FC Kray schnappt SV Kray 04 neuen Kunstrasenplatz weg!

Haupt- und Nebenplatz der „KrayArena“ an der Buderusstraße vom Tübbingweg aus gesehen. Die Anwohner des Tübbingwegs hatten sich immer wieder über Lärmbelästigung durch die Nutzung der Fußballplätze beschwert.   Foto: Lew
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  • Haupt- und Nebenplatz der „KrayArena“ an der Buderusstraße vom Tübbingweg aus gesehen. Die Anwohner des Tübbingwegs hatten sich immer wieder über Lärmbelästigung durch die Nutzung der Fußballplätze beschwert. Foto: Lew
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Da im Rat der Stadt Haushaltsmittel umgeordnet wurden, sollen jetzt drei Mio. Euro für Umbau und Pflege der Essener Sportanlagen zur Verfügung stehen. Wie aus dem städtischen Sportausschuss zu hören ist, kann derFC Kray sich freuen: Er soll einen weiteren Kunstrasenplatz für ca. 800.000 Euro erhalten. Schade nur, dass die Sport- und Bäderbetriebe genau diesen Platz bereits vorher dem SV Kray 04 zugesagt haben - sogar schriftlich. 04-Vorsitzender Thorsten Rossocha ist enttäuscht und entsetzt.

Kein Kunstrasenplatz an der SV Kray 04-Spielstätte an der Schönscheidtstraße, dafür ein „modernes Kunstrasenspielfeld“ an der Marienstraße, so sah die Planung der Sport- und Bäderbetriebe Essen aus. Das gab man dem Verein schriftlich. Doch der Sportausschuss der Stadt hat genau diesen Platz jetzt dem FC Kray zugesagt. Wer hat sich denn hier total verdribbelt?
Der SV Kray 04 fühlt sich auf der Platzanlage an der Schönscheidtstraße eigentlich wohl. Total fair hat man sogar dem SV Isinger auf der Suche nach Trainingszeiten geholfen. Im Gewerbegebiet gibt es keinen Ärger mit Nachbarn, die sich belästigt fühlen, genügend Parkplätze sind auch vorhanden. Was fehlt, ist ganz klar ein Kunstrasenplatz.
SV Kray 04-Vorsitzender Thorsten Rossocha: „Wenn überall um dich herum Kunstrasenplätze entstehen, bist du es deinem Verein und den über 430 Mitgliedern schuldig, für gleiche Rahmenbedingungen zu kämpfen. Nicht nur bei schlechtem Wetter ist unser alter Aschenplatz unzumutbar.“
Ansonsten passt aber alles an der Schönscheidtstraße, so dass die 04er sich schwer taten, folgenden Vorschlag von den Sport- und Bäderbetrieben anzunehmen: Sie sollten ihren Sportbetrieb an die Marienstraße verlegen. Hier würde dann ein Kunstrasenplatz entstehen - in direkter Nachbarschaft zur Arena des FC Kray an der Buderusstraße. Der SV Isinger sollte gleich mit umziehen. Schriftlich war von einer „2 zu 1-Lösung“ und einer „Win-win-Situation“ die Rede. Thorsten Rossocha: „Die Aufgabe unserer alten Spielstätte wäre uns sicherlich nicht leicht gefallen. Zumal außer dem Aschenbelag an der Schönscheidtstraße ja vieles besser passt, als an der Marienstraße. Trotzdem: Ohne Kunstrasen verliert ein Verein mittlerweile seine Wettbewerbsfähigkeit, also waren wir bereit, zuzustimmen.“

Der Sportausschuss-Spielstand:
FC Kray = 800.000 Euro, SV Kray 04 = Null

Dass genau dieser Kunstrasenplatz (Baukosten ca. 800.000 Euro) jetzt durch den Sportausschuss der Stadt dem FC Kray zugesagt wurde, kann Rossocha nicht verstehen: „Ich bin aus allen Wolken gefallen. Niemand hat mit uns geredet. Immer wieder habe ich mir den Schriftverkehr mit den Sport- und Bäderbetrieben aus 2013 und 2014 durchgelesen und gedacht: Das träumst du doch jetzt! So sieht keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Vereinswelt aus. Wir fühlen uns total verschaukelt.“
Dabei möchte der SV Kray 04-Vorsitzende eins klarstellen: „Dass dem Viertligisten FC Kray geholfen werden muss, ist für uns völlig in Ordnung. Wir stellen den sportlichen Erfolg dieses Vereins ganz sicher nicht infrage. Wir arbeiten auch gut zusammen, haben z.B. angeboten, dass FC Kray-Jugendliche unsere Anlage nutzen können. Das ändert aber nichts daran, dass wir uns von der Stadt, den Verantwortlichen für den Sport und von der Lokalpolitik ausgebremst fühlen.“

Haupt- und Nebenplatz der „KrayArena“ an der Buderusstraße vom Tübbingweg aus gesehen. Die Anwohner des Tübbingwegs hatten sich immer wieder über Lärmbelästigung durch die Nutzung der Fußballplätze beschwert.   Foto: Lew
Versteht die städtische Sport-Welt nicht mehr: der SV Kray 04-Vorsitzende Thorsten Rossocha.  Foto: Lew
Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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