeboten werden, da die Mägen der Jungvögel Nüsse und Körner noch nicht verdauen können. In Großbritannien konnte man bereits beobachten, dass sich Vogelpopulationen dort erholt haben, wo gefüttert wurde.
Helfen kann man aber auch, indem man seinen Garten vogelfreundlich gestaltet durch den Anbau bestimmter Sträucher und Pflanzen die den Vögeln natürliche Nahrung bieten. Hierzu kann man sich sicherlich in der Gärtnerei beraten lassen oder auf den Internetseiten von Vogelschutzorganisationen, z.B. dem NABU.

Da der Mensch die Vögel in ihrem Lebensraum immer mehr eingeschränkt hat, ist es, so denke ich, nur recht, wenn wir ihnen im Gegenzug wenigstens durch Fütterung helfen. An unserer Futterstelle ist die Vogelwelt schon zu Gast. (Siehe Fotos.)

In diesem Sinne auf zur Vogelfütterung. Die Vögel werden es uns mit ihrer Anwesenheit und ihrem Gesang danken, und wer weiß, vielleicht gelingt ja sogar dadurch dem einen oder anderen noch schnell ein Foto für den Tierfoto-Wettbewerb im Lokalkompass ….

Autor:

Sybille Weber aus Essen-Steele

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